Verteilung badischer Soldaten

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  • Flominator
    Erfahrener Benutzer
    • 06.05.2018
    • 451

    Verteilung badischer Soldaten

    Hallo zusammen,

    nicht erst, aber besonders, seit diesem Thread frage ich mich, wie genau die Verteilung von Soldaten im 19./20. Jahrhundert funktioniert hat?

    Warum sind Leute aus dem gleichen Einzugsgebiet in verschiedenen Einheiten derselben Truppengattung gelandet?

    Wie kann es sein, dass Badener in preußischen Einheiten gelandet sind?

    Wie ihr seht, ich habe keine Ahnung von diesem Themenkomplex

    Danke und Gruß
    Flo
    Dauersuche: FN Steurenthaler und Meszecsov sowie jegliche Verweise auf den Ort Hinterzarten
  • Anna Sara Weingart
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2012
    • 15113

    #2
    Hallo, folgend 2 Zitate:

    "Im Gegensatz zu Württemberg und Bayern gab das Großherzogtum seine Militärhoheit endgültig an Preußen ab. Am 25. November 1870 wurde in Versailles eine Militärkonvention mit dem Königreich Preußen unterzeichnet.[89] Gemäß dieser wurde das badische Heer unmittelbarer Anteil der Deuthschen, beziehungsweise der Königlich-Preussischen Armee (Artikel 1)."
    "Mit der Militärkonvention von 1870 gab Baden seine Militärhoheit ab, die Badische Armee hörte auf zu existieren und wurde, wenn auch als eigenes Korps, Teil der preußisch-deutschen Armee."

    Daraus ergibt sich: in militärischer Hinsicht gab es eigentlich gar keine "Badener" mehr. Es gab im Prinzip nur noch Angehörige der Deutschen (Preußischen) Armee. So konnten wohl die Wehrpflichtigen dorthin gezogen werden, wie es die Militärführung in Berlin wollte, bzw. Bedarf bestand.

    Wichtig war der Militärführung, dass der Soldat seiner militärischen Führung völlig ausgeliefert und untergeben war. Das ließ sich am besten dadurch gewährleisten, dass er weit von seiner Heimat entfernt gesetzt wurde, und dass man verhinderte, dass zwischen den Soldaten untereinander ein Solidaritätsgefühl durch gemeinsame Heimat/Herkunft soweit aufkam, dass man es vielleicht gewagt hätte, sich unmenschlichen Befehlen zu verweigern.
    Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 30.03.2019, 19:15.
    Viele Grüße

    Kommentar

    • Basil
      Erfahrener Benutzer
      • 16.06.2015
      • 2420

      #3
      Hallo,

      Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
      Daraus ergibt sich: in militärischer Hinsicht gab es eigentlich gar keine "Badener" mehr. Es gab im Prinzip nur noch Angehörige der Deutschen (Preußischen) Armee. So konnten wohl die Wehrpflichtigen dorthin gezogen werden, wie es die Militärführung in Berlin wollte, bzw. Bedarf bestand.

      Wichtig war der Militärführung, dass der Soldat seiner militärischen Führung völlig ausgeliefert und untergeben war. Das ließ sich am besten dadurch gewährleisten, dass er weit von seiner Heimat entfernt gesetzt wurde, und dass man verhinderte, dass zwischen den Soldaten untereinander ein Solidaritätsgefühl durch gemeinsame Heimat/Herkunft soweit aufkam, dass man es vielleicht gewagt hätte, sich unmenschlichen Befehlen zu verweigern.
      das ist falsch.

      Im Deutschen Heer wurde der Wehrdienst in einer Formation nah der Heimat abgeleistet. Jedes Armeekorps hatte einen eigenen Korpsbezirk, in dem es für die Rekrutierung, Mobilmachung und Militärverwaltung verantwortlich war. Z.B. das badische XIV. Armeekorps bezog seine Rekruten hauptsächlich aus dem Großherzogtum Baden. Nur in Ausnahmefällen wurden Soldaten in anderen Korps verwendet, wenn z.B. ein Korps den Bedarf an Rekruten nicht selbst decken konnte oder im Fall des Reichslandes Elsaß-Lothringen, in dem das Militär stark vertreten war.

      Und ja, es gab die "Badener" in der preußischen Armee. Die Formationen hatten einen badischen Bezug im Namen, die Kokarde in den badischen Landesfarben an der Kopfbedeckung und einen eigenen Helmzierrat mit dem badischen Wappen. Ausdruck der badischen Identität und Tradition.

      Gruß
      Basil
      Zuletzt geändert von Basil; 30.03.2019, 20:09.
      Zimmer: Oberlausitz und Dresden; Stephanus: Zittau, Altenburg und Ronneburg
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      Burgenlandkreis: Wachtler, Landmann, Schrön


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