Wer hat dieses Heft: Hess. Familienkunde 1971 Band 10 Heft 8...

[kivaas]

... und könnte mir diesen Artikel raussuchen?

Heinrich Heuse: Die ältesten Generationen der Familie Birkenstock in Bad Homburg vor der Höhe, Hessische Familienkunde Band 10 Heft 8 1971, Sp. 341-344

[Der Suchende]

Birkenstock, Bad Homburg

Hallo kivaas ?,
schick bitte per PN Deine E - Mail Adresse. Ich bin morgen in der UNI - Bibliothek und werde den Artikel scannen.
Viele Grüße
Heinrich

[kivaas]

Vielen Dank, habe dir gerade eine PN geschickt

[wbirkenstock]

Hallo,
ich glaube ich habe das gesuchte Heft. Aber es würde mich mal interessieren warum du diese Daten sammelst. Bist Du mit Birkenstocks verwandt?

Gruß

Wolfgang

[kivaas]

Ja, bin ich

Katharina Margarethe Elise BIRKENSTOCK (*30.7.1836, ~14.8.1836 in Frankfurt am Main) war meine Ur-Ur-Urgroßmutter.

[kivaas]

Der Teil der Familiengeschichte, den ich bisher ausgraben konnte, ist sehr spannend.

Die Eltern meiner Ur-Ur-Urgroßmutter waren Friedrich Carl BIRKENSTOCK (*3.6.1808 in Bad Homburg vor der Höhe, +10.5.1872 in Frankfurt am Main) und dessen erste Frau Margretha Magdalena NEEB (*17.6.1802 in Lich, Witwe des Christian Friedrich BRECHT +1835, +22.10.1846). Deren Vater war übrigens der Organist und Tabakfabrikant Johann Adam NEEB, die Mutter eine Brauerstochter aus der Familie ZIMMER.

Nach dem Tod von Margretha Magdalena NEEB heiratete Friedrich Carl ihre 17 Jahre jüngere Schwester Anna Maria NEEB, so dass meine Ur-Ur-Ur-Großmutter im Alter von 11 Jahren ihre eigene Tante als Stiefmutter bekam.

Der genannte Friedrich Carl BIRKENSTOCK ist vermutlich derselbe, der in Frankfurt als Gastwirt "Zum Lindenbaum" im Frankfurter Adressbuch von 1852 eingetragen war.

Eine weitere Schwester von Margretha Magdalena NEEB und Anna Maria NEEB war übrigens die Johannette Philippine NEEB, die den bekannten Frankfurter Buchdrucker Carl Alexander Gottlieb ROHM heiratete, der eine der ersten Zeitungen Deutschlands herausgab; einige Briefkorrespondenz des Ehepaars ist erhalten geblieben.

Der Vater von Friedrich Carl BIRKENSTOCK war Johann Friedrich Wilhelm BIRKENSTOCK (*15.3.1777, +1836) und stammte aus Bad Homburg. Er war (mindestens) 2x verheiratet, und Friedrich Carl war ein Kind aus seiner zweiten Ehe mit einer Anna Maria (den Nachnamen weiß ich leider noch nicht). Aus der ersten Ehe seines Vaters mit Sophia Sybilla NEUHOF hatte Friedrich Carl BIRKENSTOCK einen 5 Jahre älteren Halbbruder, Georg Friedrich BIRKENSTOCK.

Die ersten Bad Homburger BIRKENSTOCKs sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch die Vorfahren von meinen Ahnen Friedrich Carl BIRKENSTOCK und Johann Friedrich Wilhelm BIRKENSTOCK; allerdings fehlt mir noch ein Verbindungsstück.

Der Vater von Johann Friedrich Wilhelm BIRKENSTOCK ist mir leider nicht namentlich bekannt, ich weiß nur, dass er von Beruf Landwirt und Metzgermeister war.

Ich halte es wegen der geographischen Nähe (nur 30km Abstand) auch für möglich, dass die Bad Homburger BIRKENSTOCKs irgendwie mit den BIRKENSTOCKs aus Langen-Bergheim (also den Ahnen der Schuhfabrikanten) verwandt sein könnten. Die Berufe waren zwar grundverschieden, aber zumindest alle im handwerklichen Stand angesiedelt, es könnte also passen. Und immerhin haben sowohl Metzger als auch Schuhmacher mit Tieren zu tun, sei es nun das Fleisch oder das Leder.

[kivaas]

Auch die Nachkommen meiner Birkenstock-Ahnin haben eine interessante Geschichte.

Katharina Margarethe Elise BIRKENSTOCK heiratete nämlich am 18.8.1857 in Frankfurt den Niederrader Landwirt Friedrich Heinrich SCHUDT; aus dieser Verbindung sind mir 10 Kinder bekannt. Mindestens die Hälfte davon heiratete. Eine Tochter, die Elise Marie Emilie SCHUDT, heiratete den Wilhelm Hermann DIEHL. Das sind meine Ur-Urgroßeltern.

Wilhelm Hermann DIEHL war nicht nur ein Vetter des berühmten Prälaten und evangelischen Theologen Georg Wilhelm DIEHL, der die einzigartige Hassia Sacra verfasste, sondert war auch selbst eine Persönlichkeit in seinem Heimatort Groß-Gerau. 1928, zwei Jahre vor seinem Tod, wurde ihm sogar die Ehrenbürgerwürde verliehen, ein Gedenkstein steht noch heute dort. Er hat einige anerkannte wissenschaftliche Werke über Wappenkunde veröffentlicht und sich außerdem mit Altertumsforschung beschäftigt. Als Hobby-Archäologe grub er Fundamente und Artefakte eines römischen Legionslagers aus; diese (und viele weitere) Fundstücke sind heute im Heimatmuseum in Groß-Gerau zu sehen - das Wilhelm Hermann DIEHL übrigens selbst gegründet hatte. Von Hause aus war er übrigens Zimmermann, und das bereits in 7. Generation. Ab 1897 war er zusätzlich noch Präsident bzw. "Oberschützenmeister" des örtlichen Schützenvereins.