Namenszusatz "genannt" - gibt es dafür Regeln?

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  • 2Emilia
    • 20.07.2014
    • 210

    Namenszusatz "genannt" - gibt es dafür Regeln?

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum:
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Westfalen
    Konfession der gesuchten Person(en):
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken):
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):

    Hallo Listies,
    der Namenszusatz "genannt" taucht in Westfalen/südliches Niedersachsen immer wieder auf. Seine Anwendung ist unterschiedlich: Manchmal erhält ein Mann, der auf einen Hof einheiratet, den Namen des Hofes mit dem vorangestellten "gen." Dann bekommen seine Kinder den Namen des Hofes. Manchmal -etwa im Kreis Soest - erhält er den Zusatz, aber seine Kinder behalten seinen Ursprungsnamen.

    Ich habe unter meinen Vorfahren einige, bei denen dieser Zusatz vorhanden ist: z. B. Joannes Albertus Wilmes gen. Westhoff, der die Anna Maria Alteköster gen. Nachrichter heiratete. Tochter war eine Elisabeth Wilmes gen. Westhoff, die wiederum einen Friedrich Wilhelm Jürgens gen. Wiethof heiratete. Deren älteste Tochter war Franziskan Jürgens gen. Wiethof, die nächsten sechs Kinder hießen alle nur Jürgens.
    Was gibt es bei diesen Namen für Regeln, nach denen ja offenbar nicht der akruelle Hof den Zusatznamen auslöste? Gibt es in den verschiedenen Regionen überhaupt feste Gesetzmäßigkeiten, oder wurde der Namenszusatz "gen" nach Gutdünken vergeben? Meine Beispiele stammen alle aus Günne, heute Gemeinde Möhnesee / Kreis Soest. Ich wäre sehr dankbar, wenn jemand dieses Rätsel für mich lösen könnte!
    Tausend Grüße
    Bruno
  • DaBroMfld
    Erfahrener Benutzer
    • 18.07.2012
    • 123

    #2

    hilft dir das?

    Kommentar

    • 2Emilia
      • 20.07.2014
      • 210

      #3
      Namenszusatz "genannt"

      Hallo DaBroMfid,
      vielen Dank für Deinen Hinweis. Das erklärt manches, aber noch nicht alles. Bei einer anderen Linie im Münsterland (Ennigerloh) hat ein Heinrich Richter gen. Brüning eine Brüning geheiratet und ist damit auf den Brüninghof gekommen. Alle seine Nachkommen heißen Brüning, bis in die heutigen Generationen. Es gibt immer noch den Brüning-Hof, aber niemand aus dieser Verwandtschaft hat noch den Zusatz "genannt!.

      Was Du mir geschickt hast, hilft mir aber schon ein Stück weiter - insbesondere zu den Soester Linien.
      Viele Grüße
      Bruno

      Kommentar

      • GiselaR
        Erfahrener Benutzer
        • 13.09.2006
        • 2183

        #4
        Zitat von 2Emilia Beitrag anzeigen
        ......Manchmal -etwa im Kreis Soest - erhält er den Zusatz, aber seine Kinder behalten seinen Ursprungsnamen. ....

        In diesen Fällen: Waren dasvielleicht Kinder des Mannes aus 1. Ehe? Oder hat der Mann eine Witwe geheiratet, die schon Kinder (Hoferben) hatte?


        Das sind nur so Spontanideen.
        Grüße
        Gisela
        Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

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        • AKocur
          Erfahrener Benutzer
          • 28.05.2017
          • 1371

          #5
          Hallo,

          ich finde die Wikipediaseite auch schön ausführlich.

          Ich habe von meinen eigenen Nachforschungen (die Familie meines Mannes und meine mütterliche Linie kommen fast vollständig aus dem Münsterland) bisher nicht den Eindruck bekommen, als würde es wirkliche Regelmäßigkeiten geben. Jedenfalls nicht so, dass sie die Pfarrer beim Eintragen in die Kirchenbücher beeinflusst hätten.

          Bei meinem Mann war z.B. noch bekannt, dass der Familienname bis zum Opa noch einen genannt-Zusatz hatte. Der Opa soll in den 1920ern dann den Namen offiziell geändert haben (Kürzung auf den Namen nach dem genannt). Interessant ist, dass ich in den KBs und den mir bekannten Standesamtsunterlagen sämtliche Vorfahren (und deren Geschwister, etc) IMMER nur unter genau dem noch heute genutzten Namen gefunden habe, aber nie als XX genannt XY! Die "namensgebende" Eheschließung habe ich dann erst 1801 gefunden, als die 4xUrgroßeltern meines Mannes geheiratet haben.
          In einer anderen Vorfahrenfamilie erscheint der Vater bei der Taufe seiner Kinder im schönsten Durcheinander mal mit seinem Geburts-, mal mit dem Hofnamen (der sich noch dazu genau zu der Zeit anscheinend im Wandel befand).

          LG,
          Antje

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          • Araminta
            Erfahrener Benutzer
            • 12.11.2016
            • 599

            #6
            Ich habe bei einem Vorfahren den Zusatz "genannt `mange Baur`" was genau das bedeuten könnte, weiß ich noch nicht. Der Hausname kann es fast nicht sein, da er der erste mit dem Name dort war.
            Was meint ihr?

            Kommentar

            • Xylander
              Erfahrener Benutzer
              • 30.10.2009
              • 6450

              #7
              Hallo Araminta,
              in welcher Gegend und wann und in welchen Schreibweisen hast Du diesen Namen?
              Viele Grüße
              Xylander
              Zuletzt geändert von Xylander; 25.08.2018, 07:53.

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              • 2Emilia
                • 20.07.2014
                • 210

                #8
                Namenszusatz "genannt"

                Hallo Gisela, hallo Antje,
                danke für Eure Antworten. Es gibt in einem Fall die Heirat einer Witwe, die schon aus erster Ehe Kinder hatte, dann aber auch mehrere aus der zweiten Ehe. Sie hießen allesamt nach dem Hof, ebenso ihre Kinder! Einen Unterschied konnte ich nicht feststellen.

                Antje: Ich komme auch zu dem Ergebnis, dass es keine wirkliche Regelmäßigkeit gibt. Wohl in einem Dorf - bei meinen Vorfahren aus Günne/Möhnesee sind insgesamt acht Namen mit einem "genannt"-Zusatz - aber alle werden gleich behandelt. Auch dann, wenn sie aus einem anderen Ort stammen, aber in Günne geheiratet haben (Abstammung aus Mellrich). Mir scheint, dass es Regelmäßigkeiten in einem gewissen Umkreis gibt, dass es aber schon ein paar Kilometer weiter dann andere Regeln gibt. Erst recht, wenn man vom Nordrand des Sauerlandes ins Münsterland und von dort ins Osnabrücker Land kommt.
                Es tut gut, wenn man auf diese Weise gezwungen ist, das ganze Problem genau zu durchdenken! Vielen Dank Euch allen!
                Bruno

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