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Manfred Renner 04.02.2007 11:36

von Gundelfingen / Gundelfinger
 
Hallo,

kann jemand zu folgendem Problem eine (neue) Loesung nennen bzw. den Status quo (moeglichst mit Quellenangabe) bestaetigen oder verneinen:

Gesucht werden die Eltern des Leonhard GUNDELFINGER, Buerger zu Ulm, + 1566. In den Europaeischen Stammtafeln, Band 12, Neue Folge, wird der Leonhard als illegitimer Sohn der Eltern SCHWEICKHARDT (Swigger) von GUNDELFINGEN, und seiner Gattin Elisabeth Graefin von Montfort aufgefuehrt.

Fuer zahlreiche Hinweise zur Aufklaerung dieses Sachverhaltes freue ich mich und gruesse aus Hamburg,
Manfred

DrGundelfinger 14.07.2007 17:42

RE: von Gundelfingen / Gundelfinger
 
Hallo!
Ich bin gerade auf Ihre Anfrage gestossen. Vielleicht haben Sie inzwischen eine Antwort auf Ihre Frage.
Jedenfalls habe ich in meiner Ahnentafel einen Leonhard Gundelfinger, der ~1566 in Ulm gestorben ist.
Von Beruf war er Marner und Grautucher, oo 1. ~1543 mit Euphemia Dierner,
2.am 4.10.1563 in Leipheim mit der Witwe Regina Sigg.
Sein Vater hieß Andreas, war Zwölfermeister der Grautucher und Samtfabrikant, nahm 1530 den ev. Glauben an und starb ~1547. Über die Mutter ist mir nichts bekannt, aber die weiteren Vorfahren bis zu Hans Gundelfinger, + 1370 in Nördlingen, liegen vor.
Gruß
Dr. Friedrich Gundelfinger

Manfred Renner 14.07.2007 19:21

RE: von Gundelfingen / Gundelfinger
 
Sehr geehrter Herr Dr. Gundelfinger,

hiermit danke ich für Ihre hochinteressante E-Mail von heute. So wie's ausschaut handelt es sich bei "Ihrem" und "meinem" Gundelfinger wohl um denselben Leonhard, welcher um 1566 verstorben ist. Laut den Stammtafeln des Detlev Schwennicke ist er der (illegitime) Sohn des Schweickhardt (Swigger) von Gundelfingen. Sollte dies stimmen, würde er für viele (Hobby-) Genealogen einen wertvollen Zugang zum Adel bringen. Es wäre ja doch wohl ein sehr unwahrscheinlicher Zufall, dass es zwei (oder mehrere) Leonhard Gundelfinger gibt (gegeben hat), die das gleiche Todesdatum haben, oder? Wäre an Ihrer Ahnentafel sehr interessiert und möchte Sie auf diesem Weg bitten, ob Sie mir diese wohl zusenden würden? Falls Sie die Arbeit von Heinz Bühler "Die Edelherren von Gundelfingen-Hellenstein, ein Beitrag zur Geschichte des ostschwäbischen Adels im hohen Mittelalter" nicht haben und daran interessiert sind, sende ich sie Ihnen gerne zu. Dazu erbitte ich Ihre postalische Anschrift. Erwarte gespannt auf Ihre Antwort und sende herzliche Grüsse aus der heute sonnigen Hansestadt Hamburg,
Manfred Renner

DrGundelfinger 14.07.2007 20:40

RE: von Gundelfingen / Gundelfinger
 
Lieber Herr Renner,

das ist ja lustig! Also, wenn es sich wirklich um ein und dieselbe Person handelt und Schwennicke recht hat, müssen ja meine Daten falsch sein. Leider weiß ich aus dem Stegreif nicht mehr die Quelle der mir vorliegenden Daten, aber das werde ich noch rauskriegen. Haben Sie übrigens auch Daten von Kindern? Bei mir sind es acht, die sich in Nürnberg/München, Sachsen und weiter in Ulm fortgepflanzt haben.
Die Arbeit von Bühler über die Edelherren von Gundelfingen-Hellenstein kenne ich nicht, sie interessiert mich natürlich sehr! Ich weiß bisher nur von adeligen "Gundelfingern" aus dem Breisgau, mit denen ich aber nicht verwandt bin.
Den Auszug aus meiner Ahnentafel mit den Vorfahren von Leonhard Gundelfinger werde ich Ihnen mit der Post schicken müssen, da ich mit meinem Genealogie-Programm ("Ahnengalerie") keine Auszüge in Word oder dgl. erstellen kann, die ich als E-Mail-Anhang verwenden könnte. Aber vielleicht teilen Sie mir Hier erst noch mit, ob auch die Daten der Nachkommen für Sie von Bedeutung sind, dann würde ich auch davon einen Ausdruck dazu legen.

Gruß

Friedrich Gundelfinger

Hina 14.07.2007 20:59

RE: von Gundelfingen / Gundelfinger
 
Hallo Manfred,

ich denke, es ist recht unwahrscheinlich, dass ein Marner und Grautaucher Sohn, ob legitim oder nicht, einer Gräfin und eines Adeligen sein sollte. Eine militärische Laufbahn läge da wesentlich mehr in der Wahrscheinlichkeit. Oftmals wurden diese Kinder sogar nachträglich legitimiert. Eine Gräfin hatte einen recht hohen Stand, da wurde durchaus anders verfahren. Eine schwangere Gräfin wurde im Allgemeinen auch kurzerhand verheiratet.

Dagegen sind Name, Sterbeort und -jahr der Leonards wohl identisch, so dass man darauf schließen kann, dass es sich tatsächlich um ein und die selbe Person handeln könnte.

So ganz fehlerfrei sind die Stammtafeln auch nicht. Die Herkunft einer Hauptlinie meiner Familie wird hartnäckig in ALLEN Veröffentlichungen (bis auf eine) falsch voneinander abgeschrieben. Es ist zwar schon längst durch mehrere Urkundenfunde früheren Datums bewiesen, dass das längst überholt ist, aber der Sache ist einfach nicht beizukommen. Es bleibt Dir eigentlich nur, die entsprechende Quelle des Eintrages in den Europäischen Stammtafeln nachzuprüfen, auch wenn wie es scheint, einigen Ahnenforschern dann doch der Zugang zum Adel verwehrt bleiben würde. Ich denke nämlich genau dieses könnte auch der Ursprung der Variante der Eltern sein. Evtl. eine reine Vermutung, die dort niedergeschrieben wurde. Stammtafeln wurden früher sehr gerne in Richtung Karl der Große "beeinflußt".

Viele Grüße
Hina

Hina 14.07.2007 21:19

RE: von Gundelfingen / Gundelfinger
 
Ich habe gerade noch etwas zur Beurteilung der Quellenlage in den Stammtafeln gefunden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C...he_Stammtafeln Abschnitt Beurteilung.

Genau das kann ich, was Adel betrifft, bestätigen. Ich halte die dort angegebenen Eltern für eine Spekulation aber das ist meine ungeprüfte persönliche Meinung. Eine Elisabeth von Montfort habe ich auch in meiner AL aber sie lebte früher, kommt also nicht infrage.

Viele Grüße
Hina

Manfred Renner 14.07.2007 22:28

RE: von Gundelfingen / Gundelfinger
 
Lieber Herr Dr. Friedrich Gundelfinger,

Ihre Daten müssen nicht zwangsläufig falsch sein. Bei Schwennicke ist die Abstammungslinie gestrichelt dargestellt, was nur eine vermutete Zugehörigkeit zu den (angeblichen) Eltern darstellt. Nein, zu den Kindern des Leonhard Gundelfinger habe ich keinerlei Daten, daher bin ich sehr dankbar, wenn Sie mir auch diese mittels Post zukommen lassen. Gern sende ich Ihnen ab Montag die angesprochene Arbeit des Herrn Bühler zu. Von dem Geschlecht deren "von Gundelfingen" scheint es wohl eine fränkische und eine schwäbische (württ.) Linie gegeben zu haben. Auch stimme ich unserem Forums-Mitglied HINA zu, das oft der Wunsch der Vater des Gedankens (bzw. der genealogischen Abstammung) ist bzw. war. Bei Schwennicke sind ja auch keinerlei Bemerkungen zu den Abstammungs-Linien vorhanden. Erbitte noch Ihre postalische Anschrift.
Mit besten Grüssen aus Hamburg,

Manfred H. Renner

Manfred Renner 15.07.2007 11:01

RE: von Gundelfingen / Gundelfinger
 
Hallo, liebe HINA,

hatte gestern nicht mehr die Möglichkeit, Dir zu antworten. Vielen Dank für Deine E-Mail. Natürlich sind auch die Angaben im "Schwennicke" nicht fehlerfrei und man sollte die Quellenangabe(n), nach Möglichkeit, immer prüfen. Da stimme ich Dir zu. Mir geht's in erster Linie auch nicht darum, nun (auch) einen oder mehrere Adelige in der AL zu haben bzw. nachweisen zu können. Es kann natürlich immer sein, dass die Angaben zu Leonhard Gundelfinger stimmen, und er dann doch über seine Eltern in den europäischen Adel führt, andererseits sollte das Gegenteil dann auch nachweisbar sein. Immerhin hatten ja auch die württembergischen Grafen einige illegitime Nachfahren. Ein Negativ-Beispiel, welches ja in jüngster Zeit von den Herren Thilo Dinkel und Prof. Dr. Günther Schweizer im Rahmen ihrer Erforschung der SCHILLER - Ahnen gelöst wurde, ist die nicht-adelige Herkunft der bekannten Elisabeth von Plieningen! Es stellte sich heraus, dass sie eben "nur" eine Elisabeth Plieninger (!) ist, was viele Genealogen dann doch dazu anhalten sollte, ihre Ahnenlinien zu verkürzen bzw. zu verbessern (siehe auch meine Einstellung unter "Tipps" in diesem Forum). Auch die "Beeinflussung" von Stammtafeln in die gewünschte Richtung ist mir bekannt. Habe auch von unseren amerikanischen Freunden schon AL/Stammtafeln gesehen, die bis zu den Pharaonen reichten. Dies ist meiner Meinung nach völliger Blödsinn und hat mit ernsthafter Genealogie nichts zu tun.
Mit besten Grüssen aus Hamburg,
Manfred Renner

DrGundelfinger 15.07.2007 11:10

RE: von Gundelfingen / Gundelfinger
 
Guten Morgen, Herr Renner!

vielen Dank für Ihre weiteren Informationen. Es bist ja toll, wie sich in so einem Forum (ich bin absoluter Neuling) gleich zusätzliche Aspekte ergeben (vielen Dank an HINA auch von meiner Seite!).
Mich würde noch interessieren, welchen Bezug Sie persönlich zu den Gundelfingern haben. Aus Ihrem Herkunftsort Heilbronn könnte man schließen, dass Sie württembergische Gundelfinger unter Ihren Vorfahren haben.

Hier nun meine Postanschrift:

Dr. Friedrich Gundelfinger
Affalterbach 2
91338 Igensdorf
E-Mail: drgundelfinger[ät]aol.com

Schöne Grüße

Friedrich Gundelfinger

Edit by Marlies Mail-Adresse "verfälscht"

Manfred Renner 15.07.2007 11:34

RE: von Gundelfingen / Gundelfinger
 
Hallo und Grüss Gott, auch Ihnen, lieber Herr Dr. Gundelfinger!

Selbst bin ich in Heilbronn am Neckar (1950) geboren. Meine väterlichen Vorfahren stammen fast alle aus dem Hohenlohischen. Daher auch die Verbindung zu den Gundelfingern, über die Ahnin Susanne Zoller, verheiratete Burkhard.Deren Vater Philippus Zoller, Pfarrer, war mit Judith Gundelfinger verheiratet.Deren Vater war Matthäus Gundelfinger. Sein Vater war der Hans Jörg, und dessen Vater führt zu dem bekannten Leonhard Gundelfinger. Übrigens habe ich mit meinem Freund aus Weißbach, Herrn Dieter Schmidt, Ahnengemeinschaft. Auch er ist in diese Problematik eingebunden. Mütterlicherseits habe ich Helgoländer sowie Schleswig-Holsteiner in meiner Ahnenliste. Sollten Sie einmal norddeutsche Ahnen eruieren wollen, bitte melden! Die angesprochene Notiz zur Elisabeth Plieninger findet sich unter Adelsforschung, Seite 3.
Mit herzlichem Gruss aus HH,
Manfred H. Renner


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