Hoffmann - altmärkischer Adel ??

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  • Peggy
    Erfahrener Benutzer
    • 20.05.2006
    • 175

    Hoffmann - altmärkischer Adel ??

    Hallo Zusammen,

    ich habe hier eine harte Nuss, die mich jetzt schon etwas länger beschäftigt und finde einfach keinen passenden Anknüpfungspunkt.

    Es handelt sich um

    Basilius Hoffmann, Capitain
    Eltern: unbekannt
    - lebte 1634 auf dem Gut der Familie v. Jeetze in Döllnitz b. Bismark
    - ab ca. 1660-1670 lebte er auf dem Gut Berge b. Havelberg
    + 1672 in Berge

    oo vor 1617

    Margarethe von Jeetze
    Eltern: Asmus v. Jeetze u. Anna v. Rintorff a.d.H. Iden

    Kinder:
    Hans Bernhard Hoffmann, Leutnant oo Sophia v. Barsewisch
    Joachim Tobias Hoffmann, oo Catharina Elisabeth (Dorothea) v. Eickstedt

    Bei den Enkelkindern Hoffmann sind später auch viele adelige Familie Taufpaten, u.a. die v. Kannenberg, v. Wartenberg, v. Pieverling

    Desweiteren wird sein Sohn Hans Bernhard bei seiner Heirat als "auf Berge" bezeichnet, dass lässt doch darauf schließen, dass er dort Besitz hatte, oder?

    Das alles lässt mich vermuten, dass es sich bei Basilius Hoffmann um einen adeligen Herren handelt. Leider konnte ich bisher keine passende Familie finden und hoffe daher auf eure Hilfe und Ideen :-)

    Vielen Dank und freundliche Grüße

    Peggy
    Meine Ahnen:

    www.ahnenforschung-sachsen-anhalt.de
  • Hannibal
    Erfahrener Benutzer
    • 22.12.2009
    • 1922

    #2
    Hallo Peggy,

    in Siebmachers Wappenbuch gibt es zum Namen Hoffmann über 100 Einträge, was natürlich die Suche nach "dem" Hoffmann erheblich erschwert.

    Diese Seite über den Altmarkadel ist sehr interessant u.a. werden da die angeheirateten Geschlechter erwähnt!

    MFG
    Hannibal
    DAUERSUCHE NACH: MANOHR, MENOHR, MANUHR, MENUHR / WIEDERÄNDERS, WIEDERANDERS / ZWEINIGER
    BERLIN:
    CORNELIUS
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    VORPOMMERN: Namensliste!

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    • Johannes v.W.
      Erfahrener Benutzer
      • 02.05.2008
      • 1150

      #3
      Hallo Peggy

      Tatsaechlich ist Hoffmann ein so haeufiger Name, dass es schwierig sein wird, hier die passenden zu finden.
      Der Zusatz "auf Berge" ist eine traditionelle Abkuerzung fuer "Herr auf Berge", d.h. Gutsherr daselbst, aber kein Adelspraedikat! Der genannte Besitz der schwiegermuetterlichen Familie v. Rintorff, Iden, war gemaess Landkarte ein Nachbarort von Berge bei Havelberg. Entweder das Gut war also ererbt, oder angekauft, um in der Gegend der Familie der Frau sesshaft zu werden. Das muesste die Vorgeschichte des Ortes klaeren koennen. Ich habe bei meiner Forschung beide Varianten bei vergleichbaren Beispielen gesehen, wuerde aber intuitionssmaessig hier zur zweiten tendieren.
      Ich meine, dass es sich bei diesen Hoffmanns eher nicht um Adel handelte, da schliesslich kein Adelspraedikat gefuehrt wurde, was in unseren Gegenden das Uebliche waere. Zumindest bei nicht-uradeligen Geschlechtern und dazu gehoerten die wie-auch-immer-Hoffmanns sicher nicht.

      Auffaellig ist das konsequente Einheiraten in den Adel aber schon, da dieser sehr standesbewusst war, besonders bei den Heiraten und allzumal bei den Toechtern (ausser wenn diese sehr haesslich und unattraktiv waren: dann blieb meist nur ein Pfarrer, der eben auf andere Werte sah... ). Es hat allerdings Buergersfamilien gegeben, meist aus einem wohlhabenden staedtischen Hintergrund, die einen gesellschaftlichen Aufstieg beinahe planmaessig und auch mittels Heiratspolitik durchsetzten, gerade im 17. Jh. Oft blieben die ersteinmal in ihrem angestammten Hinterland, auch mit dem Ankauf von Landguetern als der notwendigen Voraussetzung fuer eine Integration in den oertlichen Landadel. Hier koennte ein Blick auf die wohlhabenden Buergersfamilien der umliegenden Staedte, wie Havelberg, Stendal, Wittenberge etc. lohnen.

      Eine ganz andere Moeglichkeit: Es handelte sich doch um einen adligen Offizier, naemlich aus schwedischen Diensten und -wie so oft- deutschstaemmig, der im 30jaehrigen Krieg hier "haengen" geblieben war. Der skandinavische Adel fuehrt/e meist kein Adelspraedikat. Gegen schwedischen Adel spricht allerdings, dass dieser in solchen Faellen in nachfolgenden Generationen landesherrlich bestaetigt wurde, worauf dann doch ein "von" hinzukam.

      Dritte Moeligchkeit: ein Gemisch aus 1 und 2.

      Dies sind natuerlich nur Vorschlaege fuer eine moegliche Richtung der Weitersuche.

      Viele Gruesse
      Johannes
      Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

      Kommentar

      • Peggy
        Erfahrener Benutzer
        • 20.05.2006
        • 175

        #4
        Hallo Zusammen,

        @Hannibal - vielen Dank für den interessanten Link. Da werde ich mal in Ruhe stöbern.

        @Johannes - vielen Dank für deine Antwort und Anregungen. Durch Zufall habe ich geradeauf der Internetseite des Institut Deutsche Adelsforschung, einen Capitain Hoffmann gefunden, der in der "Schwedischen Rangliste deutscher Offiziere 1650-1660" genannt wird. Es wird zwar kein Vorname genannt, aber ich habe mir trotzdem mal den Quellennachweis angefordert.
        Mal schauen, ob das passen könnte.

        Viele Grüße
        Peggy
        Meine Ahnen:

        www.ahnenforschung-sachsen-anhalt.de

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        • Hina
          Erfahrener Benutzer
          • 03.03.2007
          • 4661

          #5
          Hallo Peggy,

          gegen einen hängengebliebenen Offizier in schwedischen Diensten spricht allerdings das Heiratsdatum vor 1617 mit einer von Jeetze. Im dreißigjährigen Krieg war die Gegend bis 1626 noch von den Schweden verschont geblieben. Ich denke auch eher, dass es sich bei den Hoffmanns um eine schon länger in brandenburgischen Diensten stehende Familie handeln könnte, die möglicherweise im städtischen Umfeld zu Wohstand gekommen war, was die Sache ja nicht einfach macht.

          Viele Grüße
          Hina
          "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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          • Johannes v.W.
            Erfahrener Benutzer
            • 02.05.2008
            • 1150

            #6
            Hina hat natuerlich recht, ich habe das fruehe Heiratsdatum nicht beachtet: der 30jaehrige Krieg fing ueberhaupt erst ein Jahr spaeter an.
            Er koennte Capitaen in brandenburgischen Diensten oder in einem der vielen Soeldnerheere der Zeit gewesen sein. In letzteren konnte man v.a. als Soeldnerfuehrer recht gut verdienen. Wie bereits gesagt, lehren aehnliche gelagerte Faelle, dass die Familie aus einer Stadt der Umgegend stammen koennte.

            Viele Gruesse
            Johannes
            Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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