v. Schott - ja, von Schottenstein - ?

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  • GiselaR
    Erfahrener Benutzer
    • 13.09.2006
    • 2183

    v. Schott - ja, von Schottenstein - ?

    Quellen, Belege, Literatur zum genannten Adel/Namen: KBs Coburg, Eckartsweiler BW. Wagner: Chronik Saalfeld
    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: ca. 1700 bis ?
    Genauere Orts-/Gebietseingrenzung: Coburg und ?
    Fernabfrage vor der Beitragserstellung genutzt [ja/nein]: ja
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive, Datenbanken):


    Hallo Adelskundige,
    Eine Schwester meiner Vorfahrin heiratete im 18. Jhdt. einen v. Schott:
    Coburg, St. Moriz 29.12.1726
    Johann Christian Friedrich von Schott oo Rosina Sophia Facius
    Der Bräutigam ist - Zitat: "Hochfürstl. S. Coburg-Saalfeld. CammerJuncker und CammerAssessor allhier"

    Lt. der Chronik der Stadt Saalfeld von Christian Wagner, S.483 wird ein Kammerjunker "von Schott" mit Pension entlassen. Das mag um 1729 gewesen sein, jedenfalls nach 1726.


    1735 ist Rosina Sophia Patin ihrer Nichte in Coburg St. Moriz:
    Zitat: "... Fr. Rosina Sophia Herrn Johann
    Christian Friedrich von Schott ____[leer]____
    Eheliebste, ..."
    Sie wurde vertreten, ein Indiz, dass sie nicht in Coburg lebten.

    Dazwischen:
    Eckartsweiler, Öhringen Württemberg, 1734/46
    "Johann Christian Friedrich, Hn. Johann Chri,,
    stian Friedrichs Schottens von Schotten,,
    steins Carabinier-Rittmeisters vom Sachßen,,
    Weimar. Regiment,Söhnll. ward den 2.
    jul. nachts in der Stille mit Fackeln nach S. Anna
    gebracht und daselbst nechst an den Altar hin
    begraben, seines alters 3 Jahr, 9 Monath, we,,
    niger 10 tage."
    (St. Anna und Elisabeth gibt es in Öhringen)

    Das ist, was ich belegen kann. Die Verbindung der Daten aus Eckartsweiler mit denen aus Sachsen-Coburg ist vermutet, aber die Übereinstimmung auffällig. Vielleicht könnte man seine Zugehörigeit zu den Schott von Schottenstein hier feststellen, wenn man noch mehr Daten findet.

    Ich würde gerne diesen von Schott/von Schottenstein an seine Herkunftsfamilie andocken, seinen Werdegang kurz nachvollziehen, und durch letzteres vielleicht das Sterbedatum seiner Frau geb. Facius feststellen.

    Was machte eigentlich ein Sachsen-Weimarisches Karabinier-Regiment 1734 in Eckartsweiler/Öhringen?
    Grüße und Dank im Voraus
    Gisela
    Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels
  • Gastonian
    Moderator
    • 20.09.2021
    • 3326

    #2
    Hallo Gisela:



    Zitat von GiselaR Beitrag anzeigen
    Was machte eigentlich ein Sachsen-Weimarisches Karabinier-Regiment 1734 in Eckartsweiler/Öhringen?

    Polnischer Thronfolgekrieg - gerade zu dieser Zeit (Juni/Juli 1734) wurde die Festung Philippsburg (etwa 75 km westlich von Öhringen) von den Franzosen belagert, und eine Reichs-Entsatzarmee war auf dem Weg dahin. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Belage...ppsburg_(1734)


    VG


    --Carl-Henry
    Zuletzt geändert von Gastonian; 01.03.2023, 00:11.
    Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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    • Manni1970
      Erfahrener Benutzer
      • 17.08.2017
      • 2396

      #3
      Zitat von GiselaR Beitrag anzeigen
      Was machte eigentlich ein Sachsen-Weimarisches Karabinier-Regiment 1734 in Eckartsweiler/Öhringen?
      Hallo Gisela!

      Hast Du Ancestry?

      Hier die von Dir erwähnte Einheit:


      MfG
      Manni

      Kommentar

      • Anna Sara Weingart
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2012
        • 15113

        #4
        Zitat von GiselaR Beitrag anzeigen
        ... Eckartsweiler, Öhringen Württemberg, 1734/46
        "Johann Christian Friedrich, Hn. Johann Chri,,
        stian Friedrichs Schottens von Schotten,,
        steins Carabinier-Rittmeisters vom Sachßen,,
        Weimar. Regiment,Söhnll. ward den 2.
        jul. nachts in der Stille mit Fackeln nach S. Anna
        gebracht und daselbst nechst an den Altar hin
        begraben, seines alters 3 Jahr, 9 Monath, we,,
        niger 10 tage."
        (St. Anna und Elisabeth gibt es in Öhringen) ...
        Hi
        es handelt sich hierbei um das Kirchenbuch von Öhringen.
        Die Angabe "Eckartsweiler" ist entweder ein Fehler von ancestry, oder auf der Filmrolle ist auch noch das KB des kleinen Eckartsweiler
        Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 01.03.2023, 00:47.
        Viele Grüße

        Kommentar

        • GiselaR
          Erfahrener Benutzer
          • 13.09.2006
          • 2183

          #5
          Carl-Henry und Manni: danke, das macht Sinn und die Sache plausibel. Und wieder Philippsburg, dort gibt es mehr als 150 Jahre vorher - damals noch Udenheim - ganz interessante spannende Fragen für einen anderen Zweig zu klären.

          Also dank euch für diesmal wieder ein neuer Ansatz - die Spannung reißt nicht ab.
          LG
          Gisela

          Und jetzt wären dann die Adels-Leute dran
          Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

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          • Gastonian
            Moderator
            • 20.09.2021
            • 3326

            #6
            Hallo Gisela:


            Und laut Mannis Regimentsgeschichte blieb das Regiment am Oberrhein bis Frühjahr 1736 - daher also wohl die Vertretung bei der Taufe in Coburg 1735.


            VG


            --Carl-Henry
            Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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            • GiselaR
              Erfahrener Benutzer
              • 13.09.2006
              • 2183

              #7
              @Carl-Henry, ja genau, das passt gut.
              Den genauen Text, der einschlägigen Stelle im Buch lese ich morgen nochmal und nehme das in meine Anmerkungen zur Taufe auf. Jetzt erstmal
              Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

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              • Manni1970
                Erfahrener Benutzer
                • 17.08.2017
                • 2396

                #8
                Zitat von GiselaR Beitrag anzeigen
                Den genauen Text, der einschlägigen Stelle im Buch lese ich morgen nochmal ...
                Hallo!

                Kurze Zusammenfassung aus der Geschichte der Weimarer Armee:

                Der Weimarer Herzog Ernst August war dem Militär sehr zugetan, wurde vom Dt. Kaiser zum General der Kavallerie ernannt und sagte diesem 1732 vertraglich zu, für acht Jahre ein Infanterieregiment zu 1200 und ein Kürassierregiment zu 500 im Frieden und 3000 bzw. 1000 Mann für den Kriegsfall bereit zu halten. Zur Kavallerie gehörten auch eine bzw. zwei Carabinier-Kompanien, die eben von unserem Rittmeister Schott v. Schottenstein befehligt wurden. 1733 marschierte die Infanterie und 1734 das Kürassierregiment zum Krieg gegen die Franzosen an den Oberrhein aus. Die Reiter blieben während der Campagne stets am Rhein. Im Winter 1735/36 bezogen sie Winterquartier bei Bamberg und kehrten im Mai 1736 in ihre Garnisonen zurück, wurden zusammen mit der Infanterie wieder auf Friedensstärke reduziert und beide Regimenter 1738 aufgelöst.

                MfG
                Manni

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                • Manni1970
                  Erfahrener Benutzer
                  • 17.08.2017
                  • 2396

                  #9
                  Hallo Gisela!

                  Also wenn Dein J.C.F. 1726 entlassen wurde und er bereits 1734 Rittmeister war, hat er eine ziemlich steile Militärkarriere hingelegt. Wobei ich im Moment noch zweifle, daß man 1726 einen Verheirateten als Fähnrich oder Cornett in die Armee übernommen hätte.

                  Über die Schott v. Schottenstein findet man oder ich kaum etwas. Das hier kennst Du sicher - da taucht er nicht auf.

                  Hier wird er innerhalb einer Archivalie aus dem Stadtarchiv Würzburg mit der Laufzeit 1730-1733 erwähnt.

                  Schließlich findet sich im Staatsarchiv Coburg, Signatur StACo LReg 7985, einen Bestand "5000 fl Obligation für den Rittmeister Johann Christian Friedrich von Schott, später für Magdalena Sybille von Ziegler zu Erfurt" mit der Laufzeit 1734-1770 [Permalink funktioniert scheinbar nicht].

                  Ob es tatsächlich ein und dieselbe Person ist?

                  MfG
                  Manni

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                  • GiselaR
                    Erfahrener Benutzer
                    • 13.09.2006
                    • 2183

                    #10
                    Hallo Manni,

                    vielen Dank. Ja, ich habe grade im Moment die 3. Durchsuchung des Biedermann beendet, diese Nicht-Quelle ist damit für mich erledigt. Gut, dass du das bestätigen kannst.
                    Mein brachliegendes Ancestry-Abo hatte ich vorgestern wiederbelebt, daher auch die Eintrag in Eckartsweiler.
                    Es gibt einen Schoff von Schoffenstein [sic!] und Schott von Schottenstein in Ancestry-Stammbäumen i.V.m. Facius. Letztere auch bei Geneanet, die beruhen aber insgesamt einer auf dem anderen, und haben keine weiteren Daten, weshalb sich eine Nachfrage erübrigt. Unter dem an einer Stelle vorgeschlagene Sterbejahr findet man in Coburg einen Fechtmeister Heinrich Schott von Schottenstein. Hm, auch nicht sehr vielversprechend.

                    Mein J.F.C. wurde definitv sogar erst nach 1726 entlassen, denn er heiratete am 29.12.1726 noch als KammerJuncker und KammerAssistent. Erst bei der Patenschaft seiner Frau 1735 hat der Pfarrer seine Stellung nicht erwähnt, den Platz dafür aber freigelassen. Um 1729 vermute ich, weil in dem Jahr Herzog Johann-Ernst von Sachsen-Saalfeld starb und seine beiden Söhne sich die Regierung und Hofhaltung aufteilten, einer blieb in Saalfeld, einer ging nach Coburg. Die Ausgaben für die Hofhaltung mussten insgesamt verringert werden, J.F.C. war nicht der einzige Betroffene. Aus der Quelle (Wagner,) Chronik Saalfeld, dich ich oben verlinkt habe, geht das exakte Jahr der Entlassung nicht hervor, nur das Herzog Johann Ernst die Regelung für seine beiden Nachfolger 1724, aufstellte. +1729

                    Ich werde mir nochmal die Taufbücher von Saalfeld und Coburg vornehmen und mich mal um die Archivalien kümmern.
                    Vielen Dank dir nochmal
                    Grüße
                    Gisela
                    Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

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                    • Manni1970
                      Erfahrener Benutzer
                      • 17.08.2017
                      • 2396

                      #11
                      Hallo Gisela

                      er ist es doch! Gut, dann waren die Verhältnis bei der (kleinen) weimar'schen Armee betref. dem Alter und den Beförderungen scheinbar etwas anders:

                      Staatsarchiv Rudolstadt:

                      Wechselschuldforderungen der Witwe Rosina Sophia von Schott in Hildburghausen an die Steuerkasse Rudolstadt, herrührend aus einer Kammerschuld des verstorbenen Landjägermeisters von Könitz für den sächsischen Kammerjunker und Rittmeister von Schott
                      Archivalien-Signatur: 9663 Bestandssignatur: 5-12-1070 Datierung: (1738), 1762 - 1763

                      Selber Standort:

                      Gesuch des Kapitäns von Schott aus Saalfeld an den Geheimen Rat Christoph Leopold von Hertenberg
                      Archivalien-Signatur: 13826 Bestandssignatur: 5-12-1070 Datierung: 11. Juli 1743

                      Demnach ist er zws. 1743 und 1762 verstorben.

                      MfG
                      Manni

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                      • GiselaR
                        Erfahrener Benutzer
                        • 13.09.2006
                        • 2183

                        #12
                        huiii, super. Im Archivportal Thüringen hatte ich auch gesucht, aber wie doof kann man sein... das habe ich nicht gefunden. Werde dort mal anfragen. besonders wegen der Akte der Witwe bezüglich Eyba.

                        Ich hab auch etwas gefunden: (runterscrollen bis zum Titel "Residenzkultur... von Roswitha Jacobsen)

                        Das Buch steht zum Glück im Freihandbereich der Unibibliothek, das werde ich mir mal anschauen, besonders was hinter dem Quellenkürzel steckt.
                        Grüße
                        Gisela
                        Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

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                        • Manni1970
                          Erfahrener Benutzer
                          • 17.08.2017
                          • 2396

                          #13
                          Zitat von GiselaR Beitrag anzeigen
                          ... besonders was hinter dem Quellenkürzel steckt.
                          Da knobele ich schon eine Weile dran.

                          Muß ja was mit Saalfeld sein. Kann aber in der ZDB nichts über den Zeitraum ~1901-1930er finden.

                          Meld' Dich mal, wenn Du es weißt.
                          Manni

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                          • GiselaR
                            Erfahrener Benutzer
                            • 13.09.2006
                            • 2183

                            #14
                            klar, mach ich. Kann aber ein paar Tage dauern, bis ich hinkomme.
                            Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

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                            • GiselaR
                              Erfahrener Benutzer
                              • 13.09.2006
                              • 2183

                              #15
                              Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
                              ... Meld' Dich mal, wenn Du es weißt.
                              Manni
                              Jetzt weiß ich es. Es heißt "Saalfische"
                              und ich habe wirklich nur ganz kurz überlegt, ob ich dich mit dieser schönen Information alleine lasse...

                              Das Buch "Residenzkultur in Thüringen ....." Hrg. Roswitha Jacobsen beinhaltet mehrere Beiträge.
                              Der Beitrag "Saalfeld als Residenz" von Hendrik Bäringhausen verweist in Endnote 32 auf einen Aufsatz von Eduard Müller, " Was aus der Versorgung des Kammerjunkers Facius wurde", der in der Beilage zum Saalfelder Kreisblatt namens "Saalfische" erschienen ist.
                              Ich habe grade die betreffende Ausgabe per Fernleihe bestellt. Allerdings ist dieser Saalfisch jetz schon 91 Jahre alt.

                              Grüße
                              Gisela
                              Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

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