Thaler umrechnen in heutigen Euro?

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  • alex13
    Erfahrener Benutzer
    • 10.04.2010
    • 1232

    Thaler umrechnen in heutigen Euro?

    Hallo,

    ich habe den Preis einer Schiffsüberfahrt für meine Vorfahren mit 120 Thalern erfahren. Was würde das in Euro heute sein.

    Wie kann ich das umrechnen? Gibt es eine Formel?
    LG Alex
  • Rolf Stichling
    Erfahrener Benutzer
    • 21.06.2011
    • 791

    #2
    Was willst Du denn wissen?

    Zitat von alex13 Beitrag anzeigen
    Wie kann ich das umrechnen? Gibt es eine Formel?
    Was willst Du wissen?
    Den Wechselkurs von Taler in Reichsmark?
    Die Kaufkraft von 120 Thalern?

    Um solche Fragen zu beantworten solltest Du ein Jahr angeben.
    Wann war das?

    Ich kann zum Beispiel sagen, daß der Dichter Wieland 1772 in Weimar als Prinzenerzieher angestellt wurde und dafür ein Jahresgehalt von 1000 Talern erhielt.

    Hilft das?
    Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.

    Rolf Stichling

    PS. Ich suche die Herkunft von

    Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
    In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
    1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

    Kommentar

    • alex13
      Erfahrener Benutzer
      • 10.04.2010
      • 1232

      #3
      Hallo Rolf, habe das Jahr völlig vergessen. Also mein Verwandter ist 1862 mit dem Dampfschiff nach Amerika ausgewandert und hatn für sich und seine Frau 120 Thaler zahlen müssen. Meine Frage ist nun, wie ich mir ausrechenen kann, was das heute in Euro heissen würde. Ich glaube das ist wohl die Kaufkraft, oder?

      Oder ein anderer Fall, da hat jemand 1872 8000 Thaler geerbt, und auch da interessiert es mich, was dass heute bedeutet hätte?
      LG Alex

      Kommentar

      • Friedrich
        Moderator
        • 02.12.2007
        • 11322

        #4
        Moin Alex,

        thematisch hatten wir diese Frage schon mal hier (Beitrag 321). Vielleicht hilft das etwas weiter.

        In einer Statistik über den Kreis Warburg ist als Jahresbedarf einer Arbeiterfamilie mit 4 kleinen Kindern folgendes veranschlagt:
        80 Taler für Nahrungsmittel
        10 Taler für Wohnung
        12 Taler für Brennmaterial
        24 Taler für Kleidung und Wäsche
        4 Taler für Hausrat,
        gesamt 130 Taler.

        Friedrich
        Zuletzt geändert von Friedrich; 12.04.2012, 13:46. Grund: Statistik hinzugefügt
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

        Kommentar


        • #5
          Hallo Alex,

          vielleicht hilft Dir das:

          Kaufkraft eines Reichstalers bzw. eines preußischen Talers
          In der Broschüre "Alte Maße, Münzen und Gewichte aus dem deutschen Sprachgebiet", gesammelt und bearbeitet von Fritz Verdenhalven, sind Angaben über die heutige Kaufkraft alter Münzen enthalten. Hiernach ergibt sich folgende Relation:


          Zeitraum
          Münzeinheit Kaufkraft 1967 in DM
          1622 - 1775 1 Reichstaler (im Durchschnitt) 32,50 - 43,20
          1839 - 1855 1 preußischer Taler 14,70
          1854 - 1863 1 preußischer Taler 9,--

          Die Umrechnung von DM in EUR. ist ja nicht mehr so schwer. Allerdings müsste man dann die Kaufkraft der DM von 1967 genau einschätzen können.

          Lieben Gruß
          Lizzy

          Kommentar

          • alex13
            Erfahrener Benutzer
            • 10.04.2010
            • 1232

            #6
            Hallo an Alle,

            erst einmal bedank ich mich für die Hilfe. Friedrich Dein Anhang war nicht schlecht, konnte aber meine Frage nicht beantworten. Lizzy ich habe mal nach Deinen Einheiten umgerechnet:

            120 Thaler x 9 DM / 1.95583 Euro = 552,19 Euro.

            Macht das Sinn als Relation zu den Preisen der damaligen Dampfschiffe? (Preis für 2 Personen)
            LG Alex

            Kommentar

            • Rolf Stichling
              Erfahrener Benutzer
              • 21.06.2011
              • 791

              #7
              Beispiele

              In Bremen erhielten Lehrer an den höheren staatlichen Schulen 1857 Gehälter zwischen 600 und 1400 Talern, die Direktoren erhielten zwischen 1200 und 1700 Talern.
              Ein Ministerialrat erhielt in Preußen 1872 zwischen 2500 und 3000 Taler, ein Ministerialdirektor 5000 Taler.
              Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.

              Rolf Stichling

              PS. Ich suche die Herkunft von

              Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
              In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
              1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

              Kommentar

              • alex13
                Erfahrener Benutzer
                • 10.04.2010
                • 1232

                #8
                @ Friedrich und Rolf

                Dank noch für die Ergänzungen. Ich kann mir so zumindestens vorstellen, dass 120 Thaler wohl schon viel waren für Gärtner, oder?

                Wenn man das Einkommen so mit heute vergleicht sind die Relationen ja dieselen von dem Dampfschiff zu einen heutigen Flug nach Amerika. Dann sind 120 Thaler wieder wenig, oder denke ich falsch?

                Ich kann mir das aber für heute so schwer vorstellen.
                LG Alex

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                • Rolf Stichling
                  Erfahrener Benutzer
                  • 21.06.2011
                  • 791

                  #9
                  Relationen

                  Setze die 120 Taler in Relation zu den 2500 Talern Hahresgehalt des Ministerialrats. Das Gehalt ist etwa das 20 fache.

                  Ich fliege den kommenden Herbst mit Frau und Tochter in die Staaten. Kosten mit Rückflug etwa 2500 Euro. Das 20 fache wären 50000 Euro.
                  50000 Euro Jahresgehalt ist mehr als der Durchschnittsverdiener (denke ich mal) aber nicht mehr als der Verdienst eines heutigen Ministerialrats.
                  Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.

                  Rolf Stichling

                  PS. Ich suche die Herkunft von

                  Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
                  In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
                  1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

                  Kommentar

                  • alex13
                    Erfahrener Benutzer
                    • 10.04.2010
                    • 1232

                    #10
                    Vielen Dank Rolf, also könnte ich sagen es ist in etwa das selbe Verhältnis wie heute. D.h. es war für eine Gärtnerfamilie bezahlbar mit dem Dampfschiff nach America auszuwandern. Ich dachte, die miesten konnten es sich nicht leisten oder mussten Jahre darauf sparen.

                    Und wenn der andere Verwandte 1872 8000 Thaler geerbt hat, war das dann viel - sehr viel?
                    LG Alex

                    Kommentar

                    • Friedrich
                      Moderator
                      • 02.12.2007
                      • 11322

                      #11
                      Zitat von alex13 Beitrag anzeigen
                      Und wenn der andere Verwandte 1872 8000 Thaler geerbt hat, war das dann viel - sehr viel?
                      Ich formuliere es mal so: Ich nähm's gerne!!!

                      Friedrich
                      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                      Kommentar

                      • alex13
                        Erfahrener Benutzer
                        • 10.04.2010
                        • 1232

                        #12
                        Ja Friedrich, dem schliesse ich mich an ;-) !!! Den Betrag hat nur ein Kind geerbt, und er hatte 4 davon!
                        LG Alex

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                        • liseboettcher
                          • 26.03.2006
                          • 696

                          #13
                          120 Taler...........

                          Guten Abend,
                          vielleicht sollte man auch die ganze "Umgebung" noch mit beachten:
                          Woher bekam man Verpflegung, wo konnte man sitzen oder schlafen, sich evtl. mal waschen auf dem Schiff? Und wie lange dauerte die Überfahrt? Es gab wohl keine "all inclusive" Reisen?
                          Und dennoch wanderten viele Menschen aus, da muss es zu Hause ja noch schlimmer gewesen sein.
                          MfG
                          Lise

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                          • Artsch
                            Erfahrener Benutzer
                            • 14.07.2013
                            • 1933

                            #14
                            Hallo,

                            bis ins Jahr 1859 verdient ein Dorfschullehrer, in einem kleinen Dorf ohne Kirche, in Sachsen 120 Thaler im Jahr. Ohne Nebeneinkünfte kann er davon nicht leben. Die Dorfgemeinde kann nicht mehr bezahlen. So wird die Schule aufgelöst.

                            1873 rechnet man 50 Thaler = 150 Mark

                            Beste Grüße
                            Artsch

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                            • AUK2013
                              Erfahrener Benutzer
                              • 21.05.2013
                              • 901

                              #15
                              @ Artsch,

                              Lehrer waren damals wirklich arme Sch....

                              Neben dem kläglichen Lohn bekamen sie nur eine kleine Wohnung im Schulhaus und eine Garten zur Selbstversorgung.

                              Oft haben sie die Gemeinde oder Obrigkeit für Brennholz und Sonderzahlungen anbetteln müssen.

                              Gab es dann auch noch keine Kirche für einen "Nebenjob" .......

                              Heute soll es den Lehrern ja etwas besser gehen .

                              Liebe Grüße

                              Arno
                              >>>>>>>>>>>>>>>>>>

                              Liebe Grüße

                              Arno

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