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Rolf Stichling 19.06.2014 17:46

Wappen der Familie Mettingh / von Mettingh (und evtl der Familie Schütz)
 
Liebe Mitforscher,

ich beschäftige mich derzeit mit der Familie Mettingh.
In Ibbenbüren gibt es ein Epitaph für das Ehepaar Johannes Danckelmann (+ 1682) und Anna Margaretha Mettingh (+ 1679).
Dort ist auch ein Wappen der Familie Mettingh abgebildet:
Ein geteilter silberner Schild, oben ein schrägrechter schwarzer Balken, unten ein aus den Seiten­rändern des Feldes bis an die Teilungslinie aufsteigender, schwarzer Sparren.
So weit, so gut!
Zwei Brüder aus der Familie Mettingh (Johann Jacob und Eberhard Gerhard Dominicus) heirateten um die Jahrhundertwende vom 17. zum 18. Jahrhundert zwei Schwestern aus der Frankfurter Patrizierfamilie Schütz.

Etwa um die Mitte des 18. Jahrhunderts (4.5.1766 und 18.07.1776, es soll aber auch 1744 schon eine Nobilitierung gegeben haben) werden Nachkommen des Johann Jacob Mettingh nobilitiert.

Bei Kneschke (Kneschke, E. H.: Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adligen Familien in genauer, vollständiger und allgemein verständlicher Beschreibung. Mit geschichtlichen und urkundlichen Nachweisen. 4. Band. Leipzig, T.O. Weigel, 1857) wird das Wappen der Mettinghs nun so beschrieben:
Im silberner Schild ein schwarzer Pfahl mit einem rechts gekehrten, goldenen Löwen, welcher in den Vorderpranken einen gestürzten, goldenen Pfeil mit rothem Gefieder vor sich hält. Die rechte Seite des, wie angegeben, silbernen Schildes ist quer getheilt:
oben ein schrägrechter schwarzer Balken, unten ein aus den Seiten­rändern des Feldes bis an die Teilungslinie aufsteigender, schwarzer Sparren.
In der linken Schildseite wachsen aus einem grünen Berge nebeneinander drei goldene Weizenähren auf (oder, wie man auch den Schild beschreiben könnte: Schild durch einen Pfahl und in der rechten Hälfte quer getheilt, vierfeldrig: 1. [oben rechts] der beschriebene Schrägbalken; 2. [unten rechts] der Sparren; 3. [im Pfahle] der Löwe mit dem Pfeile, und 4. [links] die drei nebeneinander stehenden Kornähren. Auf dem Schilde steht ein gekrönter Helm, aus welchem, aus einem offenen, schwarzen Adlersfluge, der Löwe im Pfahle des Schildes mit dem Pfeile in den Vorderpranken aufwächst. Die Helmdecken sind rechts schwarz und silbern und links schwarz und golden.
Ich wüßte gerne, ob die Wappenvermehrung Folge der Nobilitierung war oder ob sie im Zusammenhang mit der Verbindung mit der Patrizierfamilie Schütz in Frankfurt stand.

Hat jemand vielleicht in seinen Sammlungen ein Wappen der Frankfurter Patrizierfamilie Schütz? Führten die Schütz vielleicht die drei Kornähren?
Ich danke schon mal allen Helfern für's Suchen!

rekem 29.06.2014 21:12

gem. Frank:
Mettingh, Menco, fürstl. sayn-wittgensteinberleburgischer Reg.- u. Consistorial-Rat, Adstd., "von", privil. denominandi, WappBess., Lehenberechtigung, Frankfurt 31. VII. 1744, [R].
Mettingh, Menco Heinrich, gräfl. erbach-erbach'scher u. erbach-Schönburg'scher Hofrat, Adstd., "von", privil. denominandi, Lehenberechtigung, Wien 4. V. 1766, [R].

Die Wappen müssen in http://www.oesta.gv.at/ vorliegen.
Das Archivinformations-System ist noch nicht bis zum Buchstaben M vorgedrungen.

Spezialist für Frankfurter Patriziat:
https://frankfurter-patriziat.de/node/38927

Rolf Stichling 23.07.2014 01:17

Verspäteter Dank
 
Hallo rekem,

ich danke für die Hinweise.
Wenn ich mich jetzt erst rühre, dann deshalb, weil ich in der Zwischenzeit im Urlaub war und dort keinen Internetzugang hatte.
Der Dank kommt spät, aber dennoch ehrlich vom Herzen.

MichaelRS 27.02.2017 02:49

Mettingh Wappen
 
Lieber Rolf,
Ich besitze einen Siegelring vermutlich einer Familie Metting(h). Meine Grossmutter hatte diesen Ring (geb. Metting) und ich versuche genaueres zu finden. Es soll zwei Ringe geben, einen kleineren noch der in einem anderen Zweig ist.
Das Wappen ist quer geteilt und hat unten einen (schwarzen) Sparren, oben (Mitte des gesamt Wappen) einen dünnen (schwarzen) Querbalken, und einen schrägrechten Balken der allerdings nur bis zur Mitte von rechts Mitte nach oben Mitte geht, quasi ein Winkel.
Links und rechts wohl Decken, und oben eine Adelskrone (fünfzackig) als Helm. Das Wappen ist eher ein franz. Carré oder eine Klassizistische Darstellung.
Interessanterweise war mein Vater der Meinung dass die Familie aus Westfalen ("von Mettingen") stammt, deren Wappen ist jedoch ganz anders. Ich bin nun der Meinung dass die Familie von dem untitulierten Mettingh abstammt.
Was hast Du noch herausgefunden?
Michael RS

rekem 27.02.2017 09:49

Es gibt/gab eine Reihe von Familien dieses Namens mit verschiedenen Wappen.
Das von Ihnen genannte Wappen sieht nach der folgenden Adelsfamilie aus: v. Mettingh (1744) aus:
http://up.picr.de/28441184ld.jpg
so das Adelslexikon von 1997
Diese Familie ist mit Hugo 1896 in Fürstenwalde erloschen.

Wenn die Großmutter eine geborene v.Mettingh gewesen sein sollte dann müßte das in ihrer Geburtsurkunde vermerkt sein und sie müßte im Gotha von 1939 stehen.
http://up.picr.de/28441297wx.jpg

Wenn sie die außereheliche Tochter einer geborenen v.Mettingh war dann gehörte sie rechtmäßig nicht zur adeligen Familie (steht daher auch nicht im Gotha) und durfte deren Wappen nicht führen.

Das selbe gilt natürlich auch für die männlichen Vorfahren Ihrer Großmutter, alles müßte aus Geburts- und Heiratsurkunden hervorgehen.

Leider war (und ist es) ganz üblich, daß Schwindelfirmen Familien ähnlichen Namens "ihr" Wappen verkauften. Juweliere fertigen heute noch Siegelringe ohne nach der Berechtigung zu fragen.

Es müßte jetzt also Urkunden-Forschung betrieben werden.

rekem 27.02.2017 09:58

hier was"Wien" dazu hat:

http://www.archivinformationssystem....ID=10&SQNZNR=1

Rolf Stichling 01.03.2017 22:21

Wappen haben sich über Generationen hinweg doch immer wieder geändert.
 
Hallo Michael,

das Wappen in dem von Dir erwähnten Ring entspricht genau dem Wappen, das die Familie Mettingh im Raum Ibbenbüren geführt hat, lange vor der Nobilitierung, die ja erst in den Jahren 1744 bzw. 1776 erfolgte. Offenbar haben die späteren adeligen Zweige der Familie ihr altes angestammtes Wappen durch weitere Elemente vermehrt.
Das Wappen in der Form, wie Du es vom Siegelring aus dem Besitz Deiner Großmutter kennst, ist schon auf einem Grabstein aus dem Jahr 1679 nachweisbar.
Ob Deine Großmutter von den damals dieses Wappen führenden Mettinghs abstammt oder ob es der Familie Deiner Großmutter von den immer wieder erwähnten Wappenschwindlern wegen der Namensgleichheit "aufgeschwatzt" wurde, kann ich natürlich nicht beurteilen.
Ich sende Dir gerne mit gesonderter Post meine Unterlagen zu dieser Familie zu. Es ist einfach zu umfangreich, um es hier auszubreiten.
Dann kannst Du Dir ein Bild über die verwandtschaftlichen Beziehungen machen und versuchen, ob und wo Du einen Anschluß nachweisen kannst.
Da das in Eurem Familienbesitz befindliche Schmuckstück der ursprünglichen schlichten Wappengestaltung entspricht, liegt Du sicher richtig, wenn Du Dich mit Deiner Suche auf die untitulierten Mettings als ursprüngliche Wappenträger konzentrierst.


Zitat:

Zitat von MichaelRS (Beitrag 990371)
Lieber Rolf,
Ich besitze einen Siegelring vermutlich einer Familie Metting(h). Meine Grossmutter hatte diesen Ring (geb. Metting) und ich versuche genaueres zu finden. Es soll zwei Ringe geben, einen kleineren noch der in einem anderen Zweig ist.
Das Wappen ist quer geteilt und hat unten einen (schwarzen) Sparren, oben (Mitte des gesamt Wappen) einen dünnen (schwarzen) Querbalken, und einen schrägrechten Balken der allerdings nur bis zur Mitte von rechts Mitte nach oben Mitte geht, quasi ein Winkel.
Links und rechts wohl Decken, und oben eine Adelskrone (fünfzackig) als Helm. Das Wappen ist eher ein franz. Carré oder eine Klassizistische Darstellung.
Interessanterweise war mein Vater der Meinung dass die Familie aus Westfalen ("von Mettingen") stammt, deren Wappen ist jedoch ganz anders. Ich bin nun der Meinung dass die Familie von dem untitulierten Mettingh abstammt.
Was hast Du noch herausgefunden?
Michael RS



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