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Ortschronist 28.06.2014 16:10

Begriffserklärung Lutzerei
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: vor 1900
Region, aus der der Begriff stammt: Eichsfeld

Beim Forschen in der Ortsgeschichte meines Heimatdorfes bin ich auf den Begriff Lutzerei gestoßen, irgendwie hört es sich ja nach einem alten Berufszweig an. Ich konnte aber noch keine Erklärung hierzu finden. Wer von euch hat eine Idee von der richtigen Bedeutung dieses Wortes?
In meinem Fall war es eine Bezeichnung für ein unbebautes Grundstück.

StefOsi

Also gefunden habe ich unter dem Begriff keine Berufsbezeichnung, sondern eine Beschreibung einer Person als "unmanierliche Weibsperson" - jedenfalls im thüringischen Raume (Mundart).
Aber vielleicht hat dies mit deiner Suche nix zu tun..
Miniaturansicht angehängter Grafiken http://forum.ahnenforschung.net/atta...1&d=1403969831

Geufke

im griechischem bezeichnet man mit λούτσα (sprich lutza) einen rechteckigen Ackeraushub, der mit Wasser gefüllt wird und zur Bewässerung dient. Das Wort stammt von den slawischen Sprachen, vgl. luza.
Fiel mir so ein, weil Du ein unbebautes Grundstück erwähnst.

Ortschronist

Manchmal beziehen sich ja Bezeichnungen von Orten oder Grundstücken und Häuser auf vorher dort wohnende Personen. Bei uns werden manche Familien noch mit dem Namen vorheriger Besitzer bezeichnet.
Auf dem erwähnten Grundstück befand sich eine frühere Lehmgrube! Vielleicht eine ähnliche Bedeutung?

henrywilh

Scheint schwierig.
Ich habe folgendes gefunden:
http://books.google.de/books?id=Oqow...=Lutze&f=false
Was ich als eine Gebietseinteilung verstehe. Dann könnte eine Lutzerei irgendwie die Verwaltungseinrichtung einer Lutze bedeuten (ähnlich "Vogtei").
Dann war Lutze eine Vertiefung (in Metall):
http://books.google.de/books?id=oJ1P...tze%22&f=false
Reine Spekulation 8o

"Vertiefung" passt schon zu dem, was Anja berichtet hat.

Ortschronist

bei Anja bezog sich die Vertiefung auf ein Ackeraushub. Dies kommt meiner ehem. Lehmgrube näher.
Die Lutzerei die ich suche bezieht sich auf ein unbebautes Grundstück, auf dem vorher eine Lehmgrube zu finden war. Auf diesem Grundstück wurde vor 150 Jahre die Dorfschule errichtet. Den Text habe ich einer kurzen Häuserchronik entnommen, die um 1920 von einem Dorfschullehrer aufgeschrieben wurde. Dieser Lehrer hat zu dieser Chronik schon damals Männer in hohem Alter befragt. Die kannten nur die Bezeichnung Lutzerei für dieses erwähnte unbebaute Grundstück. Die Bedeutung dieser Bezeichnung kannte keiner dieser "Alten Herren".
Eine Verwaltungseinrichtung ähnlich einer Vogtei kommt wohl für dieses Grundstück auch nicht in Frage, denn seit dem 12. Jahrhundert gab es ganz in der Nähe (Luftlinie ca. 2 Km) einen Amtssitz mit großem Burggelände welche dann nach Verlegung um 1500 in eine kleinere Stadt umzog.
Die Idee von Steffen mit der unmanierlichen Weibsperson könnte doch auch eine Möglichkeit sein, wie schon erwähnt. Oder was glaubst du?
Aber nichts genaues weiß man nicht.....

henrywilh

Klar. Das mit Anjas "Lehmgrube" habe ich schon verstanden. Deshalb meine ich ja, etwas dazu Passendes gefunden zu haben.
"Lutze" ist in dem Nachweis, den ich oben als zweites angegeben habe, zwar eine Vertiefung in Metall (die dazu dient, ein anderes, glühendes Metallstück hinein zu schmieden und dadurch zu verformen), aber eben doch eine Vertiefung.
Und das ist halt eine Art Bestätigung von Anjas Vertiefung im Erdreich.
Dumm nur, dass Anjas Wort griechisch ist, und dass ich die "Lutze" in diesem Sinne nur ein einziges Mal gefunden habe.

Geufke

ich habe da noch was, ist aber aus dem rheinischen Wörterbuch:
Zitat:
lutzen [...]
2. übertr. scherzh. ein Glas Bier, Schnaps l., trinken, zechen. — Abl.: die Lotzerei, dat Gelotz, der Lotzer.

Hört sich in diesem Sinne schwer nach Kneipe an!!!

henrywilh

Wäre aber eine verdammt virtuelle Kneipe - auf einem unbebauten Grundstück.

Geufke

ich kann mich erinnern, dass ich in Leipzig mal in so einer Bretterbudenhinterhofkneipe war (da gabe es Knofi-Schnaps!:D), wenn man das Ding abgerissen hätte, dann wäre es wieder ein unbebautes Grundstück gewesen!

Anna Sara Weingart

na klar:
http://www.lehmgrube.eu/

Laurin

Nun hätte Guido ja schon längst den Originaltext preisgeben können - oder hab ich's übersehen?
Falls nicht, hier der Link http://www.vg-hanstein-rusteberg.de/...edia/Nr.11.pdf , Seite 8.
Und zur Bedeutung:
Hier schließe ich mich dem Hinweis auf die unmanierliche Weibsperson an - heute nennt man das wohl auch "Eros-Center".
Ist doch angeblich "das älteste Gewerbe der Welt".

StefOsi

Hier auch nochmal ein Ausschnitt aus einem Wörterbuch für Kärnten (ist natürlich geographisch weiter wech). Jedenfalls wird das Wort "Lutze" erwähnt für Personen die a) viel trinken oder b) als Bezeichnung einer Hure.
Inwieweit das nun mit Lutzerei zu tun hat, tja..das ist die Frage. Miniaturansicht angehängter Grafiken http://forum.ahnenforschung.net/atta...1&d=1422716558

Ortschronist

jetzt bin ich aber sehr erstaunt. Wie kommt man denn im Frankenland an unseren Hanstein Kurier. Das nenne ich ja mal eine tolle Internet- Recherche. Den Artikel im Kurier habe ich erstellt. Trotz der fehlenden Unterschrift (sie wurde von der Redaktion unterschlagen) hast du eine Verbindung herstellen können, ich bin am Staunen.
Ich kann aber keine Verbindung zum "ältesten Gewerbe der Welt" erkennen. Der erwähnte Platz der mit Lutzerei bezeichnet wurde, war unbebaut und eine Lehmgrube.
Auch hatte unser kleines Dorf nie mehr als 350 Einwohner und somit wohl auch kein "Eros -Center".

Anna Sara Weingart

da Lutzerei demnach ein Begriff aus der Metallverarbeitung ist http://web2.cylex.de/suche/stahlbau/Schwerin/Wuestmark
können wir das Wort eventuell damit erklären:
Lutz stammt von "hlut" = Bedeutung: laut
Quelle: http://www.vorname.com/name,Lutz.html
Das wäre auch ein logischer Zusammenhang: "laut" und Metallverarbeitung.
In Frage käme da z.B. vielleicht eine Blechschlägerei etc.
oder wie Henry hier bereits herausfand "Lutze":
http://books.google.de/books?id=oJ1P...tze%22&f=false

henrywilh

Ohne geschmacklos werden zu wollen, darf man darauf hinweisen, dass die Bedeutungen "Hure" und "Kuhle, Loch" in dieselbe Richtung gehen.
Und da auf dem Grundstück eine Lehmkuhle war, scheint mir der Sinn: Kuhle, (Wasser-)Loch wirklich nachvollziehbar.
Nicht nur, weil man an Ideen gerne lange hängt - aber es ist doch die bisher passendste Erklärung.

Ein nicht genannt sein wollender Mitstreiter hat mir per PN Folgendes geschickt:
lutzerei.
luz, luß
luz, mittelhochdeutsch.
luz= im örtlichen kontext ein durch los zugefallenes stück land, das der gewinner für ein jahr nutzen durfte.
luß= in österreich in riednamen wie "an der langen luß", bei marchegg und "an den langen lüssen", in wien erhalten geblieben.
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien Letzte Änderung am 16.09.2013 durch WIEN1\lanm08w02 Export RDF
"Luß (Mehrzahl Lüß, Lüssen), im Mittelalter häufig vorkommender Riedname; unter Lüß verstand man einen durch Los zugeteilten Ackeranteil. Lange Lüssen waren schmale, langgestreckte Grundparzellen von Acker- oder Weingartengrundstücken („In den langen Lüssen", „An den langen Lüssen"), hangende Lüssen erstreckten sich auf abfallendem Gelände („In den hangenden Lüssen")."
vielleicht sagt deshalb der volksmund, "einer muss immer der lutz sein", ein spruch eher für den verlierer (der verlosung?).


Phil53

fällt mir zu "Lutze" und "Eichsfeld" ein:
http://www.dielutze.de/wer-sind-die-lutze/

Kasstor


Im Buch von Hentrich über nordwestthüringische Mundart taucht so etwas wie Lutzen luzen vermutlich nicht auf, ich konnte allerdings nur die Suche bei hathitrust verwenden und keinen Einblick nehmen, da gibt es keinen Treffer.
Im Beitrag hier: http://www.meckedruck.de/cubecart/re...ehz2009-09.pdf auf pdf-Seite 4 wird auf die Benrather Linie hingewiesen, die mitten durch das Eichsfeld; damit der fragliche Ort eher dem südlichen Teil zuzuordnen.
Hier: http://www.personal.uni-jena.de/~x8w...sch/index.html Abgrenzung v Nordthüringisch und Eichsfeldisch.
In Beiträge zu einem nordthüringischen Idiotikon v Kleemann 1882 nichts Passendes. https://archive.org/details/beitrgezueinemn00kleegoog
Hier http://eichsfeld.thueringer-allgemei...cher-168995810 ein Hinweis auf Sprach-Unterschiede im Eichsfeld von Ort zu Ort. vielleicht kann der dort Erwähnte ja Erhellendes beitragen.
Ansonsten noch https://books.google.de/books?id=3Y9...zen%22&f=false luzen verborgene Stelle , aber passt das für das Lehmkuhlengrundstück?
Hier noch mal: https://books.google.de/books?id=rHk...=0CFoQ6AEwCDgK wenn das ausgesprochen eher zu laus lausch tendierte, dann passt es wohl eher nicht zu Lutzerei.

Ortschronist

Ich erkläre meine Frage hiermit als gelöst. Per privater Nachricht habe auch ich eine mir glaubhafte und seriöse Erklärung erhalten, sie entspricht Beitrag von henrywilh (in blauer Schrift).

Kasstor

Zum weiteren Nachlesen: https://books.google.de/books?id=A0R...losung&f=false Artikel fängt eine Seite vorher an.

Klingerswalde39_44 30.06.2014 12:04

Was ist ein Kirchenvater?
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1768
Region, aus der der Begriff stammt: Ermland, Ostpreußen

in einem Sterbeeintrag wurde einer meiner Ahnen als Kirchenvater bezeichnet. Was kann ich mir im katholischen Ermland darunter vorstellen? Er war verheiratet und hatte mehrere Kinder.

Jen89

http://de.wikipedia.org/wiki/Kirchvater

jele 07.07.2014 18:57

Frage/pytanie
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 17. Jh./17 wieku
Region, aus der der Begriff stammt: Preußen/Prusy

Weiß jemand, was "Oberstallmeister" auf Polnisch heißt?
Czy wie ktoś, co nazywa "Oberstallmeister" po polsku?

Kasstor

Oberstallmeister habe ich nicht,
aber das Äquivalent zu Master of the Horse: http://en.wikipedia.org/wiki/Master_of_the_Horse
Koniuszy

kroko 08.07.2014 15:20

Abk. Bfg Nr
 
Todesanzeige aus dem II WK.
Wofür steht Bfg Nr?
Bsp.
Selm (Bfg Nr. 101), Dortmund, Lünen

UrsulaK

die angegebenen Orte scheinen die Wohnorte der Angehörigen des Verstorbenen zu sein?
Dann vermute ich, dass sich hinter der Abkürzung eine genaue Adresse versteckt, nämlich Bahnhofgasse Nr. 101.
In Selm gibt es heute aber nur eine Bahnhofstrasse, die ja aber umbenannt worden sein kann.

henrywilh

"Beifang" ist ein Ortsteil von Selm. Bitte googlen!

sorencag 10.07.2014 23:59

1856 Schweinfurt Directory Abbreviation Meanings
 
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Jahr, aus dem der Begriff stammt:
Region, aus der der Begriff stammt:

I found the attached list Braendlein ancestors, but I do not understand the abbreviations such as: Wwe, Frdr., Gg, and groom.

animei

Wwe = Witwe = widow
Frdr. = Friedrich
Gg. = Georg
But this is a transcription, made in the Unites States, isn't it?
Or do you have it from here: http://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=30788?
The English word groom in German is Bräutigam, but here it is a surname

sorencag

I am having some trouble applying your answer to the Braendlein listing at http://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=30788. I do not know where the transcription was made, but I note "Andreas groom" is listed at the top as one of the Editors! Is that why the word "groom" appears in the listing? Strange! Can you please help me better understand for each of the Braendlein persons listed? This is very important to me.

animei

These are the 8 persons who appears in the directory:
Brändlein, Benedict
Brändlein, Friedrich
Brändlein, Frdr. Wwe. (Mrs. Brändlein, widow of Friedrich Brändlein)
Brändlein, Gg. Wwe. (Mrs. Brändlein, widow of Georg Brändlein)
Brändlein, Johannes
Brändlein, Johannes, Wwe. (Mrs. Brändlein, widow of Johannes Brändlein)
Brändlein, Johann Georg
Brändlein, Nicolaus

Anna Sara Weingart 11.07.2014 19:38

gerichtl. Dispensation
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1728
Region, aus der der Begriff stammt: Baden

Was könnte sein
eine Eheschließung "nach erlangter gerichtlicher Dispensation"?
Quelle:
http://www.online-ofb.de/famreport.p...SENGER&lang=de
Erklärung des Wortes "dipensieren" hier:
http://books.google.de/books?id=lKly...sation&f=false
P.S.
Hat er geheiratet obwohl er im Knast sein müsste?

StefOsi

Siehe:
Dispensen haben unter anderem im kirchlichen Eherecht große Bedeutung. Per Dispens kann etwa die Befreiung von einem Ehehindernis durch die bischöfliche Kirchenbehörde, das Offizialat, erteilt werden, um bspw. eine Heirat unter entfernteren Blutsverwandten oder konfessions- oder religionsverschiedenen Partnern zu ermöglichen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Dispens
Nachtrag: Der Hinweis auf "gerichtl." muss im Jahre 17xx kein Hinweis auf ein weltliches Gericht sein. Zu dieser Zeit und insbesondere bei Ehe-Angelegenheiten urteilten oftmals Kirchengerichte.

rigrü
Der erste Treffer für "gerichtliche Dispensation" bei google books zeigt, dass eine solche mit einem Gefängnisaufenthalt nicht zusammenhängt:
http://books.google.de/books?id=5cZD...ion%22&f=false
Demnach kann ein von StefOsi genannes Ehehindernis zum Beispiel auch eine nicht abgelaufene Trauerzeit sein.

assi.d 12.07.2014 20:02

Was ist ein Grieschl?
 
Wer kennt den Ausdruck "Grieschl"?
mein Vater bezeichnete früher damit eine Art Hamster/Ratte/Lemming damit. Er stammt aus dem Tepler Hochland und sah die Viecher immer auf demSchulweg.

animei

Ob es wohl Zwerge waren? 8o
Miniaturansicht angehängter Grafiken http://forum.ahnenforschung.net/atta...1&d=1405192490


assi.d

Von der Größe her, paßt es schon mal... :p Da mein Vater ganz sicher ist, daß es KEINE Hamster waren und auch keine Ratten, denke ich, daß es Ziesel waren. Ich habe nämlich schon fleißig gegoogelt.

Kasstor

das einzige, was in Bezug auf Böhmen neben den Zwergen zu erguugeln ist, ist eine Bezeichnung für junge Gänse: http://books.google.com/books?id=stw...ischel&f=false
Grieschel oder Grischel .
Aber wenn es ein Nager sein soll, passt das ja nicht.

assi.d

Mein Vater hat die Nager immer auf dem Weg zur Schule gesehen und als 7-jähriger versucht sie zu dressieren :D , da er ja jeden Tag zweimal an ihren Erdlöchern vorbei musste.
Sein Onkel hat sie wohl immer mit dem Spaten o.ä. erschlagen, sie hätten die Ähren zusammengesucht und auf einem Haufen deponiert hätten...

assi.d

habe heute meinem Papa das Bild eines Perlziesel gezeigt und da hat er die Tiere wiedererkannt!
guckst du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Perlziesel

Feodora 15.07.2014 18:32

Berufsbezeichnung Meister, Ackersmann, Bauer....
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1620-1800
Region, aus der der Begriff stammt: Nümbrecht, Marienbergshausen und Drabenderhöhe


Ich stöbere gerade in den Ortsfamilienbüchern von Marienbergshausen und Drabenderhöhe (heute zu Nümbrecht) und stoße immer wieder auf Berufsbezeichnungen.
Manche erschliessen sich wie Schneider, Schreiner, Zimmergesell.
Aber was unterscheidet den Ackersmann vom Bauern.
Was ist ein Kleinhändler und was ist mit Meister gemeint. Oder was ist ein Adiunat?

:heul:

myounich 17.07.2014 21:40

Kälberschaffner
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1900
Region, aus der der Begriff stammt: Bayern

Kann hier jemand mit der Berufsbezeichnung "Kälberschaffner" etwas anfangen? Googeln war leider wenig hilfreich...

StefOsi

Ein Schaffner war ja sowas wie ein (Guts-)Verwalter, von daher klingt das nach einen Verwalter für das Vieh auf einem Hof, oder?
Nachtrag: Siehe Anhang für "Schaffner"
Miniaturansicht angehängter Grafiken http://forum.ahnenforschung.net/atta...1&d=1405628039



henrywilh

Es geht wohl in Richtung Rindvieh-Händler:
http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Viehschaffner
https://www.jurion.de/Urteile/BGH/19...06/VI-ZR-47_58
(unter Nr. 1)

Renault2 19.07.2014 16:17

was ist eine Beschließerin
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1771
Region, aus der der Begriff stammt: Dhaun

Beschließerin in Dhaun, Tochter des Sattlers Johann Otto Schröder und Elisabeth Katharina Helfenstein aus Kirn, geboren. Sie starb am 16.05.1773 in Kirn als Witwe des Metzgers Johann Georg Creutzer aus Kirn, im Alter von 74 Jahren und wurde in Kirn bestattet.
Frage was ist eine Beschließerin? Ist das so eine Art Hausmeister?

Mechthild

hilft Dir das? :wink: http://de.wikipedia.org/wiki/Beschlie%C3%9Ferin

Anna Sara Weingart

war Beschließerin vermutlich auf dem dortigen Schloss?
Dhaun:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Dhaun

Anna Sara Weingart 22.07.2014 22:03

Beruf: "Grieser"
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 18.Jht.
Region, aus der der Begriff stammt: Baden

Kennt jemand vielleicht den Beruf: Grieser?
http://www.online-ofb.de/famreport.p...modus=&lang=de

Frank K.

den Beruf "Grieser" kenne ich zwar nicht, habe aber eine Deutungsmöglichkeit anzubieten.
Das Wort "Grieß" könnte zur Deutung helfen. Die Vermutung liegt nahe, dass der Betreffende mit der Herstellung von Mehl beschäftigt war - also ein Müller war.
Du kannst das gerne einmal in einem "Duden" oder anderen Wörterbuch nachsehen - eventuell findet sich in einem "Etymologischen Wörterbuch" auch noch ein weiterer Ansatz zur Lösung.

Xtine

eine weitere Bedeutung von Gries ist Kies.
Siehe Goethewörterbuch
Ich halte allerdings die erste Erklärung von Frank für die wahrscheinlichere, siehe auch Grammatisches Wörterbuch hier auch unter griesen.

henrywilh

Frank hat bestimmt recht:
http://books.google.de/books?id=qJBE...rieser&f=false
Grieser waren mit Bäckern und Müllern in derselben Zunft:
http://books.google.de/books?id=KSo-...rieser&f=false
Woanders hieß das "Griesmüller" (auch häufiger FN):
http://books.google.de/books?id=G0zz...BCller&f=false

Anna Sara Weingart

Da es eine Müllersippe ist, ist die Lösung nun auch klar.
Zitate:
griesen = den gespitzten Weitzen zu Gries mahlen
Gries = ein grob gemahlenes Getreide, welches gröber als Mehl, und feiner als Grütze oder Schrot ist
Man bereitet von dem Gries sowohl angenehmen Brey, oder Gemüse, als auch Suppen, wie auch Kuchen.

dersucher 30.07.2014 19:40

Beruf: Beyboniur
 
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Ich habe einen Taufbuchauszug, dort wird der Beruf des Vater angegeben:
Beyboniur?

Kasstor

ich vermute, da steht Beybauer für Beibauer: Erklärung sh Forenarchiv:
Ein Bauer ohne eigenes Land, der für einen Teil des Ertrages das Land bewirtschaftete. Er hatte weniger Rechte als ein richtiger Bauer.

Pirol 06.08.2014 15:03

Was ist ein Kassenschlosser?
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1927
Region, aus der der Begriff stammt: Wien

in dem Heiratseintrag von Eduard Hauser ist als Beruf Kassenschlosser angegeben.
Was soll ich mir darunter vorstellen?

vi0

http://s1.directupload.net/images/14...p/uwfnbxn6.jpg

Gast Klingerswalde39_44

"Diese Kassenschlösser waren in der Zeit um 1900 bis ca. 1930 üblich, sowas ist heute nicht mehr zu bekommen und für ein Tor wohl auch nicht stabil genug, ausserdem nicht witterungsbeständig." Siehe hier.

scheuck

Wenn man mal "gockelt", kommt man zu diesem Eintrag (der noch dazu aus Wien stammt)
Aufsperrdienst,Kassenschlosser - WKO - Firmen AZ
firmen.wko.at/Web/DetailsKontakt.aspx?FirmaID=19945600-1a2b...
Aufsperrdienst,Kassenschlosser, 1020 Wien, Taborstraße 82-88/2, WKO: Alle Informationen aus erster Hand,
LI Metalltechniker .
XY - Schuh - Schlüssel - Aufsperrdienst Service Reperatur
Aufsperrdienst,Kassenschlosser
Demnach sollte das ein "Metalltechniker" sein, den man heute als "Schlüssel-Dienst" bezeichnen würde. Also jemand, der sich mit dem Öffnen von allerlei Schlössern auskennt.... - Vielleicht eine typisch österreichische Bezeichnung?

Jessica 06.08.2014 15:55

Die uebereinstimmung mit dem Hauptregister beglaubigt
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1878
Region, aus der der Begriff stammt: Hamburg



Hallo liebe Mitforscher. Ich habe eine Geburtsurkunde vor mir liegen, da ist ein Satz drin den ich nicht ganz verstehe. Die uebereinstimmung mit dem Hauptregister beglaubigt. Kann mir das mal einer erklären wie ich das verstehen soll? Vielen Dank im Voraus.

Alter Mansfelder

das soll wohl heißen, dass der Inhalt von Urschrift und beglaubigter Abschrift übereinstimmen.

Der Suchende

Du wirst wohl ein Nebenregister haben.
Für die Standesamtunterlagen wurden 2 Register geführt. Ein Hauptregister und ein Nebenregister. Vermutlich um bei Verlust (Krieg, Brand) des einen noch die Urkunden zu haben. Ich glaube bei den Kirchenbüchern gab es das auch schon.
In Hessen z. B. werden die "Standesamtnebenregister" von allen hessischen Orten ins Netz gestellt.
Dort steht unter allen Urkunden "Übereinstimmung mit dem Hauptregister" (sinngemäß), mit der Unterschrift eines Standesbeamten.

Kleeschen

es ist so wie Heinrich es geschrieben hat. Nur im Hauptregister unterschreibt noch der Anzeigende. Im Nebenregister schreibt der Standesbeamte beim ersten Mal seinen Namen (meistens) aus. Danach mit Unterschrift.
Ich füge noch einen Haupt- und einen Nebenregistereintrag bei.

http://forum.ahnenforschung.net/atta...1&d=1407350526http://forum.ahnenforschung.net/atta...1&d=1407350526

Oettsi 06.08.2014 20:49

Beruf Mathexos practici
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1769
Region, aus der der Begriff stammt: Jena


Hallo, ich habe im Ahnenpass eine Eintragung Mathexos Practici als Berufsbezeichnung. Was könnte das sein? Alle anderen sind Bürger und Bauer, Metzger Schmied und Weber. Da fällt das schon aus dem Rahmen.

Vielen dank für Eure Hilfe!

Silke

http://forum.ahnenforschung.net/atta...1&d=1407357555

Xtine

ich fürchte da hat jemand falsch abgeschrieben oder falsch latinisiert.
mathematicus = Mathematiklehrer, Sterndeuter, Astrologe
practicus /-ci = tätig

Alter Mansfelder

nach diesem Buch hier
http://books.google.de/books?id=UtGK...ena%22&f=false
war etwa zu dieser Zeit ein Johann Wilhelm Hase Baumeister in Jena. Vielleicht hat es damit was zu tun.

scheuck

.... und somit Baumeister = Statiker = jemand, der die "Mathematik praktiziert" hat? - Nicht so ganz weit "hergeholt", Oettsi, oder?

jacq

Aber die Einträge im Ahnenpass basieren ja auf den Kirchenbucheinträgen,
dürfte sich dann also wohl problemlos im Original klären lassen, wenn du Dir die
Einträge besorgst, um die Daten zu verifizieren.

Amoena 07.08.2014 08:54

Landschaftsschule
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: Ende 19./Anfang 20. Jh.
Region, aus der der Begriff stammt: Rußland


Guten Morgen alle zusammen!
Den Begriff "Landschaftsschule" finde ich in einem Buch aus 1909.
Ich habe gegoogelt und finde folgendes:
Landschaftsschule ("Adeliche Landt-Schuel"), Bezeichnung für die im 16./17. Jahrhundert in Österreich bestehende Sonderform einer höher organisierten Lateinschule, die von den Ständen ("Landschaft") hauptsächlich für die adelige Jugend errichtet und finanziert wurde. Die Landschaftsschule in Wien, H...
Gefunden auf http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.l/l148333.htm
Könnte es noch andere Bedeutungen geben?

Kasstor

da das Buch ja nicht erwähnt wird, kann ich nur Vermutungen anstellen.
Es gab/gibt den Begriff Landschaft als Bezeichnung für eine Gebietseinheit verschiedenerorts, ZB Schleswig-Holstein, Schweiz. Vielleicht hat der Schreiber ja einen russischen Begriff entsprechend übersetzt (statt Regionalschule o.ä.)?

Anna Sara Weingart

- Ist es eine Bezeichnung für eine Schulform in Russland?
- Hast Du den Begriff aus dem Russischen übersetzt?

Amoena

Es geht um das Buch
„Die evangelisch-lutherischen Gemeinden in Russland“,

eine historisch-statistische Darstellung,

herausgegeben vom Zentral-Komitee der Unterstützungs-Kasse
für evangelisch-lutherische Gemeinden in Russland, II. Band
Der St. Petersburgische und Moskowische Konsistorialbezirk,
St. Petersburg 1909
Es ist ein deutsches Buch in altdeutscher Schrift. Wie die Überschrift schon sagt, geht es um die ev.-luth. Gemeinden in Rußland bzw. Kirchspiele. In diesem Falle geht es um das Kirchspiel Riebensdorf. Hier der betreffende Satz:
"Gleichzeitig mit der ersten Kirche wurde in Riebensdorf eine Schule gegründet, die aber jetzt Landschaftsschule ist."
und
"Schulen. In Riebensdorf befindet sich keine Kirchenschule, sondern nur eine Landschaftsschule."

Kasstor

hier: http://www.taeufergeschichte.net/ind...19_jahrhundert (Anm. Mod: Link nicht mehr aufrufbar) noch etwas dazu. Allerdings taucht der Begriff Landschaftsschule da nicht auf. Ich vermute, bei der Landschaftsschule handelte es sich um eine staatliche Regionalschule.

Revolution 07.08.2014 14:16

Begriff im Taufbuch unbekannt
 
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1898
Region, aus der der Begriff stammt: Südmähren
Quelle: Taufbuch


Hallo,

kann mir jemand erklären was dieses Wort im Anhang bedeutet? Ich sehe das immer in der Spalte "Namen des Täuflings" und dann dieses Wort sowie über viele Seiten den Namen von einer Dame aus der Familie.

Gruß

jacq

die 'Hebamme'.

Renault2 08.08.2014 14:34

Was ist ein Viermeister
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 16./17. Jahrh.
Region, aus der der Begriff stammt: Rheinland-Pfalz


bei meinen Recherchen im Internet ist mir auf einer Seite etwas aufgefallen, was mein Interesse geweckt hat. Es ging hier um die Einstellung von Gesellen
zu einem Handwerksberuf, hierbei wurde über den Aufnahmepreis geschrieben
und über die Anwesenheit eines sog. Viermeisters!
War das so eine Art Prüfung, wie vor der heutigen Handwerkskammer?

StefOsi

Schau mal hier: http://genwiki.genealogy.net/Viertelsmeister
Bzw.:
Viermeister. Bei den älteren deutschen Handwerkszünften oder Innungen nannte man die vier Aeltesten Viermeister. Es war ihnen in der Regel die Aufsicht über die inneren Angelegenheiten der Handwerksgenossenschaft übertragen. Quelle: http://www.kruenitz1.uni-trier.de/xxx/v/kv10554.htm

Renault2

Sorry, ich habe gedacht die Bezeichnung Viermeister bezieht sich auf nur eine Person und nicht auf 4 alte Meister des Handwerkfachs.

wgruber 08.08.2014 21:55

Abkürzung "f. f. e. Ordinariat" in vielen (insbes. Wiener) Heiratsmatriken
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: um 1900
Region, aus der der Begriff stammt: Wien

Mir ist bei der Erstellung meinen Stammbaumes aufgefallen, dass in vielen Wiener Trauungsmatriken bei Heiratsdokumenten besonders bei den Dispensen als Aussteller oftmals "v(om) f. e. Ordinariat" oder gar "v(om) f. f. e. Ord." angegeben ist.
So z. B. ganz oben rechts auf der Seite '03-Trauung_0006' von
http://www.matricula.data.icar-us.eu...=722323&count=
oder in den aufgelisteten Heiratsdokumenten beider Trauungen auf der Seite "03-Trauung_0004" von
http://www.matricula.data.icar-us.eu...=558013&count=
Weiß vielleicht jemand wofür diese Abkürzungen stehen könnten? Ich fürchte, dass diese Kürzel womöglich eine Wiener Eigenart darstellen. :wink:

Grapelli

und ich dachte schon jeder Österreicher weiß das irgendwie?! :wink:
Ich habs mir letztens so zusammengereimt:
v. f. e. Ord. = vom fürsterzbischöflichen Ordinariat
v. h. f. e. Ord. = vom hohen fürsterzbischöflichen Ordinariat
... und eine Wiener Spezialität ist es auch nicht!

wgruber

Natürlich ist man als Österreicher vorgebildet (was Titel betrifft) :wink: aber dieser hier war mir nicht bekannt! :o
Ich wusste nur 'h. b. Ord.' mit 'hochwürdigem bischöflichern Ordinariat' zu übersetzen.

Grapelli

Dann heißt es aber auch richtig (durch Tante Google bestätigt):
v. h. f. e. Ord. = vom hochwürdigen fürsterzbischöflichen Ordinariate
War doch klar, da musste noch ein Österreicher ran!

wgruber

Allerdings habe schon wieder zwei ähnliches Probleme (und wenn ich schon enen kompetenten Landsmann an der Hand habe):
In der Grazer Heiratsurkunde
http://matriken.graz-seckau.at/flashbook?id=269¤tPage=100 (letzter Eintrag von Johann Peroutka/Reisner)
finde ich 2x die Abkürzung "Kurat bst." bei den Unterschriften der Eintragenden. Steht das "bst" für "Bistum"?
Ausserdem wird auf im kleingeschriebenen Text auf "gemäß §8, alinae 2 ..." verwiesen.
"alinea" hört sich für mich nach Latein an. Konnte aber nichts finden ...

gki

der Wiener Erzbischof war nie ein Fürstbischof und 1901 gab es bis auf in Andorra auch sonstwo keine mehr.

wgruber

Also ich kenne mich ja nicht wirklich aus, kann nur auf
http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCrstbischof
verweisen.
Da steht
"In Österreich trugen manche Bischöfe, z. B. von Salzburg, Wien und Seckau den Fürsterzbischofs- resp. Fürstbischofstitel auch ohne weltlichen Herrschaftsbereich bis zum Ende der Monarchie 1918 weiter. In Salzburg verzichtete Erzbischof Andreas Rohracher erst 1951 auf die Bezeichnung Fürsterzbischof."
Also vielleicht doch eine österreichische Spezialität ...

Grapelli

Gemeint ist alinea = Absatz, und was hinter dem Kuraten steht, kann ich mir
nicht zusammenreimen. Sicher wohl keine Abkürzung für "Bistum".

Renault2 09.08.2014 13:10

Zensor im 16. /17. Jahrhundert
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 16./17. Jahrh.
Region, aus der der Begriff stammt: Rheinland-Pfalz

hin und wieder fällt mir bei meinen Sucharbeiten zu den Ahnen, die Bezeichnung
Zensor auf.
Dieser hatte wohl die Aufgabe die Anzahl der Bürger und deren Vermögen fest zustellen.
Meine Frage ist: wer bestimmte, das derjenige das Amt eines Zensors erhält?
Wie lange dauerte seine Amtszeit?
War dieser Berufsstand des Zensors bei der Bevölkerung angesehen oder unbeliebt?

Grapelli

die Bezeichnung "Zensor" mit dieser Bedeutung scheint räumlich und zeitlich nicht sehr verbreitet gewesen zu sein, da sie in den mir zugänglichen Wörterbüchern komplett fehlt. Kennst du vielleicht Synonyme - das würde die Frage vereinfachen. Außerdem scheint der Zensor ja eine Art leitender Steuerbeamter zu sein, und wie beliebt werden die schon gewesen sein ...

henrywilh

Nach allem, was ich im Internet finde, war der Zensor/Censor zu der Zeit kein Steuerbeamter (wie im Römischen Reich),
sondern ein amtlicher Kontrolleur von Schriften vor der Druckerlaubnis oder eine Art Sittenwächter - vgl. "Kirchen-Censor".

Anna Sara Weingart

nach Wortbedeutung
censere = „begutachten, schätzen“
Censor vielleicht ein "Brotbeschauer" oder ähnliches?

Renault2

Die Bedeutung des Zensors scheint mir noch nicht klar genug definiert zu sein. Zumal die Frage, wer bestimmte diesen als Zensor.
Vielleicht hat ja der ein oder andere diesbezüglich noch einige ergänzende Hinweise mitzuteilen.
Hier ein Textbeispiel aus einem Taufbuch: Ehefrau des Theiß (Matthias) Roland, Censor in Sulzbach, im Alter von ca. 61 Jahren und wurde in Sulzbach bestattet.

Grapelli

ich denke Henry hats rausbekommen, es handelt sich sehr wahrscheinlich um einen Kirchen-Zensor.
Näheres dazu findet sich in diesem Buch, Seiten 199-208.

wgruber 11.08.2014 16:30

Kuratoren mit nicht verständlichem Anhang
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1802
Region, aus der der Begriff stammt: Graz, Österreich

In der Grazer Heiratsurkunde
http://matriken.graz-seckau.at/flashbook?id=269%C2%A4tPage=100¤tPage=100 (letzter Eintrag von Johann Peroutka/Reisner)
finde ich 2x (ganz unten mittig und ganz unten rechts) die Abkürzung "Kurat bst." bei den Unterschriften der Eintragenden. Weiß jemand wofür dieses "bst" stehen könnte?

jacq

ich lese Kuratbft. / Curatbft.
und denke es handelt sich um den Kuratbenefiziat:
s. u.a.: http://de.wikipedia.org/wiki/Benefiziat
EDIT: Noch ein kleiner Fund:
http://books.google.de/books?id=EU8D...fiziat&f=false

Grapelli

nur fürs Protokoll: Die Mehrzahl von Kurat ist Kuraten, den Begriff Kurator (Plural: Kuratoren) findet man zwar auch als Synonym dazu im Internet, aber deutlich seltener. Gehört habe ich den Begriff übrigens das erste mal in meiner Kindheit beim Anhören einer Schwejk-Platte. Da taucht er dann auf, der "Feldkurat Katz".
Und bis heute wusste ich nicht so genau, was das eigentlich ist, ein Kurat ...

tomtom2013 13.08.2014 17:14

Volkspolizei - Abteilung
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1960
Region, aus der der Begriff stammt: Zeitz, Sachsen

ich habe hier eine Sterbeurkunde vorliegen, wo der Tod vom Volkspolizeikreisamt angezeigt wurde. Ob es sich um eine ungeklärte Todesursache handelt?
Auf jeden Fall steht dort wörtlich:
das Volkspolizeikreisamt Zeitz, Abteilung -K-U- vom 24.Juni 1960
Weiß zufällig jemand, was das für eine Abteilung war bzw. wofür das K U steht?

Kasstor

hier: http://lutz-baer.homepage.t-online.de/volkspolizei.html und auf dem dort verlinkten Organigramm finde ich leider auch nichts.

StefOsi

100% sicher das dort ein U steht und nicht irgendein anderes Zeichen (Schreibmaschinenschrift nehme ich mal an)?

tomtom2013

ja, ist Schreibmaschine.

Gast Klingerswalde39_44

also Abteilung K hieß Kriminalpolizei. Was das U danach soll ... vielleicht eine Unterabteilung evt. kriminaltechnische Untersuchung.

tomtom2013

Hui, vielleicht ist sie nicht eines natürlichen Todes gestorben. Hat mich eh gewundert, warum die Polizei dem Standesamt den Tod mitgeteilt hat...spannend....

Juergen 13.08.2014 21:14

Schwalbenalter = Schwabenalter?
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: wohl aus Schwaben
Region, aus der der Begriff stammt:

kennt Ihr den Begriff Schwabenalter?
Ist der Begriff auch außerhalb von Schwaben ein Begriff?
Ich als Berliner haben diesen Begriff bisher jedenfalls noch nie gehört.
Die Schwester meines Opas, der ebenfalls Berliner war, verfasste anlässlich seines 40. Geburtstages ein Gedicht. Sie schrieb allerdings, er sei nun im "Schwalbenalter", und das dürfte wohl von Ihr falsch interpretiert sein, denn über ein solches Schwalbenalter finde ich nirgends etwas.
Na ja, mein Opa war weder sehr "schwabenhaft" noch sehr "schwalbenhaft".
Bisher ist mir auch nicht bekannt, dass irgend einer meiner Vorfahren aus Schwaben stammte.
Ansonsten kenne ich nur den Spruch, "Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer".

sucher59

http://de.wikipedia.org/wiki/Schwabenalter

Juergen

Dann hat die Schwester meines Opas vermutlich irgendeinen Begriff gesucht, der zum 40. Geburtstag passend wäre.
Dass sie darauf liebevoll anspielen wollte, er sei ein "Spätzünder" und noch nicht sehr gescheiht, kann ich mir nicht vorstellen.
Ein echter "Spätzünder" war er nicht.
Aber wie gesagt sie schreibt in den Versen des Gedichts ständig "Schwalbenalter", nicht "Schwabenalter". (also kein Tippfehler)
Ich denke auch, dass es korrekt Schwabenalter heißen müßte. Wer weiß wo die Schwester gebürtig in Berlin, den Begriff aufgeschnappt hat. Vielleicht gedruckt auf einer Glückwunschkarte etc.
Ein Schwabe hätte jedenfalls gewusst, dass er mit 40 Jahren im Schwabenalter angekommen ist.

Frank K.

Ich kenne dazu den Spruch: "Der Schwabe wird mit 40 g´scheit - die anderen nie in Ewigkeit"
(vergleiche hierzu den Link von Sucher59)
Das bezieht sich auf das "Schwabenalter", das mit 40 Jahren einen markanten Punkt im Leben eines Schwaben bedeutet.

arbophilus

ich bin auch Schwabe und über 40 und möchte gerne Franks Sichtweise bestätigen.
"Der Schwab wird erst mit 40 g'scheit - die andern nicht in Ewigkeit!"
Beim wiki-Artikel "stört" mich ein bisschen das Wort "Spätzünder".
Für uns Schwaben hat das "40 werden" auch viel mit Reife und Lebenserfahrung und "Weisheit" zu tun.
Und in dem Zusammenhang dann eben das gern genannte, augenzwinkernde "...die andern nicht in Ewigkeit!".
Man ist also als Schwabe "stolz drauf", wenn man über 40 ist.

Kunze Peter 14.08.2014 17:15

Stadtgartenbesitzer in Görlitz
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: Kirchenliste Görlitz, Görlitzer Anzeiger
Region, aus der der Begriff stammt: Görlitz

Joh. Friedrich Petzold wird bei allen Anzeigen (Geburt der Kinder u.s.w.) von 1826-1859 als Berufsbezeichnung als Stadtgartenbesitzer bezeichnet.
Ist das ein bäuerliches Anwesen in der Stadt Görlitz?

henrywilh

Das waren offenbar parzellierte (nummerierte) Feld- oder Gartengrundstücke auf dem "Stadtgarten" -wo später der Park eingerichtet wurde:

http://books.google.de/books?id=3eEA...6rlitz&f=false

http://www.stadtwiki-goerlitz.de/ind...itle=Stadtpark

Grapelli

dass der Besitz eines Gartengrundstücks bereits als Standesbezeichnung herhalten muss, ist doch einigermaßen ungewöhnlich. Vielleicht bezieht sich die Bezeichnung "Stadtgarten" hier nicht auf eine allgemeine Lage, sondern nur auf ein bestimmtes Grundstück, sodass dies den Besitzer heraushebt.
Zugegeben, Henrys Version ist besser belegt.

Xtine

naja, immerhin hatte er was! Im Gegensatz zu ärmeren Leuten, die sich keinen (auch noch so kleinen) Grundbesitz leisten konnten.

Kasstor

Hier: http://books.google.de/books?id=-UZm...=0CDoQ6AEwBjgK ist noch einer.
Und noch einer: http://books.google.de/books?ei=VbTt...stadtgarten%22 .
Frdl. Grüße

henrywilh

Ja. "Stadtgartenbesitzer" war in Görlitz also keine Standesbezeichnung, sondern ein Zusatz. Jetzt könnte man noch interessant finden, was denn das Besondere an dem Besitz dieser Grundstücke war, dass man das extra hervorhob. Eine lokalgeschichtliche Frage.

Kasstor

offensichtlich gab es aber mehrere Stadtgärten: http://books.google.de/books?ei=XMft...tadtgarten%22+, sowohl das Vorwerk, das anscheinend parzelliert (und nummeriert?) wurde, als auch (sh Schnipsel 1) eher außerhalb gelegene. 38 Morgen sind ja immerhin knappe zehn Hektar.

tomtom2013 14.08.2014 19:02

Johana - Johanna
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1836
Region, aus der der Begriff stammt: Heinzendorf, Schlesien

eine ganz kurze Frage, die mir beim Durchstöbern der ev. KB von Konradswaldau aufgefallen ist. Es taucht da mehrfach der Name "Johana" auf, und zwar mit einem n, dafür aber mit einem Querstrich über dem n.
Frage dazu: War es damals evtl. üblich, Doppelbuchstaben so abzukürzen bzw. hat der Strich eine bestimmte Bedeutung?

jacq

durchaus üblich der Dopplungsstrich bei n und m.

tomtom2013

War das einfach nur eine andere Schreibweise und wurde trotzdem wie ein kurzer Doppelbuchstabe ausgesprochen? Gibt es einen direkten Unterschied zu nn oder hat das jeder so gemacht, wie's ihm beliebte?

Xtine

das konnte man machen, mußte aber nicht, es war einfach nur ein Kürzungszeichen. Je nachdem, wie schreibfaul man war ;), schrieb man es aus oder machte den Strich.

Jettchen 15.08.2014 14:27

Begriffe aus adeligen Stammbäumen
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 13./14.Jh.
Region, aus der der Begriff stammt: Nürnberg

Weiß jemand von euch, was diese Bezeichnungen bedeuten?
"Ward des Rats" - Septemvis ?
Bei google fand ich die Bedeutung dieser Begriffe nicht.

animei

"Ward des Rats" würde ich als "war Mitglied des Rats" deuten und "Septemvis" als falsch gelesenes "Septembris".

fps

so ganz ohne Kontext ist es schwierig, etwas Substantielles zur Klärung der Begriffe beizutragen.
Wie Anita schon schrieb, könnte "Septenmvis" ein falsch gelesenes "Septembris" sein - oder aber, wortwörtlich, "Sieben Gewalten" bedeuten - oder aber "Septemviri" sein - sieben Männer - ein Gremium?

Alter Mansfelder

Zitat:
Zitat von animei http://forum.ahnenforschung.net/imag...s/viewpost.gif
"Ward des Rats" würde ich als "war Mitglied des Rats" deuten und "Septemvis" als falsch gelesenes "Septembris".

@Anita: Da liegst Du (ausnahmsweise mal :wink: ) nicht richtig.
"Ward" ist eine veraltete Form von "wurde". So bedeutet also "ward des Rats" "wurde Ratsherr" (vielleicht verbunden mit einer Jahreszahl). Wenn dies aber für Nürnberg so schmucklos dastehen sollte, würde mich das sehr wundern, denn neben den "normalen" Bürgern der Reichsstadt haben wir dort (flapsig gesprochen) u. a.
- die mit einem Titel Ruhiggestellten (Großer oder Größerer Rat mit 300-500 sog. "Genannten"),
- die wichtigen Angehörigen des Patriziats (Innerer oder Kleinerer Rat mit 8 Handwerkspersonen und 34 Patriziern, aus letzteren die 8 Alten Genannten und die 13 Älteren und die 13 Jüngeren Bürgermeister),
- die ganz wichtigen Angehörigen des Patriziats (Älterer oder Innerer geheimer Rat, bestehend aus den sieben aus den Älteren Bürgermeistern gekorenen Älteren Herren, genannt "Collegium Septemvirale" = eigentliche Exekutive)
- und zum Schluss die superwichtigen Angehörigen des Patriziats, die Vorsteher des Inneren geheimen Rats: die Vordersten Losunger, der ältere davon zugleich Reichsschultheiß. Der Onkel eines Vorfahren hat es um 1600 auch mal bis dahin geschafft: "des Älteren geheimen Rats Vorderster Losunger und Reichsschultheiß".
Im Einzelnen wird die Nürnberger Ratsverfassung hier gut erklärt: http://www.historisches-lexikon-baye.../artikel_45425 Das verworrene System verschaffte witzigerweise nahezu jedem Patrizier, der es in den Inneren Rat schaffte, die "Freude", sich relativ regelmäßig (Älterer oder Jüngerer) Bürgermeister nennen zu dürfen.
Das zweite von Dir gesuchte Wort beinhaltet also einen Lesefehler, bedeutet aber nicht "September" sondern "Septemvir" = Mitglied des Inneren geheimen Rats.

animei

Septemvir passt sicher besser als Septembris, auch wenn aus der Anfrage nicht hervorhging, ob die beiden gesuchten Bezeichnungen in direktem Zusammenhang stehen.

Jettchen

Im Original habe ich gar keinen dieser Formulierungen gelesen.
Ich war in einem KB auf eine Ahnin aus einem Pfarrergeschlecht gestoßen und entdeckte danach von ihr im Internet ihre Ahnenreihe weit zurück bis zu den Nürnberger Handelsleuten und Patriziern. Diese Geschlechterfolgen tauchten dann noch vielfach im Internet auf.
Da bin ich dann bei einigen auf die Bezeichnung "Ward" oder "Ward des Rats" gestoßen. Da dachte ich, das wäre so eine Art Vorsitz? Dies Wort stand neben sonstigen Titeln oder Ämtern.
Das Wort "Septemvir" las ich auch mehrmals, ebenfalls bei den Titeln oder Berufen.
"Zu dem inneren Rat gehörend" dürfte dank der tollen Erklärungen von dir, Alter Mansfelder, wohl am zutreffendsten sein, wenn ich da in meinen Erinnerungen an das Schullatein krame: "einer der sieben Männer"?- Also Mitglied des inneren Rats?
Ob diese Interpretation wohl stimmt?

Noch ein Nachtrag:
Eben habe ich erst den Link zur Nürnberger Ratsverfassund geöffent.
Da ist zu lesen:
"Aus dem Kleineren Rat heraus kam das Septemvirat als eigentliche Regierung, an deren Spitze ein Triumvirat von drei Obersten Hauptleuten stand."
Da ist "Septemvir" nun geklärt!

dersucher 15.08.2014 17:13

Krankheitsbezeichnung - Coltun?
 
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Jahr, aus dem der Begriff stammt: Kirchenbuch
Region, aus der der Begriff stammt: Soldau/Ostpreußen 1806

ich habe hier eine Kopie/Sterbeeintrag aus dem Kirchenbuch von Soldau, Kreis Neidenburg, Ostpreußen aus dem Jahr 1806.
Sterbeort: Pierlawken, dort ist als Krankheit angegeben: Coltun?
Keine Ahnung was das ist.

Friederike

Koltun oder Weichselzopf scheint eine Art Blutgeschwulst zu sein:
http://books.google.de/books?id=ZxZF...koltun&f=false
Hier finde ich noch eine andere Erklärung:
http://books.google.de/books?id=sXE_...koltun&f=false

Kasstor

hier: http://books.google.de/books?id=_qc_...koltun&f=false lässt sich auch noch jemand seitenweise aus.

dersucher

Das Rätsel ist für mich gelöst. Ich habe diese Bezeichnung "Coltun" in den Kirchenbüchern von Soldau/Ostpreußen gefunden. Die übrigens im Internet einsehbar sind (Archiv Allenstein: Kirchenbücher - Soldau, Heinrichsdorf, Narzym und Gross Koschlau).

Hubmann 15.08.2014 22:05

Eleemosyn.
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1848
Region, aus der der Begriff stammt: Steiermark

dieser Begriff steht im Taufregister unterhalb des Vornamens des Kindes. Ansonsten gibt es in diesem Feld keinen Text. Beide Eltern sind in den nächsten Feldern angeführt (Bauernfamilie). Hat jemand von euch eine Ahnung, was dieses Wort bedeuten soll?
http://forum.ahnenforschung.net/atta...1&d=1408134004

Bigerl

Im Buch von Reinhard Riepl steht unter dem Begriff eleemosynarius Almosen,- Armenpfleger.

Friedrich

Ich denke, das ist der zweite Vorname.

animei

Ich glaube auch, dass es der 2. Vorname ist, benannt nach diesem Herrn: http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_der_Almosengeber

gki

das war nicht im eigentlichen Sinne ein zweiter Vorname, sondern eher eine Klarstellung welcher Hl. Johann denn der Namenspatron war.

animei

Stimmt natürlich. Bei einem, der im Taufbuch z. B. als Anton de Padua auftaucht, ist "de Padua" auch kein zweiter Vorname, sondern nur der Hinweis darauf, nach welchem Heiligen der Anton benannt wurde.

Kleeschen 17.08.2014 10:39

"Seeliger" Bürger
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1692
Region, aus der der Begriff stammt: Elsass

Mein Vorfahre wird in der Heirat seiner Tochter am 27. Februar 1692 als seeliger Bürger bezeichnet. Ich ging davon aus, dass das bedeutet, dass er tot sei.
Dann finde ich aber noch am 13. November 1692 eine Geburt eines Sohnes. Da unterschreibt er auch und exakt die selbe Bezeichnung wie immer: "Schuhmacher unten beim Schloß". So wird er überall genannt, auch in der Heirat der Tochter unter anderem.
Kann mir jemand diesen Begriff erklären? Also Tot war er bei der Heirat eindeutig nicht.

jacq

http://forum.ahnenforschung.net/show...highlight=1692
In diesem Eintrag wird der Brautvater eindeutig als verstorbenen benannt:
"Weyl(and). M(eister). Johann Kisters Seel(igen) Bürgers und Schuhma-
chers unten bey dem Schloß ehlich(er). hinterbliebener Tochter"

Bild des 2. Eintrages nicht vorhanden (Anm. Mod)

Friederike
Mir scheint es sich hier doch um verschiedene Personen zu handeln, denn einmal
ist der Wohnort unten beim Schloß und das andere Mal oben in der ...gaßen.Alter Mansfelder

auch für mich scheint das die klassische Situation zu sein, in der man von zwei Personen auszugehen hat. Wenn Du das KB weiter rückwärts auswertest, insbesondere alle Namensträger ordentlich erfasst, sollten sich die Verhältnisse auflösen lassen. Vielleicht handelte es sich um Vater und Sohn, aber das muss nicht sein (Onkel/ Neffe ...).

animei

Es gab in diesem Oberbronn zu der Zeit noch mindestens ein oder zwei weitere Kister, Köster, Küster oder Cöster, die auch Schuhmacher waren.
Ein (Johann) Bernhard K. heiratet am 17. Febr. 1680 eine Anna Ursula.
Desweiteren stoße ich immer wieder auf einen Johann Peter K., dessen Frau wohl auch Ursula hieß. Ob er identisch mit dem obigen ist, konnte ich auf die Schnelle noch nicht herausfinden.

Renault2 17.08.2014 16:52

Gräflich Cratzcher Hofmann
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 16./17.Jahrh.
Region, aus der der Begriff stammt: Oberkirn

ich fand diesen Eintrag:
In Oberkirn war er Ackerer, Gemeinsmann und gräflich cratzscher Hofmann des Schlosses in Oberkirn. - Vgl. KFB Rhaunen Nr.1842 und EKB Hausen.
Was ist ein cratzcher Hofmann?

Friederike

es gab die Grafen Cratz von Scharffenstein. Einem von ihnen diente er
als Hofmann.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kratz_von_Scharfenstein
http://www.hunsrueck-nahereise.de/in...oselterrassen-

animei

was "cratzscher" bedeutet, kann ich nicht sagen, da müsste man sich vielleicht mal intensiver mit den Herrschaftsverhältnissen der Gegend und Zeit auseinandersetzen.
Ein Hofmann hatte die herrschaftlichen Güter und Ländereien zu verwalten.

smashy 17.08.2014 17:23

Sterbeart "an den Folgen des Leins?" 1819
 
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1819
Region, aus der der Begriff stammt: 88250 Weingarten (früher Altdorf)

in einem Todeseintrag von 1819 steht im KB bei der "Art des Todes":
"An den Folgen des Leins."

Alter Mansfelder

für mich sieht das eher aus wie "Kries", ich weiß allerdings nicht, was das ist.

Xtine

Vermutlich sind Nieren-, Gallen- oder Blasensteine gemeint.
Adelung: Zitat:
Auch der Stein im menschlichen und thierischen Leibe, wenn er sich in kleinen Körnern und Stücken in den Nieren und der Urinblase ansetzet, ist unter dem Nahmen des Lendengrieses,

Laupbaum

http://dingler.culture.hu-berlin.de/...5/mi135mi03_13

Aber "Leins" ist wohl ls Todesursache nicht gemeint!

holsteinforscher

Grieß ist der Vorläufer des leidigen Gerölls in Galle, Niere, Blase
[Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch]

Friedrich

wobei laut demselben Werk der Einsatz der Steinlaus (Petrophaga Lorioti) gegen dieses Leiden noch nicht erprobt ist.

henrywilh

Bestätigung von Rolands Antwort, diesmal sogar mit K:

http://forum.ahnenforschung.net/atta...1&d=1409387691

Renault2 18.08.2014 15:32

Malefitzwasser
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1654
Region, aus der der Begriff stammt: Ems

Was ist Malefizwasser u. Hailtums? ist Hailtum = Heiltrunk?
Dieser Satz gefunden in http://stetter.uni-mannheim.de/Lustenau/Fam/fi.html
Diese gaben ihm Malefizwasser und "drei Stuck Hailtumbs" zum Einreiben, zum Trinken und die Brüste waschen mit.

StefOsi

Malefizwasser scheint einfach nur heiliges/geweihtes Wasser gewesen zu sein.
Siehe Anfang (aus: Schweizerische Idiotikon - http://www.idiotikon.ch/)
http://forum.ahnenforschung.net/atta...1&d=1408371242

Kasstor

bei Hailtum finde ich Heiltum, das hat sich demnach um Reliquien gehandelt.

fps

Malefizwasser scheint einfach nur heiliges/geweihtes Wasser gewesen zu sein.
Diese Erklärung ist insofern verwunderlich, als "Malefiz" von "malefacere" - Schlechtes tun - abstammt, im Gegensatz zu "Benefiz".
Entsprechend findet sich für maleficium die Bedeutung "Schwarze Magie, Schadenzauber" - zumindest weiß das Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Maleficium).
Danach wäre es eher "unheiliges" Wasser

b-a-r

Oder eben Wasser, welches das Böse vertreibt. Ein schlechtes Beispiel: Hustensaft soll ja auch den Husten vertreiben.

StefOsi

Hustensaft ist ja auch gegen Husten, und nicht für...

fps

Hm, da denke ich an den Begriff Malefizbub. Das war eher ein Schimpfwort...
Achja, Hustensaft und Schmerztabletten.
Und Schlaftabletten?

vi0

Malefiz (von lat.: „Schlechte Tat“, „Missetat“, ursprünglich aus lat. maleficus: boshaft, übel handelnd, gottlos bzw. lat. maleficium: Frevel, Verbrechen, wörtlich: „schlechte Tat“)
Aus einem Spiegel Artikel:
Das Wort Malefiz verfolgen Sprachhistoriker bis ins Oberdeutsche des 14. Jahrhunderts zurück. Schon 1304 wird das Wort in Tirol erwähnt und noch 1607 wird es im Stadtrecht von Lenzburg in einem Atemzug mit "thodschleg und diebstal" genannt. Im Deutschen Rechtswörterbuch steht es für "ein Kapitalverbrechen, einen einzelnen schweren Rechtsbruch". Hohe Gerichte hießen lange Zeit Malefizgerichte, das Adjektiv malefizisch bezeichnete schwere Vergehen gegen Anstand und Sittlichkeit.
Noch im 20. Jahrhundert findet man in den Wörterbüchern den Malefikanten oder Malefikus (Verbrecher) und die Malefizsache (Gerichtssache). Das erste "Vollständige Orthographische Wörterbuch der Deutschen Sprache" von Konrad Duden nennt 1880 den Malefiz sowie den Malefikanten. Noch 1996 erfährt man aus dem Duden, dass ein Malfizkerl ein Draufgänger ist.

Aber von einem Wasser dafür habe ich noch nie gehört.


Anna Sara Weingart


es ist gesegnetes Wasser um das Böse zu vertreiben.

holsteinforscher

Diese gaben ihm Malefizwasser und "drei Stuck Hailtumbs" zum Einreiben, zum Trinken und die Brüste waschen mit...
Aus diesem Satz ergibt sich n.m.M. schon die Lösung.
Bei Hailtums [Reliquien] kann es sich um allerlei Dinge handeln,
wie z.B. Steine, die man sich zusätzlich aufgelegt hat.

fps

wenn man sich die ganze Geschichte durchliest, dann liegt zunächst die Bedeutung Weihwasser für das Malefizwasser nahe, denn es wurde von den Kapuzinern in Bregenz besorgt, ebenso wie die "drei Stuck Heiltumbs", wohl irgendetwas Gesegnetes oder Geweihtes, das "Heil" mit sich bringen sollte.
Die Wirkung war allerdings fatal und führte zum Tod des Säuglings, dem mit dieser Kur wieder zur Muttermilch verholfen werden sollte. Also hat "Malefiz" hier sozusagen eine doppelte Bedeutung. Wer weiß, was die Kapuziner dem guten Mann für seine Frau mitgegeben hatte - steril war das sicherlich nicht. Und das Kleine wird es dann von der Brust abgenuckelt haben - brrrr!
Insgesamt ist die Sache schon makaber und passt in die "außergewöhnlichen Sterbefälle".

henrywilh

Das könnte stimmen oder es ist ein Gebräu, das das Üble aus dem Körper ziehen sollte.
In diesem Buch ist es erwähnt:
http://books.google.de/books?id=nOAN...ed=0CC8Q6AEwAA
Außerdem gibt es Malefiz-Öl:
Könnte man, so fragte ich mich, nicht auf künstliche Weise solchen Ausschlag bewirken, mit andern Worten, durch irgend ein Mittel den im inneren Körper verborgenen kranken Stoffen zum Durchbruch verhelfen, dieselben herauslocken an die Oberfläche der Haut und so der Wasserkur ihre Arbeit um ein gutes Stück erleichtern?
Nach langem Suchen traf ich auf ein Oel, welches diese Dienste in vortrefflicher Weise leistet, bei manchen Fällen geradezu mit anfallenden Erfolgen. Dasselbe ist, wie gesagt, zur Heilung nicht absolut notwendig, keine conditio sine qua non; das Wasser allein kann wohl die Arbeit thun. Aber es unterstützt und fördert das oft sehr schwere Werk der Auflösung und Ausleitung um ein bedeutendes. Das Oel wird nur äußerlich angewendet und allein in solchen Fällen, in denen so auf die leichteste Weise eine vortheilhafte Ausleitung des kranken Stoffes erzielt werden kann. Die Wirkung ist ganz und gar unschädlich, aber gründlich, tiefgehend bis in's Innerste. Weil es die Rebellen im Körper und im Blut mit scharfer Spürnase wittert und sicher an's Tageslicht bringt, hat ein Herr, bei dem es prächtig und erfolgreich diente, ihm den Namen "Malefizöl" gegeben, den es bis heute behalten. Ich hatte keinen Grund, den originellen Namen irgendwie anzufechten.
Hier also ein "Übel-Öl" gegen das Übel. Sprachlich eigentlich kein Problem. Denn zwar schneidet der Glasschneider Glas, aber der Damenschneider keine Damen, und die Rindswurst enthält Rindfleisch, aber der Bauernschinken ist kein Menschenfleisch usw usw ...

elias51

Aus dem Malefizwasser wurde das heutige Weihwasser

gki 22.08.2014 13:24

Geldbetrag aus Gut als Lehen
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1646
Region, aus der der Begriff stammt: Passau

es gibt hier
http://www.mom-ca.uni-koeln.de/mom/D...ch/129/charter
eine schöne Urkunde.
Der mich interessierende Inhalt ist folgender:
Der Bischof von Passau verleiht an den Abt des Klostern Vornbach vertreten durch dessen Organisten einen Hof, und zwar "das Guett und Mühl, Oberaw genant, zu Hochfelden, Sulzbacher Pfarr und GriesPacher Landgericht, Item sechzehen Pfundt Pfenning schwarzer Minz, sambt etlichen khlainen Diensten darauf"
Das Gut ist klar definiert, die kleinen Dienste sind wohl irgendwelche Zehnten, aber was ist mit den sechzehn Pfund schwarzer Münze. Das scheint mir ein recht hoher Betrag zu sein, in welcher Beziehung steht der zu dem Gut und was bedeutete das für denjenigen der das Gut bewirtschaftete?
Könnte mir da jemand einen Literaturhinweis oder einen passenden Link geben?

Xtine

gefunden bei zeno.org
Zitat:
schwarze Münze nennt man eine in Süddeutschland und in der Schweiz gebräuchliche Rechnungsmünze, deren man sich namentlich im Königreich Baiern bei gerichtlichen Verhandlungen bedient. Es beträgt hierbei der schwarze Heller = 1/7 Kreuzer; der schwarze Pfennig = 2/7 Kreuzer; der schwarze Groschen = 21/7Kreuzer und der schwarze Schilling = 84/7Kreuzer.
nochmal zeno mit geringfügig anderer Erklärung
oder auch hier: http://de.academic.ru/dic.nsf/conver...33271/Schwarze
ähnliche Erklärung
Hier im Buch steht evtl. noch was interessantes in Verbindung mit Grundzinsen
In diesem Buch geht es auch um Grundzinsen (weiße Münze) und gerichtliche Strafen (schwarze Münze)

gki

Daß die "schwarze Münze" eine Geldeinheit war, ist mir schon klar. Was mich interessiert ist, wie ich diese Angabe interpretieren soll. War das eine Grundlast, die auf dem Gut lag? Wer zahlte die Zinsen? Und wie hoch mögen die gewesen sein?

Kasstor

einfach mal so zur bildlichen Untermalung. http://www.ma-shops.co.uk/shops/sear...=en&branche=-1

Hier etwas zu Pfund Pfennigen als Maß für den Grundzins eines Lehens, leider 200 Jahre zu früh. (aus Das Landrecht für Oberbayern von 1346... von Ingo Schwab, 2002) Die Schwarzpfennige waren 1630 in Bayern durch Weißpfennige abgelöst worden, deswegen muss es sich wohl um eine nicht angepasste alte Regelung gehandelt haben (http://www.historisches-lexikon-baye.../artikel_45650 und http://www.moneytrend.at/new/ressort...en/teil_1a.pdf).
http://forum.ahnenforschung.net/atta...1&d=1408711238

gki

Hier noch eine Urkunde dazu:
http://www.mom-ca.uni-koeln.de/mom/D...ach/99/charter
Lt. dem Regest verkauft ein Achaz 1511 dem Kloster eine Gilt aus dem Gut, 15 Pfund schwarzer Landeswährung aus diesem Gut.
Dann wären im Lauf von 130 Jahren 3 Pfd. abgetragen worden?
Hier verkauft derselbe 1518 die Mühle (oder wohl das Lehensrecht?) an den Abt.
http://www.mom-ca.uni-koeln.de/mom/D...ch/105/charter
Da ist die Rede von 16 Pfd...

Kasstor

meines Erachtens handelt es sich um einen Jahreszins, aber sicher bin ich mir nicht.

nach der Umrechnung in dem Beispiel oben entsprachen im 15. Jhdt die 16 Pfund ja 640 Gr Silber, 192 Tagelöhnen, 6400 kg Korn oder einer Kuh.

gki

Zitat:
Zitat von Kasstor http://forum.ahnenforschung.net/imag...s/viewpost.gif
nach der Umrechnung in dem Beispiel oben entsprachen im 15. Jhdt die 16 Pfund ja 640 Gr Silber, 192 Tagelöhnen, 6400 kg Korn oder einer Kuh.

Wenn man mit zB mit der Angabe zu dem anderen Gut (1/2 Pfd) vergleicht, scheint mir das arg viel.
http://www.mom-ca.uni-koeln.de/mom/D...ch/105/charter
(Mühle: 16 Pfd, Gut zu Taling: 1/2 Pfd.)
Andererseits: es steht da explizit in der Urkunde drin.

Franzine123 22.08.2014 17:51

Kommunikanten und Konfirmierte, was ist der Unterschied?
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1950
Region, aus der der Begriff stammt: Schwansen/ev. Kirche

ich wüsste gern, wie hier der Begriff "Kommunikanten" gedeutet wird:
Ich habe hier eine Statistik aus einer evangelischen Kirchengemeinde, wo Kommunikanten aufgezeichnet wurden, aber auch, wieviel Jugendliche konfirmiert wurden.
Ich selbst habe im Internet bei "Kommunikanten" gelesen, dass es Leute sind, die eben das erste Mal das Abendmahl empfangen haben. Aber das ist doch eigentlich - zumindest fast - das Gleiche, wie konfirmiert zu sein, oder?

Frank K.

in Wahrigs "Deutsches Wörterbuch" wird der Begriff "Kommunikant" auf die "Teilnehmer am Abendmahl" bezogen. Das gilt für Katholiken wie für Evangelische.
Herkunft lateinisch: "communicans" = teilnehmend (Partizip Präsens zu communicare = teilnehmen).

Cardamom

Manche evang. Kirchengemeinden haben über die, die am Abendmahl teilgenommen haben, Buch geführt. Sie kamen vor dem Gottesdienst zum Pfarrer in die Sakristei und haben sich angemeldet, manchmal auch eine extra Spende gegeben. Mancherorts konnte man sich auch selbst in eine aufliegende Liste eintragen. - Letzteres gibt es bei uns (in Bayern) vereinzelt immer noch.
Damals gab es nur wenige Sonntage im Jahr, an denen Abendmahl gefeiert wurde, und es war etwas Besonderes.
In meiner Pfarrei gibt es die Listen wie woanders auch, in einem extra Buch oder Heft, genannt "Confitenten" oder "Communicanten". Ich habe aber auch schon KB gesehen, da waren die Kommunikanten zwischen den Trauungen und Taufen gestanden.
Davon unterschieden werden die Konfirmanden, die bei der KOnfirmation zum ersten Mal zurm Abendmahl gehen und dann Konfirmierte sind; auch sie werden aber manchmal als Kommunikanten in den KB aufgeführt.

In der evang. Kirche gibt es (nur) die Sakramente Taufe und Abendmahl.
Die Konfirmation, früher auch Einsegnung genannt, ist ein Bekenntnis zum christlichen Glauben in evangelischer Ausprägung und eine Segnungshandlung zum (ungefähren) Zeitpunkt der religiösen Mündigkeit, früher zum Ende der Schulzeit.

GiselaR

Ich weiß nicht ob das Geschmacksache des Pfarrers war, oder warum es unterschiedlich gehandhabt wurde:
In der letzten Zeit habe ich viel in hessischen ev. KBs geforscht. Dort waren in manchen Pfarreien die Teilnehmer am jeweiligen Abendmahl (Kommunikanten) aufgeführt, in anderen KBs waren solche Auflistungen nicht zu finden.
"Kommunion" ist allgemein jedes Abendmahl / Eucharistie. In der katholischen Kirche wird strenggenommen die "Erstkommunion" der Kommunionkinder gefeiert. Häufig kann man den Begriff "Erstkommunion" auch in schriftlicher Form lesen.
Vgl. dazu hier: http://http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunion

Hemaris fuciformis 26.08.2014 18:25

Ablöswärter
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1918
Region, aus der der Begriff stammt: Oberbayern

bin in einer Kriegsstammrolle über den Beruf "Ablöswärter" gestolpert - was hat der denn gemacht?

StefOsi

Soweit ich verstehe ist es ein Bahnangestellter der den Schichtwechsel überwacht/kontrolliert.

scheuck

Nein, Steffen, Du irrst Dich offenbar nicht :wink:
siehe hier:
http://books.google.de/books?id=bRth...ed=0CDEQ6AEwAw

Hemaris fuciformis

aber irgendwie habe ich den Link doch etwas anders verstanden, nämlich, daß der Ablöswärter den eigentlichen Bahnwärter ablöst, damit der mal durchschlafen konnte.
Jedenfalls ist ja schon der Zusammenhang mit der Bahn sehr hilfreich gewesen und der Link natürlich.

mq73 31.08.2014 20:10

Was ist ein Austrags-Ratsherr? 1811 Wernberg, Oberpfalz
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1811
Region, aus der der Begriff stammt: Wernberg-Köblitz, Oberpfalz

Ich habe vor kurzem Familienforschungs-Ergebnisse vom Bischöflichen Zentralarchiv Regensburg erhalten. Dabei wurde mein Vorfahre 1811 als "Austrags-Ratsherr in Wernberg" genannt.
Habt Ihr Informationen für mich, was dies für eine Funktion war?

henrywilh

Vor dem Googlen würde ich sagen: Das ist ein Ratsherr a.D. bzw. Ratsherr i.R.. also im Ruhestand, weil ein "Austragler-" oder "Austrags-" ein "Altenteiler" ist.
Nach dem Googlen bin ich derselben Meinung.:D
http://forum.ahnenforschung.net/atta...1&d=1409511308

Anna Sara Weingart 01.09.2014 19:47

was ist Beruf: AD ?
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: ca.1620
Region, aus der der Begriff stammt: Niedersachsen

was ist A.D. ?
Zitat:
"SR in Northeim, seit 1616 in Göttingen, auch AD für die Ämter Göttingen, Moringen u. Hardegsen."
SR = Scharfrichter, aber was ist AD ?
Quelle:
https://familysearch.org/pal:/MM9.2.1/S58G-98G

Xtine

vielleicht Amts-Diener ?

Rolf Stichling

die Scharfrichter waren oft auch Abdecker. In ihrem Hauptberuf war ja nicht immer was zu tun.
http://de.wikipedia.org/wiki/Scharfrichter#Aufgaben
oder hier:
http://wiki-de.genealogy.net/Nachrichter
Vielleicht steht A.D. für Abdecker? Nur eine Überlegung.

holsteinforscher

Ich würde hier allerdings Amtsdiener für
Administrator...für die Ämter Ämter Göttingen, Moringen u. Hardegsen
im Sinne seiner Tätigkeit als Scharfrichter sehen.
Aber vielleicht finden sich noch Hinweise in den entsprechenden Archiven..??..
Scharfrichter, die nicht selten regelrechte Scharfrichterdynastien bildeten,
bzw. aus solchen Familien stammten, sind ofmals recht gut dokumentiert.

Xtine

man muß allerdings auch bedenken, daß Scharfrichter nicht die angesehensten Leute waren. So mußten sie z.B. normalerweise auch außerhalb der Stadtmauern wohnen. Er wird also nicht die Aufgaben eines "normalen" Amtsdieners gemacht haben (vorausgesetzt AD steht für Amtsdiener). Ich würde dann eher zur Erklärung von holsteinforscher tendieren.
Wir haben übrigens auch Themen zu Scharfrichtern, vielleicht findest Du dort ja hilfreiche Links oder Tipps.
Scharfrichter, Henker und Artverwandte Berufe
Gibt es ein Scharfrichterverzeichnis für Niedersachsen?

Forschi

vielleicht bringt diese Seite ein wenig Licht ins Dunkel.
Ich würde den Textauszug von Anna Sara danach so interpretieren:
Er war der Scharfrichter von Northeim und hatte die Rechte an den Abdeckereien von Göttingen, Moringen u. Hardegsen.

goli 01.09.2014 20:09

Was ist denn ein "Kreuzbauer/X-Bauer"?
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1858
Region, aus der der Begriff stammt: Schlesien

Bin bei meinen Forschungen nun zwar nicht oft, jedoch vereinzelt auf die "Standes/Berufsbezeichnung" KREUZBAUER (auch mal X-Bauer) gestossen und kann mir den Begriff nicht wirklich erklären!
Was soll den der Unterschied zum "normalen Bauern" sein?
Als ich manchmal auf den Begriff gestossen war, habe ich,-sofern die Schrift schlecht lesbar war, das auch mal als Grenzbauer gelesen,-aber als ich dann die Schreibweise X-Bauer sah,-war es ja eindeutig, das Kreuzbauer gemeint ist!
Ich bin in der schlesischen Region um Kreuzburg/Namslau auf diesen Begriff gestoßen.

animei

Ob es nicht vielleicht doch eher Grenzbauer heißt? Den Begriff gäbe es zumindest.
Das X steht aber normalerweise für "Christ": Xtian, Xtoph....

StefOsi

Könnte das in Richtung Landwehr deuten? Fand in mehrere alten Büchern (google books) diesen Begriff, meist im Zusammenhang mit Soldaten, welche die Bauern in der Landwehr so bezeichneten.
Taucht meist als verhöhnender Begriff für "Landwehrmänner" auf. (Sucht mal unter "Kreuzbauer Landwehr"). Ob das allerdings hier gemeint ist?
Nachtrag: Oder ist das vielleicht sowas wie ein Hausname? Über $Suchmaschine findet man ja die Erwähnung von Kreuzbauern (als Standesbezeichnung) in der Gegend um Namslau bei Kreuzendorf & Kreuzburg.
Miniaturansicht angehängter Grafiken http://forum.ahnenforschung.net/atta...1&d=1409597728

holsteinforscher

Die Kreuzbauern. Historische Erzählung aus den Befreiungskriegen 1806 - 1813 von Dr. med. Friedrich Netto. Oberarzt d. L. Mit Illustrationen.- Weißensee-Berlin: Druck und Verlag E. Bartels. o.J. (ca 1905)...so wie Steffen schon schreibt, geht es hier in
Richtung Landwehr.
Da Marcus schreibt, diese Angabe steht unter Stand/Beruf, dürfte es sich wohl
nicht um eine Ortsangabe handeln, wobei der FN. Kreuzbauer nicht gerade selten
ist.
Hier ein Beispiel:
Den 21ten July a. c. ist dem Kreuzbauer Johann Krzyzak von seinem Eheweibe Rosina,
geb. Jarsąbek, eine Tochter geboren, die den 22ten July r: in der Stadt Pfarr Kirche zu
Reichthal, vom Hr. Pfarrer Dozterschill mit Namen: Maria getauft worden.

Kasstor

hier http://books.google.de/books?id=LMoO...CQ&redir_esc=y wird zur Erklärung des Familiennamens Kreuzbauer die Lage des Hofes erwähnt wie bei Bruchbauer, Oberbauer, Holzbauer. Damit kann ich so aber noch nichts anfangen.
Hiernach http://books.google.de/books?id=NcUU...CA&redir_esc=y ist es auch Wohnstättenname.
In einer Aufstellung zur Berufs- und Wohnstättenzählung 1907 wird allerdings der Kreuzbauer als Beruf erwähnt, das kann dann mit der Lage irgendwie nicht wirklich was zu tun haben. Kreuzbauer ist auch eine bayer. Bezeichnung f Feldwebel.

Anna Sara Weingart

vielleicht Bauer auf Ländereien im kirchlichen (christlichem, x) Besitz.
War also der Kirche ("dem Kreuz") zu Lehen verpflichtet?

Kasstor

In den Rosenheimer Nachrichten 1902 wird ein Ökonom Deiner erwähnt, Kreuzerbauer von Sixthaselbach und Bürgermeister der Gemeinde Inzkofen.
Vermutlich sind Kreuz- und Kreuzerbauer identisch.

gki

ich denke nicht, daß es zielführend ist, einen "Stand" aus Schlesien mit einem Hofnamen aus Bayern zu erklären.

goli

Hier mal ein Anhang eines solchens "Kreuzbauers,-hier zweifelsfrei als K-Bauer geschrieben!
Stammt von 1858 aus dem schlesischen Kreis Kreuzburg.
Miniaturansicht angehängter Grafiken http://forum.ahnenforschung.net/atta...1&d=1409688923

StefOsi

Es findet sich auch noch eine leicht andere Erklärung:
Kreuzbauer - scherzh. Ersatzreservist, zehn Wochen dienend (veralt.)
Es gab eine Ersatzreserve die 10 Wochen ausgebildet wurde bzw. gedient hat. Könnte unter Umständen das "X" erklären, also nicht wie sonst im Sinne von Christ/Kreuz, sondern 10.
Quelle: diverse Suchergebnisse, allerdings alles ziemlich unklar - man müßte mal die Wehrpflicht-Gesetze in der gesuchten Zeit durchleuchten. Da aber nicht jeder zur Reserve/Heer eingezogen wurde, ist die Erwähnung als "Kreuzbauer" vielleicht einfach nur ein Hinweis das dieser ein Reservist ist (und ansonsten normaler Bauer).

gki

Vielleicht hat das ganze einen Bezug zur Hofgröße. Also in der Art: Vollbauer, Halbbauer, Viertelbauer, ...

henrywilh

Hier (auf S. 2)
http://www.oberpfalznetz.de/onetz/33...6,1,0.html#top
wird "Kreuzer-Bauer" als Hausname erwähnt.

gki

was hat denn die Oberpfalz mit Schlesien zu tun?

vi0

Auch hier http://www.fls.ka.schule-bw.de/ggk_e...io73.htm#_edn8
wird Kreuzbauer als Beruf erwähnt wenn ich das richtig deute.
Hier ebenfalls http://gezeitenkreuze.de/gezeitenkreuze/das-gesprach
"Der Boots- und Kreuzbauer Georg Wawerla im Gespräch[...]"
Dort ist es einfach jemand der Kreuze baut.
Auf Stupedia heißt es:
"Die Kreuzbauer haben eine starke Lobby und so erstaunt es nicht, dass von einigen ländergeführten Kultusministerien die Weisung ausging, in jedem Klassenzimmer ein dekoratives Kreuz aufzuhängen. "
http://www.stupidedia.org/stupi/Christentum
Es ist auch der Name einer Straße:
http://postleitzahlen.woxikon.de/plz...er/amelsbueren
EDIT: Ich habe aus einer PDF auch folgenden Text der ebenfalls auf einen Hersteller von Kreuzen hinweißt.
"Endringerhof
Dieser Einödhof wurde von Josef Endringer erbaut, nachdem er 1813 sein Haus in
Oberdorf verkauft hatte. Da sich das Anwesen nahe der ursprünglich so genannten
Wallfahrtskreuzkapelle befindet, spricht man
im Volksmund vom „Kreuzbauer“. Als offizielle Postadresse gehört auch der Endringerhof zu diesem Verzeichnis."
Es geht weiter:
Er kommt leer wieder zurück. "Es gibt nichts. Um zwei Uhr ist Esseniassen, Kaffee ist schon längst ausgegeben." Und jetzt ist es zehn Uhr vorbei. Der Feldwebel hat es so angeordnet, sagen sie an der Feldküche. Was geht uns das an, wir haben Hunger! Wo ist der Feldwebel? Ins Deutsche Eck zum Zahlmeister, Löhnung lassen. Wenn nur den Malefizkreuzbauern der Teufel holen möchte! Fluchen und Koppen lärmt durch die Baracken. Den eisernen Bestand essen, der in unseren Tornistern ]ist, schlägt einer vor. Der hat recht. Und ich bin einer der ersten, der seine Büchse aufschneidet. Der Feldwebel soll nur kommen, dem werden wir unsere Meinung sagen; was glaubt denn der eigentlich?
Wie ich zu meinen Kameraden karri, empfingen mich mürrische Gesichter. Die hatten natürlich nach allen Regeln gekoppt und den Feldwebel richtig durchgelassen. "Einen Grog gibt's heut noch", sagte ich als ZauUrspruch. "Ist's wahr?" Dann sprangen sie auf und wuschen ihre Geschirre mit Sand ordentlich aus. "Dann ist er anders aufgelegt, der Kreuzbauer, wie vorhin", meinte der Girgl. "Sein Glück, sonst hätt' ich ihm einmal was gesagt, wie man mit uns umgeht." Die Stimmung wurde mit einem Male froh lebendig. Ein schwerer Druck wich von den Gemütern. Der Hans zerlegte mit dem Messer seine Mundharmonika und putzte umständlich daran herum, bis der Sand heraußen war, der ihm vorne hineingekommen ist. Und von der dampfenden Feldküche kam ein wunderbarer Duft herüber, daß wir behaglich schnüff elten.
Noch oft haben wir in dem elenden Loch unsere dreckstarrenden Stiefel und Mäntel aneinandergeschmiert und sind einander in der quetschenden Enge ungewollt auf die Füße getreten, mit Galgenhumor an das Zipperiein denkend, das wir uns hier für ein sonniges Alter holen. Wenn wir sonst heil wieder einmal in Zivil schlüpfen können und in behaglich weißen Betten schlafen dürfen, nehmen wir eine kleine Gicht gerne in Kauf. Wir haben ja so wenig Bedürfnisse, wir sind so bescheiden geworden, daß wir ganz vergnügt werden, wenn es einmal Schnaps zum Brombeeriee gibt und die Marineladeoder Fleischportion ungewohnt groß ausfällt. Ist das Gegenteil der Fall, dann wird einmütig nach allen Kräften gekoppt, daß dem Kreuzbauern im Quartierort die Ohren tagelang mir so singen müssen; denn der ist der Prellbock für die schlechte Stimmung der Mannschaft.
Der neue Kompanieführer ist ernst und schweigsam. Er sieht leidend und finster aus, hat aber doch das Herz für die Leute auf dem rechten Fleck. Das sehen wir, wie er die Familienväter unter uns nach der Zahl ihrer Kinder fragt und der Landsturmmann Bauer III sagt: "Neun, Herr Oberleutnant!" "Was, neun Kinder? Sie übernehmen von morgen ab mein Pferd." "Der Pferdewärter ist ein g.v.-Mann, Herr Oberleutnant", wirft der Kreuzbauer ein, "und Bauer ist k.v." "Dann lösen Sie bei der Bagage jemand ab, der keine Kinder hat." "Es ist kein einziger bei der Bagage ohne Kinder." "Dann bleibt Bauer so lange in der Kanzlei, bis seine Versetzung, zu einem Landsturmbataillon genehmigt ist." "Jawohl, Herr Oberleutnant."
Und so weiter, Quelle: https://archive.org/stream/DerGlaube...346S._djvu.txt

goli

Ist ja interessant, das sich hinter "Kreuzbauer" ggf. ein Handwerker verbergen könnte und gar kein Bauer,-im Sinne eines Landwirtes!

vi0

http://www.luzernerzeitung.ch/nachri...l;art97,400270
"Die Kreuzbauer bei den Montagearbeiten im vergangenen Juni. (PD)"
EDIT: Mal so blöd gesagt, aber ruf doch einfach mal bei einer Kirche an und frag mal nach,
den irgendwer muss das ja ausbilden?!

Kastulus 12.09.2014 14:24

Bedeutung von "Similis"
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: um 1700
Region, aus der der Begriff stammt: Stift Schlägl/Oberösterreich

in den Brief- und Inventurprotokollen kommt als Überschrift öfters vor:
Similis.
Was bedeutet dieser Begriff in diesem Zusammenhang?
(z. B. in Bd. S 454/171, Stift Schlägl).

holsteinforscher

Similis lat. für: gleiches oder ähnliches
Bd: wohl für Band...Seite 454...Nr. 171
In der Verwaltung treten ja des öfteren Geschäftsvorfälle
auf, die sich letztlich auf ein und den selben Geschäftsakt
beziehen...so meine Erklärung.

Kastulus

http://forum.ahnenforschung.net/atta...1&d=1410627335

gki

das ist ja ein Schuldschein, was ist denn der Eintrag davor? Auch einer?

Kastulus

http://familysearch.org/pal:/MM9.3.1...802,1050333803

gki

der Eintrag davor ist auch ein Schuldbrief, daher denke ich, daß man "similis" hier mit "desgleichen" oder "noch einer" übersetzen könnte.

Franzine123 15.09.2014 20:24

Allerhöchstes Gnadengeschenk
 
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1913
Region, aus der der Begriff stammt: Schwansen/Schleswig-Holstein

nachdem ich in einer Schwansener Kirchenchronik mehrfach den Begriff "Allerhöchstes Gnadengeschenk" im Zusammenhang mit goldenen Hochzeiten las, habe ich mich im Internet umgeschaut, um Genaueres zu diesem Begriff zu finden. Leider bin ich nicht zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen (teils war einfach nur der Begriff genannt, teils ging es eher um Kirchenbau) und frage euch daher:
Was genau war das "Allerhöchste Gnadengeschenk"? War es eine bestimmte Geldsumme, eine Auszeichnung oder ein Orden - vielleicht verbunden mit irgendwelchen finanziellen oder sachlichen Vorteilen? Oder doch etwas ganz anderes. Könnt ihr mir ggf. noch Quellen zu dem Wissen angeben? Das wäre sehr nett.

Friederike

nicht immer war damit ein Geldgeschenk verbunden. Hier Z.B. wurde als Allerhöchstes
Gnadengeschenk zum 60jährigen Ehejubiläum ein Gebetbuch verschenkt:
http://books.google.de/books?id=Zb9C...schenk&f=false
Schau einfach mal selbst:
http://www.google.de/search?hl=de&tb...eschenk&num=10

Franzine123

Wenn ich es richtig verstehe, ist das "Allerhöchste Gnadengeschenk" ein vom Kaiser oder von der Kaiserin verliehenes Geschenk. Es "konnte" also ein Geschenk in beliebiger Höhe bzw. von beliebigem Wert sein, je nachdem, wie es Kaiser und Kaiserin gerade gefiel? Es war also vom Wert her nichts grundsätzlich Festgelegtes? Und erhielten die Empfänger eine Urkunde, Auszeichnung oder einen Orden zusätzlich - quasi als schriftlichen Beweis?

henrywilh

Genau so ist es.
Hätte es feste Bestimmungen gegeben, wäre es ja ein Rechtsanspruch gewesen und keine "Gnade".
Ein Blatt Papier, also eine Urkunde, gab es selbstverständlich dazu. Das kostete ja nichts.

holsteinforscher

ich kann meinen beiden Vorschreibern nur beipflichten.
Aus meiner eigenen Familiengeschichte kann ich bereichten,
daß zu solchen Anlässen, wie z.B. eine "Goldene Hochzeit",
meist ein Gesangsbuch oder eine Bibel gab.
Dreht man jetzt die Zeitschraube ein wenig zurück, in den
Bereich der Heide- u. Moorkolonisation, so findet man solche
Gnadengeschenke oftmals unter den Kolonistenfamilien.
Je nach Anlass, aber insbesondere nach Stellung und Stand
der Person/en-Familien, konnten solche Geschenke natürlich
auch üppiger ausfallen...lach*, was sich bestimmt so manche
Kolonistenfamilie gewünscht hätte.
Für "üppiger ausfallen" findet man z.B. ein Beispiel in:
SUNDINE: Unterhaltungsbaltt für Neu-Vorpommern
und Rügen Band 12, S. 36
Für die Gnadengeschenke gab es i.d.R. einen besonderen Etat,
der sich nicht nur unbedingt auf Personen bezog, sondern auch
oftmals auf Stiftungen wie. z.B. Kirchenbauten, Krankenhäuser oder
auch auf die Armenversorgung.
Hierzu z.B.:
Allerhöchste priviligierte Schleswig-Holsteinische
Anzeigen für das Jahr 1840, Neue Folge, 4. Jahrgang. S.26.
Gnadengeschenke, im Sinne von Orden und Ehrenzeichen, wurden
durch eine Verleihungsurkunde belegt.

Friedrich

ergänzend zu dem vorher Gesagten weiß ich, daß man unter Gnadengeschenken auch größere Geldsummen und Stiftungen von Gerätschaften zum Kirchenbau in der Diaspora verstand. Diese Gnadengeschenke wurden damals sogar beantragt. Beispiel ist die ev. Kirche in Peckelsheim (NRW).

Alter Mansfelder

ich glaube, dass man sich den Vorgang automatisiert und nicht in irgendeiner Form persönlich vorzustellen hat. Es handelt sich wohl nur um einen historischen Vorläufer jener Gratulationen, die heute der Bundespräsident auch noch vornimmt:
http://www.bundespraesident.de/DE/Am...ften-node.html


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