Auswanderer an die Daheimgebliebenen

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    Auswanderer an die Daheimgebliebenen

    1. Brief

    Cincanati, den 28. März 1859
    Liebe Eltern und Großeltern,
    Mit vielen herzlichen grüßen und Freuden ergreifen wir die Feder an Euch zu schreiben, ich hätte schon längst geschrieben, aber wie die Katharina geschrieben hat wüßt ich es nicht, u. wie ihr wüßt daß ich verheirath bin so wollte ich auch warten bis wir uns ein wenig eingerichtet haben. Mein Mann ist ein Scheinbayer sein Ort heißt Obersinten ums Landgericht Pirmasens mit Namens Fillig Hauter er ist 24 Jahr alt u. ist auch Lutherisch wir sind alle beite Gott sei dank recht gesund und leben recht vergnügt und zufrieden bey einander, wir haben auch einen kleinen Sohn Welchs unsere einzige Freude ist wir sagten schon oft wenn wir nur einmal bey Euch seyn könnten. Mein Mann hat auch noch eine Schwester in Amerika es sind ihnen auch sechs Geschwister und sein Vater ist vorigen Sommer in Deutschland gestorben. Lieben Eltern u. Schwestern bekümmert Euch nicht um mich die Katharina hat geschrieben sie weiß nicht wo ich wohne aber sie hat mich schon einmal besucht. Ich wohne gleich an der Stad in einem Garten da schafft mein Mann in diesem Garten, da verdient er das Monat 12 Thaler das sind 30 Gulden und brauchen keine Rent zu zahlen das ist in Deutsch Hauszins und haben ein Schönes unteres Zimmer wo man das Monat 3 Thaler bezahlen muß. Ich schaffe meine häusliche Arbeit mit mein Kind und wen ich im Garten arbeiten kann verdien ich den Tag 40 Send das ist in Deutsch ein Gulden da bekommen wir aber keine Kost, ich werd aber nicht viel schaffen können den unser Kind ist erst 4 Wochen alt und in Amerika ists nicht wie in Deutschland daß man die Kinder auf den Rücken bind den da wird man ausgelacht. Mein Mann seine Arbeit geht Morgens 6 an bis Abends 6. Lieber Vater ihr habt mir Gesagt ich soll euch schreiben was alles kost, ein Büschel Kartoffel kost 80 Send das ist in Deutsch ein Metzen hat auch 32 Maas das Pfund fleisch kostet 10 man ißt aber doch in einer Woch soviel als wie in Deutschland in einen ganzen Monat in diesen Jahr ist alles zimlich theuer, weil vorigen Sommer das Wasser alles überschwemmt hat es hat ganze Häuser weggerissen aber doch ists in Amerika besser wie in Deutschland es ist doch etwas zu verdienen wer schaffen will. Lieben Eltern und Schwestern und wen jemand von euch kommen will oder alle miteinander so richtet euch auf den Herbst wie ich Aber es muß Euher freier Wille seyn ich will euch nicht zurathen und nicht abrathen wir wären freilich gerne einmal bei euch ich sagte schon oft wenn nur meine kleine Schwester bei mir wär. für junge Leute ist es gut in Amerika die können sich etwas ersparen wir sind alle beide noch jung u. stark wir können uns noch ein schönes Geld verdienen wen uns Gott Gesund lasse. Es freut mich sehr das ihr auch noch alle gesund und am Leben seid aber doch kränk es mich sehr das mein lieber Vater so lang krank war und ich konnte nicht zu ihn kommen u. seine Schwester daß die schon lang krank ist. Aber ich hoff daß Euch unser Brief alle bei guter gesundheit u. größten Wohlstand antreffen möge, schreibt mir sobald wie möglich wieder Antwort so wollen wir den unser schreiben beschließen mit noch willigen Grüßen an alle Freunde verwande und bekante einen Gruß an meinen Großvater. Liebe Mutter ich wollte nichts als wenn Ihr bei mir in Amerika wäret. Ich habe es besser wie ihr. In Liebe verbleibe ich
    Euhere getreuste Schwester und Tochter Barbara Küfner

    Was ich Euch noch schreiben wil lieben Eltern unsern kleinen Sohn wollen wir auf eueren Namen Taufen lassen aus Liebe
    Liebe Schwiger Ältern und Schwestern
    Einen herzlichen Gruß von mir an Euch alle. Zum ersten mal schreibe ich an euch alle und wir Wünschen uns nichts als wenn wir alle Einmal bei einander sein könnten weil wir einander Fremd sind und ich wünsche euch eine gute Gesundheit
    Philipp Hauter

    Den Brief Adressiert wieder an Fetter Löhner den wir kommen doch viel zu ihnen.

  • #2
    2. Brief

    Fort des Moines den 3 ten Auchust 1862
    Gott gebe euch viel Gnade und Friede Lieben Brüder euheren Brief von 2. März habe ich erhalten und gesehen das ihr noch nicht verkauft habt und euch richten wollt auf den Herbst das müsst ihr am Beßten wißen wie ihr am besten verkaufen könnt nur nicht übereillt für den Herbst wird es jetzt doch zuspät werden wenn ihr nicht schon verkauft habt ich hätte schon Früher geschrieben aber ich habe Zweimahl nach Cincinati geschrieben und Lange auf einen Brief gewartet da hat es sich so lange verzohgen den der Katharina ihr Mann ist mit den Soldaten und da ist sie immer in der Angst sie Sagt ihr Vater soll auch einmal an sie Schreiben und ihre Geschwißter wenn sie sie noch nicht ganz Vergeßen haben, die Barbara hat geschrieben wenn ihr den Brief bekommen habt. Ihr möchtet gerne wißen wo ihr am beßten über das Waßer kommtt das läßt sich nicht Sagen meine Frau ist auf Neu-jwok zu in 45 Tagen, das ist wie sie den Wind bekommen. Das Schiff Schreich durch die Wellen Fiedolin 2 das alte deusche Land wird sich bewähren aber ihr habt wenn ihr auf Baltimohr zugehjt nicht so weit zu land als wie von Neu-jwok aus und der Schiffs breis wird eins sein vieleigt billiger, was ihr mitzunehmen habt das habe ich schon Früher erwähnet aber doch sollt ihr nicht vergeßen etwas düres Obst Kimel Kamilien Zwiefeln Bfeffermünsküchlen und ein bar Eier wenn ihrs thun könnt bringt auch etwas Zwescgenkerne und etwas Birnenkerne mit wenn ihr übers Waßer soldet kommen und habt noch mehr Kißten wo nicht viel wert sind so laßet sie Stehen oder verkauft sie um einen Billigen breis und bezahlt nicht die Fracht davor wenn ihr aber ein gutes Bett habt oder einen guten Mandel oder eine guten Tuchrok oder etwas Flaßenes Tuch zu Henden das könnt mitnehmen nur nichts von Eißen Handwerkzeug und dergleichen. Aber ich will euch nicht zurathen und nicht ab. Ihr habt euheren Freienwillen. Ich bin hir und Sehne mich nicht nach Deutschland zurück so lange es mir so Gutgeht und so sind viele Daußente hir, Freilig hätte ich gerne noch unßeren Seligen Vater und unßere Selig Mutter gesehen und ihnen die Augen zugetrückt aber ich konnt es nicht aber ich lebe in der Hoffnung wie ihr geschrieben habt mögen den Ankauf das Land ist jezt sehr Billig das ihr kaufen könnnt von 6 bis zu 8 dolar den Aker wo Haus und alles dabei ist, auch den Kongreß hat dießes Jahr ein gesez gemacht das jeter Bürger oder wer bürger werden will 100 und 60 Aker Land bekomme für 10 doler das ist nur für Wirkliche Ansiedler nicht für Spechulazion aber das Land ist nicht gerate da wo ich wohne vieleicht noch 100 oder 200 Meilen weiter da ist noch genug 3 Meilen zu einer Schmide gerechnet und wie ihr mir geschrieben habt wegen den Hausbauhen solche Steinheußer wie man sie in Deutschland hat findet man in Iowa gewönlich auf dem Land nicht viel da sind die erßten Ansiedler gleig Fertig die Hauen beume um und stellen sich ein Blockhaus auf, das Land ist hir sehr gut ich denke mangmahl Lieben Brüder wenn ihr dießen Mißt hättet wo sie hir in Fort des Moines ins Waßer Fahren oder Löcher mit füllen so werdet ihr froh da gibt man noch gute worte oder bezahlt in davor wenn eins den Mißt wegfährt es könnt es schon auch manges Feld braugen aber die Leute sind eben zufaul, die Arbeitsleute sind dießes Jahr sehr hoch weill viele in den Krieg gegangen sind 10 bis 15 dolar das Monat für einen Knecht, was ihr mir geschrieben habt wegen den Krieg da werden wir in Iowa Sprich Eiowe nicht viel gewahr das ist alles in die Südlichen Staatden im Norten geht ein jeter seinen Handwerk oder seinen Akerbau nach wer nicht Soltat werden will den das Land ist groß wie zum beispiel dießer Staadt Eiowe ist so groß wie das Königreich Breußen und so sind so viele Staadten mange größere mange kleiner wer Arbeiten will kann hier sein Leben gut machen und das seit ihr alle das weis ich und darum glaube ich ist es beßer für euch und euher Kinder, wie muß sich ein Armer Mensch Blahgen bis er sich eine Heimaht erwirbt hir wenn ein Junger Bursche 5 bis 6 Jahre dinet kann er sich 100 Aker Land kaufen und Heirathen so hat er seine Heimaht, aber vielle sind Reich von Deutschland habb schutirt die wollen nicht arbeiten die geben dießen schönen lande einen Bößen nahmen Arme können nicht viel herein weill sie das Geld nicht haben und wenn Ihr soltet gehen so bittet die Katharina ihr sollet eines von ihren Geschwißtern mitnehmen der Herr wird es euch lohnen und sie wolle auch das Reißgeld mit dank zurück bezahlen und wenn ihr soltet gehen so laßet das Borteret meiner Lieben Schwester zurück das sie auch ein Andenken von mir hat. Aber ihr habt euheren Freihen Willen. Wir haben jezt 6 Kinder 2 Buben und 4 Madigen, wir sind Gott sei dank alle Gesund und zufrieden. So will ich den mein Schreiben beschließen mit vielen Herzlichen Grüße an euch Lieben Brüder Schweßter und Schwäger und ich Hoffe das euch mein Brief bei guter Gesundheit und beßten Wohlstand antreffen möge wie er uns verlaßen hat und wir bald einander Sehen werden, auch viele Grüße von der Katharina an ihren Vater und Geschwißter und an euch alle.
    Johann Küfner

    Lieben Onkel ich Grüße euch alle herzlich und ich Wünsche euch alle zusehen und ich bin jetzt 10 und 1/2 Jahr alt
    Katharina Küfner

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    • #3
      3.Brief

      Cincernati Sontag den 6 Sepdember 1863


      Lieben Eltern und Schwestern und Schwager.
      Mit vielen hundertdausendgrüßen und Freuden ergreife ich die Feder an euch zu schreiben um Euch zu wissen zu thun wie es mit uns steht an 27. Juli habe ich Euheren Brief erhalten wo ihr am 7.April geschrieben habt und freute mich sehr als ich wieder von Euch hörte den ich hatte schon lang auf Antwort gewartet euheren Schreiben nach sehe ich aber daß ihr geschrieben habt und ich habe Euhere Briefe nicht bekommen mein Mann hat oft gesagt ich soll schreiben da sagte ich immer ich schreibe nicht Eher bis ich Antwort hab. Wir sind soweit Gott sei dank alle gesund und Munter und haben genuch zuessen und zu trinken und nicht viehl zu schaffen aber sorgen. Es thut mir leiht daß ich Euch zu wissen thun muß daß mein Treugeliebter Mann Soldat ist heute über 8 Tag ist es ein Jahr daß er dazu gegangen ist den da war alles Rebellisch keiner arbeit nach gegangen und jeder Mann von 18 bis zu 50 Jahr und noch trüber hat müssen Eckszieren und wer nicht gegangen ist den haben sie mit gewehr aus den Häusern geholt und jeden Tag hat es geheißen Morgen muß alles gehen dann ist es auf den 14 Sembdember ganz fest gestellt worden und am 13. ist mein Mann fort ersagte eh daß ich mich ziehen laß geh ich freiwillich da bekom ich doch noch etwas daß meine Frau und Kinder Leben können ich wollte ihn durchaus nicht gehen lassen da sagte er wen ich getrefft wer muß ich doch gehen und ist fort da hat er 78 Thaler Baunti bekommen und 2 Thaler Hand Geld daß hat ein jeder bekommen wo selbigesmahl freiwillig fort ist da sind so viele dausend fort um der Ziehung zu entgehen und dann haben sie in Ohio nicht gezogen und der Feind ist wieder zurück geschlagen worten und dan war wieder alles ruhig da hat es alle gereuth daß sie gegangen sind aber daß Sprichwort heist aller Reih kommt zu späht. Mein Mann ist beim 106 Ohio Volunter Invanterie Regement bei der 7 Compernie letztes jahr am 3 October sind sie aus den Eckseziehr Kämph fort in Feindesland und am 7 Dezember hatten 3 Regementer von unseren Leuten eine Schlacht mit 7 Rebellengequatern da war daß 106 daß 108 und das 104 Illernohis Regement diese Regementer haben die Rebellen gefangen genommen den es waren ihnen zu wenig Leute von den 106 Regement hat es die meisten gekost den es hat am längsten im Feuer gestanden mein Mann sein Kämbten ist gefallen und noch mehr von seiner Konige daß ganze Regement hate 63 Totde und verwundete. Lieben Eltern da könnt ihr Euch denken wie es mir wahr als ich hörte daß sie gefangen sind und fühle gefallen und ich wußte nicht ob mein Mann noch lebt oder nicht bis in 3 Tagen die Namen in der Zeitung gekommen sind da war sein Name aber Gott lob nicht dabei da hatte ihn unser Vatter im Himmel erhalten und er wird in fernerhin erhalten er hat jetzt noch 2 Jahr zu thun ich glaube aber daß der Krieg nicht mehr so lang dauert. Lieben Eltern und Schwestern und Schwager jetzt will ich euch auch schreiben wie froh daß ich war wie am 14 Dezember mein Mann heim kam als sie baroliert waren sind sie alle heim gekommen bis zur auswechslung da bin ich und Viehle andere Weiber wo Söhne und Männer bei dem Regement hatten hin auf daß blatzt wo sie ankommen da fanden wir sie alle beieinander auf einen Botht mitten auf dem Wasser da könnt ihr euch aber vorstellen waß für eine Freude wir hatten wieder einander zu sehen. Aber für die wo ihre nicht mehr da waren war es traurig, da war den mein man daheim bis zum 18. März dieses Frühjahr da mußten sie wieder fort und diese Zeit habe ich ihn auch nicht mehr gesehen ich bekomme jede Woch einen Brief von ihn und auch manchesmahl 2 er ist immer gesund und Munter aber doch hoffen alle Menschen Soltat oder nicht Solthath daß der Krieg bald ein Ende nimmt. Seid dem daß mein Man fort ist hat er mir 100 und 10 Thaler heim geschickt und 26 hat er jetzt wieder zu gut da sind die 78 nicht dabei er hat 13 Thaler den Monat und Kleider und Boding oder Kost. Wen er aber daheim war könnte er doch noch viehl mehr verdienen aber es ist jetzt einmahl nicht anders zumachen wen es Gotteswillen ist so wird er auch wieder heim kommen, den unser Vatter im Himmel kann einen überall finden und beschützen wo man ist, und so tröste ich mich ich denke daß er bald heim kommt auf Urlaub waß ich und meine 2 Kinder hoffen mein Schann wird am 22. Februar 5 jähr alt und meine Margaretht wird bis den 8 Januar 3 jähr alt sie sind alle beide groß und stark ich wollte nur ich könnte einmahl bei euch sein mit ihnen daß wäre meine größte freute Liebe Mutter ihr habt geschrieben daß ihr auch nach Amerika wollt da will ich euch nicht zuraden und nicht abraden daß muß euher wille sein wie es meiner auch war für meine Schwestern wäre es schon gut hier den ein dienstmädgen bekommt 2 Thaler die Woch und wen sie nähen können bekommen sie 1 Thaler den Tag daß sind die Woch 15 Gulden daß ist ein schönes Geld aber da muß sie sich verköstigen weiter bekommt sie nichts als den Lohn. Lieber Vatter und Mutter es wäre mir sehr lieb wan ihr hier her könnt aber ich will nicht sagen ihr sollt kommen den wen alte Leute nach Amerika kommen so gefällt es ihnen nicht weil alles anders ist hier es wird alles anders geschafft und ist alles anders eingericht als wie Deutschland wen man her kommt so ist man gerade als wie ein Kind wo erst anfangt zu arbeiten für meinen Schwager Peter wäre es gut der könnte sich schönes Geld verdienen den hier kann ein Man schaffen wie er will und wo er will da braucht er nicht erst einen Meister zu fragen wie in Deutschland wen einer ein baar Thaler Geld hat so kann er für sich anfangen. Lieber Vatter ihr habt mir geschrieben das der Fetter Beck geschrieben hat dort kann man den Acker Land für 8 bis 10 Thaler kaufen da ist Haus und alles darauf daß glaube ich schon aber da ist noch alles Busch und wild daß kost viehl arbeit bis es geklärt ist und die Häuser wo drauf stehen sind nichts als Blockhütten wo die Nicker oder Schwarzen drin wohnen und verkaufen oder absetzen kan man dort nichts den es hat ein jedes selbst waß es braucht und in die Stadt ist es zu weit. Ich und mein Mann haben überhaupt keine lust dorthin wen man da es Geld nicht dausendthaler weiß hat so ist nicht viehl anzufangen und hier in der Stadt ist alles arg theuer man kan sich aber ein Stück Land Renten und Vieh und Einiges darauf resen oder groß ziehen da kan man auch viehl Geld machen und braucht nicht so hart zu schaffen als wie in Deutschland und kann essen und trinken waß einen schmeckt aber ein eigenes Haus und Land zu kaufen hier wie ihr es in Deutschland habt kost viehl Geld aber hier haben es die Arme Leute besser als wie in Deutschland die Reichen wenn man hier nur gesund ist so kann man immer sein Leben machen, wirklich ist es freilich nicht so gut weil Krieg ist aber sie sagen alle der Krieg geht bald vorüber bis nächsetn May ist den ersten Soldaten allen ihre Zeit herum da muß entweder der Krieg vorübergehen oder es muß alles fort in den meisten Staaten ist schon gezogen und hier erwartet mans jeden Tag. Und die Rebellen oder Südländer können auch nichts mehr machen den unsere Leute haben alle feste blätzt eingenommen und Siegen jeden Tag. Und Eher daß der Krieg vorüber ist will ich auch nicht haben daß ihr kommen sollt und mein Mann sagt auch so ihr sollt warden bis der Krieg vorüber ist dan könnt ihr thun waß ihr wollt. Geld wollen wir keins haben ich habe vieleicht noch mehr wie ihr manchesmahl bekümmert Euch nicht um uns den wir leben noch besser wie ihr dencken. Liebe Mutter wen ihr hier wärt so wäre es gut für Euch ich könnte euch gut gebrauchen da brauchtet ihr Euch nicht mehr so zu blagen wie in Deutschland und braucht nicht es viertel zu schaffen.
      Schreibt mir auch wie es mit meinen Kameraden ist, den ich möchte es wissen.
      Barbara Hauter

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      • #4
        4. Brief

        Cinzernati den 19 Juli 1865


        Lieben Eltern und Schwestern und Schwäger und Schwägerinnen.
        Mit vielen herzlichen grüßen und Freuden ergreifen wir die Fetter an Euch zu schreiben um Euch zu wissen zu thun wie es um uns steht. Euheren Brief von 4. Juni haben wir am 16. Juli erhalten und haben daraus ersehen das ihr soweit Gott sei Dank noch alle gesund und am Leben seid. Was uns anbelangt so sind wir soweit Gott sei Dank auch noch alle gesund und munter und mein Mann ist auch wieder von den Soldaten frei und ist Gott sei Dank gesund und mit geraden Gliedern wieder heim gekommen was das beste ist was man nur wünschen kann er ist am 29. Juni in Naswille Tenessee ausgemustert worden und am 2. Juli morgen 9 Uhr ist er in unsere mitte getretten da könnt ihr Euch denken was für eine Freude wir hatten da wir schon 1 Jahr und 3 Monate nicht mehr einander gesehen hatten es war am 22. März 1 Jahr das er zu haus war auf Urlaub da haben wir gerade Euheren Brief erhalten von 28. Februar 18 64 und Freuden uns sehr ich hätte auch gleich wieder geschrieben aber ich sagte immer ich schreibe nicht eher wieder bis mein Mann von den Soldaten frei ist und ich war auch voriges Jahr immer nicht recht gesund ihr könnt Euch schon denken warum den der Adam hat Euch ja schon geschrieben das ich am 29. Dezember ein kleines Mädchen bekommen hab deshalb habe ich aber weider keine Noht gelitten den die Soldaten Familien sind ziemlich gut versorgt worden wir haben jetzt 3 Kind der Schane ist 6 Jahr die Margareht ist 4 1/2 und das kleine heißt Barbara und ist jetzt 7 Monat alt sie sind alle gesund und Stark und wir alle sind fröhlich und vergnügt miteinanter. Lieber Vatter und Mutter ich sagte schon oft wenn wir doch nur noch einmahl alle beisammen sein könnten ich sagte schon oft ich mögte nur gerne wieder einmahl bey Euch sein aber draus bleiben wollte ich nicht mehr den ich habe es hier viehl schöner als draus hier kann man doch auch leben wie ein Mensch und ist sein eigener Herr aber in Deutschland müssen die Armen den Bauern ihre Nicker oder Scklaven machen in Deutsch. Wen hier ein Knecht oder Magt arbeiten will wie in Deutschland dann kan sie doch auch etwas verdienen und kan sich Satt essen und anteres essen wie in Deutschland eine Magd hat wirklich 2 1/2 auch 3 Thaler die Woch und alles zugehör ein Knecht hat 25 bis 30 Thaler den Monat und Wäsch und Boding oder das Essen es ist wohl auch alles theuerer wie früher durch den Krig aber wen eins nur einwenig sparen will so kann es sich etwas ersparen aber draus nicht und wen es einen auf den einen Blatzt nicht mehr gefällt so kann man auf den Anderen gehen. Ein Taglöhner hat 1 Thaler 75 Send den Tag auch 2 Thaler ein Handwerker hat noch mehr für junge Leute ist es wirklich hier gut zumahl wen sie schaffen, der Krieg ist jetzt zu Ende und die Soldaten kommen alle heim mein Mann seine 3 Jahr wären auch erst am 22 August ausgewesen aber sie kommen alle Eher heim den man braucht nicht mehr viehl Soldaten den die South oder die Rebellen haben aufgegeben den sie haben den Sieg verloren und der Norden hat gewonnen und alles ist Frohlig und vergnügt das der Krieg zu Ende ist. Es ist am 4 Juli hier Siegesfeier gehalten worden da hättet ihr einmahl hier sein Sollen da hättet ihr etwas sehen können was ihr euher Leben noch nicht gesehen habt was da ein aufzug war in der großen Stad Cinzernati. Liebe Eltern und Geschwistern in Euheren Schreiben haben wir gesehen das ihr auch lust nach Amerika hattet aber weil ihr nicht recht gesund seid da traut ihr es Euch nicht und wir raden Euch da auch nicht dazu und aber auch nicht ab wegen den Krieg braucht ihr Euch nicht mehr zu fürchten und uns wäre es auch sehr lieb wenn ihr hier wäret das wir alle beyeinanter seyn könnten. Jetzt will ich aber gerade schreiben wie unsere Meinung ist und was wir schon oft sagten wenn ihr hier wäret wäre es natürlich besser für Euch Ihr brauchtet nicht mehr so zu arbeiten wie draus aber wie ich denke so habt ihr Euch jetzt draus ziemlich gut eingerichtet und habt euhere eigene Heimaht das kann man hier wirklich wohl auch bekommen aber es ist alles sehr theuer um die Stad herum und wenn bejahrte Leute von Deutschland nach Amerika kommen so gefällt es ihnen nicht den es ist hier alles anders wie draus und wird alles anders geschafft wie bey Euch und im Anfang ist es hart bis man es gewöhnt ist aber ich will Euch nicht zurathen und nicht abrathen ihr könnt thun was ihr wollt wen von meinen Schwestern eine oder 2 kommen wollen da will ich ihnen nicht abrathen den für Junge und ledige Leute ist es hier viehl besser wie in Deutschland hier schreibe ich Euch jetzt vom Adam der hat gesagt ich soll es schreiben wenn sein Bruder Johann kommen will so sollt ihr gleich wieder Antwort schreiben wie es ist wen er lust hat so will er ihn einen Schiffschein schicken das ist soviehl wie über die See bezahlen wenn er das andere Geld zusammen bringt und wenn es nicht langt so will er ihn noch mehr helfen er soll gleich wieder schreiben und wen von meinen Schwestern eine mit kommen will so sollen sie miteinander gehen schreibt uns gleich wieder wie Euhere Meinung ist. So hat der Adam es haben wollen das ich schreiben soll er hat mir den Brief gebracht und hat gesagt ich soll das für ihn mitschreiben wir kommen viehl zusammen er zu uns und wir zu ihm. Er ist jetzt bald ein reicher Mann den er hat Klück zu seinem Geschäfft aber er ist immer kränker er hat jetzt an 4000 Dahler Geld das sind nach Euheren Geld 10 dausend Gulden nach unserem Geld ist aber ein Thaler nicht mehr wie bey euch ein Gulden wen es der theuerung nach geht. Von der Katharina kann ich nicht viehl schreiben als wie das sie 3 Kinder hat und ihr mann jetzt ein Jahr von den Soldaten frei ist aber er will nicht arbeiten und es geht ihr nicht ganz gut sie wohnt nächst neben mir ihr kleinstes Kind ist 4 Wochen alt sie hat 2 Mädgen und 1 Buben sie sind alle gesund ihr Mann ist ein hier geborener die arbeiten alle nicht gern das sind lauter so Stutenten mit langen Haren. Neuigkeiten wissen wir jetzt weiter keine zu schreiben so wollen wir den unser schreiben schließen und Euch alle viehldausendmahlgrüßen und hoffen das Euch unser Brief so gesund antriffft wie wir ihn verlassen, noch viele grüße von uns allen an Euch alle Freunde Verwande und Bekannte, lebet wohl und wir verbleiben euhere lieben bis in den Tod.
        Barbara Hauter

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        • #5
          5. Brief

          Cinzernati, den 23.November 1866


          Liebe Eltern und Schwestern, Schwäger und Schwägerinnen
          Mit vielen dausend grüßen und Freuden ergreifen wir die Feder an euch zu schreiben um Euch zu wissen zu thun wie es um uns steht. Was uns anbelangt so sind wir soweit Gott sei Dank alle gesund und Munter bis auf meinen Mann der hat auch die Colera gehabt an 7 Sebdemper ist aber jetzt soweit Gott sey Dank wieder gesund. Es hat aber viele hingerafft und nicht weit von uns sind ganze Familien ausgestorben und so in der ganzen Stat und es hat erst eine Woche zurück nachgelassen den wir hatten einen zimlich heißen Sommer hier und im August und Sebdemper viehl Regen der Weizen ist schleicht ausgefallen hier dieses Jahr und die Kartoffel faulen ein Faß Mehl wo Früher 5 bis 6 höchstens 8 Thaler gekost hat kost jetzt 14 bis 15 Thaler das ist das feinste Weizenmehl, das Korn Mehl kost 8 Thaler das Faß das sind ohngefähr 200 Pfund. Aber dashalb haben wir doch keine Noth den mein Mann verdient jete Woch 12 Thaler oder Tolar er arbeitet noch auf denselben Platzt wo er gearbeitet hat. Liebe Eltern und Schwestern wir alle freuten uns sehr als wir den Adam seine Mutter und Schwestern sahen aber wir kannten sie bald nicht mehr und sie uns auch nicht, den Adam seine Schwester und ihr Kind sind gestorben auf der See was sehr traurig ist aber man kan nicht wieder Gottes willen den es heißt wie Gott will so schickts mit mir wie es ihn auf der Reiß ging werden sie selbst schreiben was ihr ihnen mitgegeben habt für mich habe ich alles richtig erhalten und ich danke euch viehlmahl dafür und wünschte nur das ich auch einmahl ein baar Tage bey Euch sein könnte in Deutschland, bleiben wollte ich nicht mehr den ich habe es hier viel schöner und besser wie drausen aber doch möchte ich gerne einmahl bei Euch sein und freut mich sehr zu hören das ihr soweit alle recht gesund und munter seid und habt euher auskommen am meisten freut es mich das Meine Liebe Mutter noch so munter ist wie mir den Adam seine Mutter sagt und ich wollte nur ich könnte einmahl mit ihr sprechen aber wie ich höre will sie nicht zu mir kommen und ich kann ihr nicht zu und nicht abrathen es muß ihr freier Wille sein wie es meiner auch war. Aber doch habe ich gedenkt von meinen Schwestern bekäm eine lust aber da fast auch keine mehr das Herz. Und sie hätten es doch hier viel besser als draus und könten so schönen Lohn verdienen den eine Magd verdient 3 auch 3 1/2 Thaler die Woch und braucht nicht so hart zu arbeiten wie in Deutschland und hat besser zu essen. Liebe Schwester Margaretha du willst wissen wie weit ich zu der Eva hab, ich habe ungefähr 3 Stund zu ihr. Sie war diesen Sommer hier gerade wie ich einen Brief von Euch bekommen hab da freute sie sich sehr und sie läßt Euch alle viehlmal grüßen. Und ich soll auch schreiben ob es war ist das es letzten Wintter so kalt war das ist so wir hatten 16 bis 18 grad kalt aber es wärt nicht lange es hat jetzt hier noch nicht geschneit und war auch noch nicht hart gefroren. Weitere Neuigkeiten weis ich jetzt keine zu schreiben so will ich denn mein Schreiben schließen und Euch alle viehldausendmahl grüßen und hoffe das Euch mein Brief bey guter gesundheit antreffen möge. In Liebe verbleibe ich euhere Tochter und Schwester und Tochtermann und Schwager bis in den Tod.
          Phillipp und Barbara Hauter Lebet wohl
          Baldige Antwort wieder.
          hier schicke ich Euch auch einen Brief vom Bäcker den hat er mir geschickt und ich soll ihn mit schicken, den ich schreibe als an ihn.

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          • #6
            6. Brief

            Cinzernati den 2 August 1867


            Lieben Eltern und Schwestern Schwäger und Schwägerinnen
            mit herzlichen grüßen und Freuden ergreifen wir die Federn Euch zu schreiben um Euch zu wissen zu thun wies um uns steht. Euheren Brief vom 19. May haben wir in Juni erhalten und freuten uns zu hören das ihr alle gesund und am Leben seyd. Was uns anbelangt so sind wir Gott sei Dank auch noch gesund und munter und haben unser auskommen. Wie ihr geschrieben habt habt ihr letztes Jahr ziemlich schlechte Zeiten gehabt. Es war hier auch ziemlich schleicht den es hatte nicht viehl Wayzen gegeben und das Mehl war sehr theuer 1 Faß wo sonst 6 u. 7 Thaler gekostet hat war letzten Winter 18 bis 19 Thaler aber in diesem Jahr ist die Ernte besser gerathen und das Faß Mehl kost 9 bis 10 Thaler das ist das beste Weizen Mehl das Büschel Kartoffeln kost 1 Thaler 40 Send das Fleisch hat immer noch den alten Preis aber das Kraut Bohnen Rieben und überhaupt grüne gemüse sind alles sehr theuer den es hat schon bey 2 Monat nicht mehr ordentlich geregnet hier in der Näh rum doch glaubt man das es bis im Herbst besser wird den in Land regnet es mehr aber die Leute bringen es nicht herein bis Herbst den wen Ernt ist thun sie sich die zeit nicht an die Stat zu fahren weil es zuweit envernt ist und die Leute zuviel arbeit haben. Und wer arbeiten will kan schönes Geld verdienen im Sommer aber im Winter ist es nicht so viehl zu verdienen doch kan ein man wo sich einwenig zusammen nehmen will sein Leben besser machen wie in Deutschland und hat viehl besseres auskommen. Ich sagte schon oft wenn ihr früher hieher wäret brauchtet ihr Euch jetzt nicht mehr so zu blagen und köntet Euher schönes Leben haben aber jetzt ist es auch nicht mehr so viehl den um die Stat herum und in der Stat ist alles zu theuer wenn da ein Mann nicht ein bar tausend Thaler hat kann er nichts kaufen wenn man aber 30 oder 40 Meilen ins Land will gehen kann man sich für 6 bis 700 thaler haus und Land kaufen oder auch etwas renten das man sein Leben machen kann. Und hat immer noch übrig, wir haben auch immer noch lust ins Land wenn wir gesund bleiben in ein baar Jahr wenn unsere Kinder noch etwas stärker und geschuhlt sind die 2 größten gehen jetzt in Schul und lernen recht gut was uns freute macht. Und wir wollten das wir einmahl alle beisammen sein könnten das wäre unser größtes vergnügen. Aber ich glaube das Erleben wir nicht mehr aber doch denke ich, ich werde von meinen Schwestern noch eine zu sehen bekommen und würde mir große freute machen wenn sie mit dem Johann kommen wollte wan sie ihr es halb machen könnt und sie hat Lust so laßt sie mit wen er geht das was ich euch geschrieben hab das sie mir mitbringen soll will ich ihr hier bezahlen und sie hat es hier doch viehl besser als in Deutschland und wenn sie hierher kommt weis sie ja wo sie hin soll. Mein Mann sein Bruder will auch kommen bis Frühjahr der kann nicht Eher wegen der Soldaten den er kommt diesen Herbst in die Clas. Mein Mann arbeitet immer noch wo früher und hat 12 Thaler die Woch und nicht einmahl harte Arbeit da arbeitet er jeden Tag [Brief bricht hier ab]

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            • #7
              7. Brief

              Fort des Moines den 8. März 1868
              Lieben Brüder in Cristo. Ich werde aber bald nicht mehr Brüder Schreiben können da Eins ums andere hingeht zur Ewigkeit wer weiß wer der nächste ist von uns da ich erfahren habe das mein Bruder Atam gestorben ist ich dachte nicht das es sein kann so ein großer und starker man wie er war, was macht den seine Frau und Lieben Kinder es wird sehr hart für sie sein, Lieben Brüder es freut mich wie ich erfahren habe von Friedrich Opel das ihr doch so gut durchkommt Friedrich Opel ist noch hier u. hat dießen Winter bei einem Metzger gearbeitet da hat er erst 10 Do und jetzt 12 Doler das Monat bekommt und das Frühjahr wird er wieder auf seinen Handwerk Arbeiten einen schönen Gruß von im an seinen Vater und an Euch u. an alle bekannte er ist jezt wieder Gesund u. Stark er will erst bis Ostern Schreiben so will ich den mein Schreiben beschließen mit vielen Herzlichen Grüßen und ich hoffe das Euch meine baar zeillen in guter Gesundheit und beßten Wohlstand antreffen möge auch vielle Grüße an Atam seine Frau und Kinder und sie sollen sich auf Gott verlaßen er der Witwen und Weißenversorger ist wird auch sie nicht verlaßen
              Johann Küfner.
              Wenn Ihr wieder Schreibt so Schreibt mir wieder etwas mit.

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              • #8
                8 Brief

                Fort des Moines 19ten Oktober 1868
                Theuerste Brüder ich freute mich herzlich das ihr noch so einige Bruderliebe zuerkennen gebet wie ich es in den letzten Briefe vernommen habe den ich behte oft für Euch das der Liebe Gott von dem alles gute kommt euch möge Segnen u. gesundheit geben besonders meinen Seligen Bruder Atam seine Frau u. Kinder er der Rechte Vater für Wittwenn u. Waißen wird auch Sie nicht verlaßen. Lieber Bruder Beter da du gesonnen bißt deinen Sohn nach Amerika zu schicken so verseume es nicht, einmahl kann er den Soldaten entgehen u. 2tens kann er sich hier eine beßere Heimaht Suchen, ich will für ihn thun so viel ich kann Arweit kann er genug bekommen auch sein Reiße Erlegen, Jederr kann Arbeit bekommen wenn er gesund ist den Arbeit ist genug u. guter Lohn auch, Sie liebe Schwägerin wenn Sie ihre Tochter nach Amerika Schicken wollen so seit Ihr nicht Hinderlich den ein Mädichen verdient 2 bis 3 dol die Woche u. kann sogleig Arbeit bekommen u. was Sie geschrieben hat was Sie mitnehmen soll: die Kleidung sind beinahe so billig wie in Deutschland wenn Sie ein Gutes Bett hat kann Sie mitnehmen aber es koßtet beinahe so viel Fracht was das Bette beinahe Wert ist 50 Pfundt sind frei wenn Sie u. Atam einen Koffer miteinander haben da können sie viel hinein thun etwas dürres Obst das ist das beßte u. auch etliche Eier auch sollen Sie in Beureut einen Contrakt machen sonsd müßen Sie in Bremen mehr bezahlen u. wenn Sie herüber kommen sich nicht beschwindeln laßen u. der Billigste Weg ist nach Baltimor oder nach Neu-Orleans. Sie sollen sich auch etwas Brantwein mitnehmen in Bremen, dann hätte ich auch noch eine Bitte an Sie, meine Kinder hätten gerne ein baar Nahdelbüchsen u. ich hätte gerne ein halbes Seidlein Linzen u. so viel Hirß zu Samen u. auch 4 bis 5 Zwezgen Bäumlein wenn sie nur Händlang sind oder ja nicht mer den die Fracht ist zu viel, u. du lieber Bruder Beter wenn erßt dein Sohn hir ist dann wirßt du wohl auch nachkommen aber du hast deinen Freien Willen. Lieber Bruder Johann deine Tochter Barbara hat mir dießen Sommer geschrieben u. ich habe Ihr wieder Antwort geschrieben u. ich habe dieße Zeit nichts mehr von ihr gehört sie war gesund u. zufrieden so will ich den mein Schreiben Schließen mit viellen herzlichen Grüßen an Euch u. ich hoffe das Euch mein Schreiben bei guter Gesundheit u. beßten Wohlstand antreffen möge wir sind Gott sei Dank alle Gesund u. zufrieden u. der Liebe Gott hat uns mit einen kleinen Sohn beschenkt u. Friedrich Opel ist Taufbahte geworden. Einen Freundlichen Grüß an Thomas Opel u. Familie. Einen Freundlichen Gruß an Herrn Bachhelbel u. seine Familie. Auch einen Freundlichen Gruß an Matthäs Löbinger u. seine Familie es freud mich das er mich noch nicht vergeßen hat so wie auch ich mich oft an die Schulkameraten erinnere ich wünsche Ihm viel Glück u. Gesundheit
                Johann Küfner
                Zuletzt geändert von Gast; 02.02.2011, 20:37.

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                • #9
                  9. Brief

                  Des Moines den 28. Februar 1869


                  Lieben Eltern und Geschwister
                  eueren Brief hab ich erhalten den 9 Februar 1869 und hab in mit Freuden gelesen und freue mich sehr das ihr auch lüst habt in dieses Land zu kommen, Liebe Mutter wenn ihr jezt auch lust habt nach Amerika zu kohm so Seumet nicht denn ich denke ihr wenn einige Jahre hier Seid so werdet ihr nicht mer an Deutschland denken. Liebe Eltern erzürnet mich aber nicht das ich mich so lang nicht geschrieben habe. Ich hätte gerne gleich wieder Andword geschrieben aber ich hatte keine Zeit den ich hatte diesen Winter bei einen Englischen das Vieh gefütterd da hat ich die Sonntag so viel zu Arbeiten als die Werktage, jetzt bin ich aber nicht mer bei im ich hab mich zu einen Deutschen Bauern verdiend da bekomm ich in 7 Monat 135 Thaler und da wird mir alles mit gewaschen und geflückt. Liebe Eltern wenn ihr herein geht so nemet auch 2 gute Anker Stehrer mit und kaufet auch dem Heinrich eine den hir sind sie sehr deuer nehmet euch aber kein zu schwäres gepäck den die Fracht kost zu viel nehmet euere bessten Kleider kaufet auch 3 oder 4 solche Kage wie ich und der Eier Jaken den gibt es keine solchen wie diese nehmet euch auch ein gutes gewehr mit den hir kann mans gut benutzen auch eine gute Bistohl den man braucht es gewöhnlich zum Schlachten kaufet euch auch einige breun geschreikte Koller wenn ihr wollt. Liebe Eltern nehmet euch auch etwas Zwiefel Ranges u. Kohlrüben Sahmen mit kennt ihr auch etwas Fichten und Bering Sahmen bekommen so nehmet etwas mit den hier gibt es kein Solches Holz. Auf die Reise nehmet euch aber etwas dürre Zwetschen und etwas schwarzes brod mit auch etwas Zucker so wenn ihr etwas braucht das bekommt ihr in der Küche wenn ihr vielleicht etwas krank werdet so gebt den Matrossen welche in Zwischendeck sind ein paar kroschen Geld und sagt sie Sollen euch einige einmarite Hering geben kaufet euch auch auf dem Schiff einige Flasche Bier und wen ihr am Morgen Salzhering bekommt so waschet das raine Salz ab und gehet in die Küche lasset euch etwas Zwiefel und Essig geben und schneidet die Heringe klein schneidet Zwiefel und schidet Essig daran lasset Sie etwas stehen dann Sind sie gut und gesund, wenn ihr aber in New York ankomt so bleibet nicht in Kesselkarten sondern geht mit einem deutschen Wird in die Stadt das kost euch nicht viel mehr und habt eine gute Kost und auch ein gutes Bett und wird euch nichts gestohlen man kann sich auch waschen und reinigen wenn man aus dem Staubigen Schiffe kommt kaufet euch aber etwas Brod in New Ork den auf der Eisenbahn muß man es Theuer bezahlen wenn ihr aber eine Kiste übergebt so gebet den Heinrich eine Kiste saget aber nicht das euher Sohn ist den es bleiben dem Mann 100 P frei wie will ich mein Schreiben schließen mit vielen Herzlichen Grüßen an euch liebe Eltern und Geschwister und an alle bekannte und verwande und wünsche das euch mein Brief bei guter Gesundheit antreffen möge wie er mich verlassen hat. Einen Gruß an Herrn Georg Ströber und an seine Frau und Kinder auch einen Gruß an Herrn Wolfgang Hofmann welche ich das erstemahl vergessen habe. Wollt ihr wissen was für ein Boden hir ist da kan ich euch wenich beschreiben es ist ein Schwarzer Sandiger Boden.
                  Adam Küfner
                  ich will die Feder in die Hand nehmen und ein paar zeihlen Schreiben und euch sagen daß euer Sohn Adam bei uns Arbeiten thut wir haben ihn ganz lieb und er arbeitet auch gut und gewillig wenn ihr ihm Sin habet nach Amerika zu kommen so könnt ihr gerade zu uns kommen ihr seid ganz willkommen, ich denke ihr dätet besser tun nach Amerika zu kommen wie in Deutschland zu bleiben die Leute machen immer ein besseres leben in Amerika wenn sie nur Arbeiten wollen und wenn sie kommen thun so seien sie so gut und bringen mir ein wenig Sämereien mit ich will sie euch bezahlen. Ich meine immer Deutsche Samen sei besser bringen sie mir auch Blumen Samen. Ich will mein Schreiben Schließen und euch alle Freundlich grüßen wir grüßen auch alle euhere ganze Familie
                  Madelena Feller Nicolas Feller

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                  • #10
                    10. Brief

                    Fort des Moines den 7ten März 1869
                    Lieben Brüder der Atam hat mir einen Brief geschickt das ich ihn zu euch schicken soll in der Hoffnung das ihr gewiß kommt und da will ich auch ein baar zeillen mit Schreiben er sagte Ihr sollte etwas Sahmen mitbringen bringt auch etwas Föhrensahmen mit und etwas Kimmel. So will ich den mein Schreiben Schließen in der Hoffnung das Euch unßer baar zeillen bei guter Gesundheit antreffen möge vielle herzliche Grüße an euch alle in der Hoffnung, das wir bald einander Sehen werden auch einen Freundlichen Gruß von Friedrich Opel an seine lieben Eltern und Geschwister u. bekannten und einen Freundlichen Gruß von mir an Mattheus Löwinger u. danke sein Andenken u. Thomas Opel
                    Johann Küfner

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                    • #11
                      11. Brief

                      Cinzeranti den 7. März 1869
                      Lieben Eltern und Schwestern Schwäger und Schwägerinnen
                      Mit vielen herzlichtausend grüßen und Freuden ergreifen wir die Feder an Euch zu schreiben um Euch zuwissen zu thun wie es um uns steht, euheren Brief vom 1.Januar haben wir am 24. erhalten und freuten uns sehr das ihr noch alle gesund und am Leben seid und am meisten freute ich mich das sich doch endlich von meinen Schwestern eine zu mir kommen will. Ich hätte Euch gleich wieder Antwort geschrieben aber ich habe am 21 Dezember erst geschrieben und da dachte ich ihr denkt vielleicht wir haben den Brief nicht erhalten weil wir gemuft sind.Aber die Leute wo wir wohnten uns den Brief gebracht. Was uns anbelang so sind wir jetzt Gott sey Dank wieder alle gesund und munter hatten aber vielen drubel seyd dem Neuen Jahr den unsere 4 Kinder haben die Blattern gehabt und mein Mann war krank sie sind jetzt wieder alle gesund und munter und ich hoffe ihr seyd das nähmliche. Lieben Eltern und Schwestern ihr habt mir geschrieben das den Peter sein Sohn Adam in Amerika ist das freut mich sehr und ich wollte ihr weret all hir und wie ihr mir geschrieben habt so will der Vatter auch gehen der hat ganz recht und ihr hättet auch lust wie der großen Katharina ihre Schwieger Mutter mit ging, für die Madigen wäre es sehr gut hier und besonders rathe ich meinen Schwager Peter den ein Schuhmacher kann hier wenn er arbeiten will sein Leben sehr gut machen. Ein jeder Mann kann hier sein leben besser machen wie in Deutschland und meine Schwester soll gehen wie sie geschrieben hat, wenn auch der Vetter nicht geht wenn sie nur einen Kameraden hat die viele Kameradschaft ist nicht immer gut sie soll nur herzhaft und Standhaft sein und sich nicht verfüren lassen den es giebt viele Verführer und betrüger aber sie braucht nicht zu fürchten sie soll nur herzhaft sein und sie soll auf das Dampfschiff gehen da kann sie in 4 Wochen von Euch bei mir seyn und braucht sich um nichts zu bekümmern sie hat ihr gutes essen und giebt nicht so viehl krankheit als wie auf dem Segel Schiff und wenn sie guten Wind haben so können sie in 12 bis 13 Tag über die See seyn und sie soll nicht glauben was die Leut sprechen das man in das Schiff geschmissen wird das ist nicht wahr man geht in das Schiff wie in ein Haus sie soll sich etwas terre Zwetschken mit nehmen und überhaubt derres obst ist gut und alles was schmackhaft ist. Ihre Kleider soll sie alle mit nehmen was sie hat überhaubt wollene Röcke sind sehr gut hier und sehr theuer viehl Bettwahr soll sie nicht mitnahmen den es macht zu viehl trubel auf der Reiße ihre dicke Röcke soll sie mit nehmen ich trage hir auch und was sie sonst noch mitnehmen soll das habe ich früher schon einmahl geschrieben und was sie mir mitbringen soll auch schon, sie soll sich ihre Koffer so leicht wie möglich machen und wan sie hierher kommt soll sie nichts hergeben den man kann hier alles gebrauchen sie soll ihr es und trink geschirr alles behalten den hir braucht man lauter so geschirr sie soll sich das Frühjahr noch auf die Reiß magen und soll schreiben wie das Schiff heißt und wen sie abreißt und von Neu Orck hieher soll sie sich nicht fürchten allein zu reisen den da sind überall Deutsche. Wegen ihrer Krankheit braucht sie sich nicht zu fürchten den hier hat sie es nicht so hart wie traus und bekommt besser zu essen und zu trinken sie hat hier ihr Bier ich trinke wenn ich will. Ich wollte das ihr alle kömmt. Ich wollte wohl schreiben ihr sollet hieher kommen aber ich denke nur es gefält Euch nicht wenn ihr hier seid den ich meine ihr habt draus euher eigen Land und alles und das kann man hier nicht so leicht bekommen den das Land ist Sünden theuer. doch wenn man hier arbeitet und sparen will wie draus kann man sich Geld sparen wen man gesund ist und Arbeiten kann. Wir haben uns auch 300 Thaler ersparet und könnten vielmehr haben wenn wir nicht so viehl Krankheiten gehabt hätten und wenn wir weit ins Land wollten könnten wir uns auch etwas kaufen aber wen man nichts als kleine Kinder hat ist auf dem Land nicht viehl anzufangen den die Kinder kommen in keine Schule und man kann allein nicht viehl arbeiten und die arbeits Leute sind zu theuer den ein guter arbeiter hat jeten Tag 1 1/2 Thaler 2 bis 4 Thaler was Handwerker sind mein Mann hat jeten Samstag Abend seine 12 Thaler das macht 30 Gulden aber man braucht hier auch viehl mehr wie draus weil man hier viehl besser lebt ich sagte heut wie ich wieder nach Deutschland kam und sollte Wassersupp Kartoffel und schwarzes Brod essen würde es mir spanisch vorkommen und dann arbeite ich erst nicht so hart als ihr. Man kann sich hier auch noch bey der Stad etwas renten und viehl vieh halten da kann man auch schönes Geld machen wenn man Kühe hat und kann Milch verkaufen da kost das Seidel 12 sent das Pfund Butter 50 Send es kost aber viehl bis man eingerichtet ist, für ledige Leute ist es ganz anders die verdienen sich da brauchen sie sich um nichts zu bekümmern als wie um Kleider und wass ein gutes Madigen ist hat seine 3 Thaler die Woch und wan es ihr nicht gefällt kann sie wieder auf einen anderen Blatzt gehen es sind jeden Tag 10 bis 12 Mädgen verlangt inn den Zeitungen und eine jede Magd hat den Donnerstag Nachmittag für sich frei da kann sie für sich Nähen und braucht nachts nit zu spinnen bis 10 Uhr wie bey Euch und wen man verheirathet ist braucht man auch nicht die Kinder auf dem Buckel zu binden wie bei Euch. Und wenn meine Schwester geht so soll sie ihre Sachen für sich allein behalten und nicht mit einen anderen zusammen packen und wann sie auf das Schiff kommt so soll sie sich immer im freien aufhalten wenn es schönes Wetter ist sie soll nicht über 100 Pfund gepäck mit sich nehmen den das ist frei ein Bett wäre schon gut die Juth bärget kost 40 Send das ist 3 Fus und das Pfund Federn kost 80 Send was gute sind sie soll der kleinen Katharina Schoppel so einen Facken mit bringen wie meiner war und ich hätte gern noch einen guten Bieber Rock oder Frieß wenn es ihr nicht zuviehl trubel macht ich will es hier gerne alles bezahlen. Ich hoffe aber das sie gewiß kommt den ich zähle Tag und Stund bis sie kommt und wenn sie hierher kommt so erfahren wir es in den Zeitungen wenn das Boot ankommt dann komme ich hieher an den Eisenbahnhof und hole sie ab schreibt uns gleich wieder antwort ob eins kommt oder nicht und schreibt uns auch ob ihr unseren lasten Brief bekommen habt. Neuigkeiten wissen wir weiter keine zuschreiben so wollen wier unser Schreiben schließen und euch alle viel Tausendmal grüßen und hoffen, daß euch unser Brief so gesund antrifft wie er uns verlassen hat noch viele Grüß von uns allen an euch alle
                      Philipp und Barbara Hauter Unsere Adres ist Philipp Hauter No 55 Hghes Strasse
                      im Fall ihr unseren letzen Brief nicht erhalten

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                      • #12
                        12 Brief

                        Boone Post den 22 August 1869
                        Lieber Vetter
                        Gottes Segen zum grüß mit Freude ergreife ich die Feder euch unser gegenwärtiges zustehen mitzutheilen. Lieber Vetter ihr werdet wohl schon längste gehoft haben auf einen Brief von euherem Bruder, aber er weiß nicht was er euch Schreiben soll , den er hat noch keine Heimath er Arbeitet bei seinem guten Bruder Johan, er hätte wohl schon längst eine Heimath wen er einen Freund da hätte der in 1 paar 100 Thaler Geld wolde borgen, aber man sagt Freund in der Nod gehen 2 Dutzend auf 1 Lth. Er hat wohl einen Reichen aber doch Armen Bruder hier der in helfen könnte wenn er wollte den er ist so Reich das er seinen Reichtum bald nicht zu Schätzen weiß. Er hat 80 Acker Land welches er besitzt, er hat 5 oder 6 Heuser in der Stadt wo er alle Monat 90 Thaler zinß bekommt, er hat auch Baares Geld, Anderen Leiden Borgt er , aber seinen Bruder sagt er nicht das er 5 Thaler Borgen will. Lieber Vetter ich glaube wohl das ihr auch erschrecken würde wen mich etwas zu sich locket und ihr denket es währe ein Schaf, und wen ihr zu ihm kommt so ist es ein Wolf. So kennt ihr auch leicht denken das es meinen Vater aufs Herz drückt welcher etwas Hülfe brauchte und sieht das er einen Bruder hat der in helfen könnte wen er wolte den er hat alles in Überfluß welcher aber nicht thut das er in Helfen will. Lieber Vetter eines kan ich euch zu wissen thun was ihr für einen Bruder in Amerika habt den mein Vater wird es euch wohl nicht Schreiben Gott sei dank so weit sind wir alle gesund und hoffe das mein Vater mit nächsten eine Heimath bekomt den es ist jez ein guter Verdienst ihr wist wohl wie lang ich in Amerika bin ich kann aber bis zum lten Oktober meinen Vater 2 Hundert Taler geben den hir wen man ein wenich sparsam ist kann man sich geschwind etwas ersparen. Lieber Vetter es wäre wohl auch gut wen ihr hier wäret den ihr wird mehr Geld mitbringen das ihr euch geschwind etwas kaufen köntet, aber es wirde wohl auch hart sein für euch den weil ihr keine Buben habt, den die Mädchen wollen hier nicht auf dem Land Schaffen. Nun will ich mein Schreiben schließen mit vielen herzlichen grüssen an euch Lieber Vetter und an euhere Frau und Kinder und an alle bekannden und verwanden, und wünsche das euch mein Brif bei guter gesundheit antreffen möge wie er mich verlassen hat. Lieber Vetter nun hoffe ich auf folgende Antwort, meine Adresse ist An Adam Küfner Poonne Post offis Dallas Connte Iowa No Amerca
                        Lieber Vetter thut es aber meinen Vater nicht zu wissen das ich euch geschrieben hab, den wir sind beinahe 20 Meile weit von einander seid auch so gut und grüßet meine Bad in Majerhaus auch ihre Töchter auch den Friedrich und Thomas gebt auch einen grüß an Peder Schobert und seine Frau, auch einen grüß an Georg Stumpf und seine Frau, gebet auch einen grüß an die Dauschtalerin und ire Kinder, gebet auch einen grüß an die Ziglers Buben. Lieber Vetter seid auch so gut und gebt diesen Brief welchen ich bei gelecht habe den Schustergesell Johan Geißler von der Michelsreuth gebt auch diesen Brief den Andreas Schobert in Lindau.

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                        • #13
                          13. Brief

                          Fort des Moines den 26 September 1869

                          Gottes Segen zum Gruß an Euch alle Lieber Bruder und Lieben Schwacherin und Schwacherinnen es ist wohl eine feine Zeit vergangen um Euch wissen zu thun wie es mit uns geht und sthet denn ihr werdet euch schon lange gesehen haben nach einem Brief wie es bei uns desgleichen ist aber nehmet es nicht übel daß es solange dauerte denn wir wollten nicht ehr Schreiben bis ich etwas gekauft hatte denn ich und mein Bruder und meine Frau waren auf einige Plätze gefahren mit seinem Pferden und Wagen aber es hatte uns nicht überal gut gefallen daher hat es sich so lange verzogen und die Noth hat uns auch nicht dazu gezwungen den meine Frau that die häusliche Arbeit bei meinen Bruder auf seinen Farm und ich arbeitet auch viel bei ihm und auch bei einem Deutschen Nachbarn schaffte ich die Ernte 5 1/2 Tag da bekam ich 11 Tolar da legte ich noch 22 Tolar darauf und nahm mir eine Erstlingskühe mit den Kalb von ihm den man muß sich solche kaufen wo die Kälber dabei sind den sonst gehen sie nicht nach Haus den das Vieh geht auf der Weite herum und braucht nichts als immer ein wenig Salz und jetzt die vergangene Woche kaufte ich mir 40 Acker Land vor 1600 Tolar es ist aber ein gutes Haus darauf mit 5 Zimmern und auch ein guter Stall nebst einem Fruchthauschen und auch einen Pumbrunnen vor den Haus wo man seinen gedroschenen Weizen und das Wälschkorn aufheben kann sen sonst bei der Ernte kommen keine Früchte in die Scheune denn es wird alles auf dem Felde zusammen gefahren und auf große Haufen zusammengeschiechtet und da gedroschen mit der Maschine wo 10 Pferde daran gehen da habe ich dreschen helfen, da haben 2 Pferde das Stroh weggeschleppt hinter der Maschine und ein Mann war da gestanden und hat das Stroh verbrennt es ist aber guter Lohn 1 1/2 Tolar den Tag beim Dreschen die Ernte 2 Tolar den Arbeit gibt es genug unsere Barbara hat den ersten Tag Arbeit bekommen und bekommt die Woche 1 1/2 Tolar und jetzt 1 Tolar 75 Send und meine zwei Söhne bringen auch schon über 2 00 Tolar zusammen wenn Sie ihren Lohn bekommen den gereit hat es mich noch nicht wenn ich nur von 3 bis 4 Jahren zurück herein gekommen da were es viel besser für uns denn ich hätte viel biliger kaufen kennen den ich dachte immer es ist zu viel zu zahlen den ich hate nur 500 Tolar daran bezahlen können und 500 gab mir mein Bruder dazu und 600 Tolar bin ich diesen Mann noch schuldig geblieben und dieses soll in 2 Jahren abgezahlt werden nehmlich die 600 Tolar da stellen wirs uns wohl immer schwer vor aber die Leute Sachen immer wann wir und unsere Kinder gesund bleinben dann hat es keine Noth denn es sind viele die von 5 bis 6 Jahren früher herein sind und gar kein Vermögen gehabt und haben jetzt schöne Sachen wo sie ihr Leben gut machen und keine großen Kinder hatten, die ihnen beihelfen konten denn es ist gutes Land hier es ist schwarzer sandiger Boden und du mein Lieber Bruder du willst wissen was für Grund hier ist meistens Letten und Lämen es ist aber ein sehr nasses Jahr hier daß die Leute nicht wußten wie sie ihre Früchte abmachen sollten denn in nassen Plätzen konnten sie mit der Maschine gar nicht hinein der Weitzen kostet aber nicht mehr als wie einen Tolar nun da wenn man einen Tag arbeitet bekommt man einen Metzen und noch 1/2 nun will ich etwas mittheilen von der Reise denn sie ging zimlich gut keine Sturmwinde haben wir nicht gros gehabt ich und meine Frau und die kleine Margaretha haben immer die Seekrankheit gehabt aber lieber Bruder du hast immer Kummer gehabt um diene Tochter und das war die gesundeste auf der See nun aber Gott sei Dank soweit sind wir alle gesund und zufrieden als wie unsere kleine Margaretha ist immer nicht recht gesund gewesen aber jetzt geht es wieder besser mit ihr nun will ich mein Schreiben schließen mit vielen herzlichen Grüßen an Euch alle von uns allen und noch einen Gruß an unseren Schwacher und Schwacherinnen. Einen Gruß an Friedrich Schobert in Feule.
                          Peter Küfner

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                          • #14
                            14. Brief

                            Cinzernati den 14 November 1869
                            Lieben Eltern und Schwestern Schwäger und Schwächerinnen
                            Mit vielen herlichen grüßen und freuten ergreifen wir die Feder an euch zu schreiben. Liebe Eltern Euheren Brief haben wir am 13 Oktober erhalten und freuten uns sehr über das Bild aber doch betrübte es uns sehr das unser Vater so krank ist, aber der Liebe Gott wird geholfen haben das er wieder gesund ist das hoffen wir, was uns anbelangt so sind wir soweit Gott sei dank alle gesund und munter. Lieben Eltern ihr werdet wohl schon lange auf einen Brief gewartet haben aber wir hatten nach Iowa geschrieben und die haben uns so lange keine Antwort geschrieben und doch wollten wir Euch gerne etwas von ihnen mit schreiben, vorgestern haben wir einen Brief bekommen. Sie sind alle gesund und munter der Vetter Peter hat sich vor 2 Monat zurück eine Farm gekauft 40 Acker Land 1 Haus mit 6 Zimmer ein Pferde Stall und ein Pump Brunnen nahe dabei das kost 1600 Thaler 9 Meilen von der Stat der Adam hat geschrieben sie sind recht zufrieden und den Vetter hat es so betrübt das unser lieber Vatter so krank war und sie wünschen das er möge recht bald gesund werden den Vetter sein Adam Arbeitet 1/2 Meile von seinen Vater entfernt und bekommt 2 0 Taler das Monat und die Kost und der Heinrich 15 Tahler und die Kost die kleine ist bei ihnen zu Haus die Barbara dient in der Stat und die Margaretha Ütner auch der Johann Üttner hat Hochzeit gemacht mit der Kunigunda Schneider und ist in Röck Island. Der Adam hat mir geschrieben ich soll der Barbara nicht abwehren wen sie hin will es wäre vieleicht besser für sie dort die hätten sie gerne dort und ich lasse sie nicht gerne fort. Ich glaube auch nicht das sie geht den hier hat sie jetzt einwenig eingewohnt und weiß die Weg einwenig und sie ist jetzt auch recht gesund und munter sie dient nicht sehr weit von mir weg in 20 Minuten ist sie bey mir sie kommt jede Woche ein baar mahl und auch Sonntags zu uns da ist sie jetzt 7 Wochen sie hat 3 Taler die Woche da muß sie Obstöes Arbeit thun nähmlich Betten machen Zimmer kehren und auch etwas aufwaschen die meisten Zimmer sind mit Debbig belegt da sind 14 Mädgen es ist ein großes Hottel oder Gasthaus es ist 5 Stock hoch und sind Deutsche Leute es wird aber auch sehr viehl Englisch gesprochen und da lernt sies auch es gefällt ihr ziemlich gut wen sie fertig ist mit ihrer Arbeit kan sie thun was sie will manchmahl kommt sie um 4 Uhr schon und ist getreßt oder angezogen den jeden Abend wen sie fertig sind müssen sie Reine Kleider anziehen sie hat sich auch schon ziemlich Kleider gekauft den ihre kann sie unter den Großen Englischen Leuten nicht tragen und sind auch nicht Mode in der Stat aber für zum Arbeiten sind sie gut und auch für Unterkleider sind sie sehr gut. Und die Barbara wünschte das etliche von ihren Kameraden hier wären. Lieben Eltern ihr habt uns geschrieben das ihr einen so trockenen Sommer gehabt habt und alles ziemlich theuer ist es war hier anfangs Sommer auch ziemlich trocken aber dan hatt es geregnet und es ist alles gut gerathen hauptsächlich Kartoffel giebt es sehr viele es kost das Büschel 45 Send auch 50 Send Mehl 6 Thaler 1/2 das Faß das beste Weitzenmehl Butter 40 bis 45 Send das Pf. Eier 3 6 Send das Dußent Fleisch 8, 10 bis 15 auch 18 Send das Pfund. Es hat dieses Jahr hier ziemlich Frieh gefroren und geschneit das viele Kartoffeln auf dem Land verfroren sind den das Wetter ist hier so unter schiedlich das es manchmahl in einem Tag Sonnenschein Regen dan Schnee dan wieder Sonnen schein und dan Frost giebt. Vorgester und gester hat es hier geschneit heute scheint die Sonne wieder. Lieber Vater ihr habt gesagt ob wir der kleinen Katharina ihren Brief gelesen haben den haben wir gelesen und es hat gar nichts darin gestanden und hat auch niemand etwas geschrieben, es war ein Mißteck oder Fehler darin das was der Adam geschrieben hat war gar nicht Euch gemeint es war den Peter Schoppel seine Katharina und ihre Schwester genmeint den die Barbara hat es gesagt das sie sich immer einander Zanken und an diese hatte es der Adam geschrieben und nicht an Euch, den Adam Seine Mutter ist auch recht krank gewesen ist jetzt aber wieder besser der Adam hat sich auch eine Farm gekauft 88 Acker für 7000 Thaler er hat es baar bezahlt im März muft er hin es ist 3 1/2 Stund von der Stat und gutes Land der Johann Schrobbel ist auch beim Adam er geht dort in Kost er Arbeitet in einer Schnabbs Handlung und hat 9 Thaler die Woch die Mädgen dienen sie haben auch Lust nach jowa wenn der Peter glücklich ankommt wollen sie bis es frühjähr hin ich hätte auch halb lust aber mein Mann will nicht er sagt er hat hier seine schöne Arbeit und jede Woch seine 12 Thaler es kan es Wetter sein wies will und wen wir hin wollen so müssen wir hier alle unser Möbeln verkaufen und da bekommt man wenig davor und dort mus mans theuer wieder kaufen es kost ein Ofen alleinig 25 bis 30 Thaler und mit nehmen kan man es nicht den es kost mehr fahrt als es wehrt ist den das Reisen kost hier sehr viehl Geld da wollen wir bleiben wo wir sind. Lieben Eltern hier schicken wir Euch auch unser Bild mit es liegt nicht im Brief nur der Barbara Ihres liegt in Brief unsers schicken wir alleinig den es ist zu gros in den Brief wir hätten es gerne einramen lassen aber es ist so bös zum schicken auf dem Bild könt ihr uns alle Natürlich sehen es sieht uns allen schön ähnlich bis auf unsere große Tochter die war nicht still das sieht man am Kopf sonst ist es gut getroffen mit meinen Bild wird es Euch gerade gehen wie mir mit den Vater seinen den ich tete gar nicht glauben das ers nur ist weil er so betrübt aussieht das that mir so leid und ich wollte ich könnte einmahl bey euch sein und mit Euch sprechen das wäre mein verlangen und die Barbara sagt auch so die Barbara hat mir noch kein unschönes wort gegeben und wir haben uns noch kein böses Wort miteinander gewechselt es reut sie nicht das sie hier ist wen ihr nur auch hier wäret. Lieben Schwestern die Barbara hat gesagt sie will Euchs schreiben ihr sollt ja nicht roff und garstig gegen euere Eltern seyn den so lange man bey ihnen ist weis man gar nicht wie hart es ist wen man nicht mehr zu ihnen kommen kann. Neuigkeiten wissen wir weiter keine zu schreiben so wollen wir den unser Schreiben schließen und euch alle viehldausenmahl grüßen und hoffe das Euch unser Brief bey guter gesundheit und besten Wohlstand antreffen möge wie er uns verläßt. In Liebe verbleiben wir Euere viehlgeliebten Töchter und Schwestern Schwager und Schwägerin bis in den Tod Phillipp und Barbara Hauter Baldige Antwort wieder

                            Liebe Eltern und Schwestern ihr habt mir geschrieben, wenn es mir nicht gefällt so soll ich wieder nach Deutschland, hinaus wollte ich nicht aber wen ich nur bei euch sein könnte es ist hier doch besser wie in Deutschland und ich wollte ihr wäret alle hier. Und ich gehe alle Sonntage zu meine Schwester es ist gerade als wenn in Deutschland die Mädgen zu ihren Aeltern gehen und sie thut mir auch alles was sie nur thun konnte und ihr Mann auch aber doch möchte ich gerne bei euch sein. Auch einen Gruß an Konrad Hofmann einen grüß der Tauschthalerin und Meisel und alle verwandte und bekannte
                            Ich wollte euch gerne ein kleines Chromus schicken aber es geht nicht unser Brief wird zu schwer wen wir wieder schreiben geht es besser
                            Barbara Küfner
                            Zuletzt geändert von Gast; 06.02.2011, 21:06.

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                            • #15
                              15. Brief

                              Cincinati den 27 Februar 1870


                              Liebe Eltern und Schwestern Schwiechereltern Schwacher und Schwächerinnen Eueren vorletzten Brief haben wir erhalten am 19. Januar und haben daraus ersehen daß ihr noch alle gesund und am Leben seyt was uns anbelangt so sind wir auch alle gesund und muntern. Liebe Eltern es freut uns sehr daß ihr unser Bild erhalten hab und unser wünsch ist es auch es wie euhere daß wir alle einmal beisammen seyn könnten und mit einander sprechen ich dachte schon oft wen ich nur einmal bei euch wäre ich könnte euch viel verzählen, den so lang man da heim in Deutschland ist da hört man und sieht man nichts aber wenn man so weit hinaus in die Welt kommt da hört und sieht man gar vieles wo man in Deutschland nicht kennt und da von nicht weiß da könnte ich euch manches sagen und zeichen. Wir haben auch gestern einen Brief von Iowa bekommen und die freuten sich recht sehr daß sie einen Brief von euch bekommen haben, der Vetter Petter hat auch ein großes Unglück gehabt mit seinen Adam den er ist gestochen worden er hat schlachten helfen bei einen Nachbar und da ist er gefallen und hat sich in die derm gestogen da hat er sich bei nahe zu Todte geblutet aber er ist jetzt wieder besser sie werden es euch selbst schreiben wie es zuging. Liebe Mutter ihr wollt auch wissen ob man hier spinnen muß da weis man hier nichts davon ich habe hier noch kein Spinrath gesehen wen man mit seiner Arbeit fertig ist kan man Stricken oder nähen oder auch manchsmahl ausgehen. Und die Christgeschenke sind hier gerade so mode wie in Deutschland und noch viel ärger ich hab auch ein Wolleneslin Kleid bekommen 12 Jaht die Jaht zu 25 Send 12 Jaht sind 18 Ellen, den hier braucht man mehr für ein Kleid wie in Deutschland den die Kleider sind weiter wie traus und auch länger. Lieben Eltern schreibt uns doch was ihr gemeint habt mit den geschenk von dem Bathen wir wissen nichts davon und wissen auch nicht welche ihr meint und mit dem Bild es war keins im Brief da möchten wir gerne wissen wie es ist. auch wollen wir euch schreiben das der Johan Schrobbel heute Hochzeit gehabt hat seine Frau ist hier geboren und ist Deutsch es ist ein schönes und braves Mädgen ist 24 Jare alt sie hat sich 300 Thaler Gelder ersparet und hat schöne Sachen wir haben uns schon alle darüber gewundert. der Adam Löhner zieht diese Woche auf sein Land die Basse und der Peter und Adam sind schon über einen Monat draus der Adam hat sich auch 2 schöne Pferde Wagen und 4 Kühe gekauft es gefällt ihn sehr gut und seiner Mutter noch viehlmehr den die will auf dem Land seyn er hat 85 Acker Land das kost 7000 Thaler ist ein haus darauf und gut geklärtes Land und ist 11 Meilen von hier es ist auch eine Schule und Kirche nah dabei, der Johann wohnt in der Stat und verdient 9 Thaler die Woch aber der Peter hat keine Arbeit bekommen den im Winter ist es hier bös arbeit zu kriegen zumahl wen einer nicht einwenig englisch kann wen ein Man nach Amerika geht soll er immer im Frühjahr gehen den da giebt es blende Arbeit auf dem Land für Mädgen ist es einerlei die haben immer Arbeit. Neuigkeiten wissen wir weiter keine zu schreiben. So wollen wir den schließen und euch alle viehldausendmahl grüßen und hoffen das euch unser Brief bei guter gesundheit und besten wohl stand andreffen möge wie er uns verläßt. In Liebe verbleiben wir Euhere getreuen Kinder Schwestern, Tochtermann und Schwager und Schwagerinnen bis in den Tod Phillipp u. Barbara Hauter Barbara Küfner Baldige antwort wieder.
                              Zuletzt geändert von Gast; 06.02.2011, 21:17.

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