Hilfe bei der Zuordnung einer Uniform (1918-1922)

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  • Kaverin
    Benutzer
    • 25.02.2014
    • 50

    Hilfe bei der Zuordnung einer Uniform (1918-1922)

    Hallo,

    ich bräuchte Hilfe bei der Zuordnung einer Uniform.

    Das beigefügte Foto zeigt meinen Großvater (rechts) und einen Kameraden in einer Uniform, die ich nicht zuordnen kann. Sie müsste aus den Jahren 1918-1922 und aus Schlesien stammen, wenn ich mich nicht irre.

    Ich weiß, dass mein Großvater beim Zoll gearbeitet hat. Ob das zu dieser Zeit schon der Fall war, ist mir aber unbekannt. Darüber hinaus war er auch auf einer Kadettenschule. Allerdings ist er auf der Abbildung m.E. schon zu alt, um als Kadett durchzugehen. Auch hatten Kadettenuniformen, glaube ich, nur sechs Knöpfe.

    Könnte mir jemand von euch weiterhelfen? Das wäre toll.

    Vielen Dank im Voraus!

    Beste Grüße

    K.
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  • schnatzel
    Benutzer
    • 04.02.2014
    • 49

    #2
    Hallo Kaverin,
    ich würde die Uniform eher in die Zeit vor Feldgrau (vor 1915) einordnen.

    Der Herr links trägt am Kragen einen Gefreiten Knopf ist also Gefreiter.

    Auf den Schulterklappen kann man leider nichts erkennen, nur evt. die Farbe. Hell oder Weiß.
    Die Ärmelaufschläge sind Brandenburgisch.

    Also suchen wir ein schlesisches Regiment mit hellen bzw. weißen Schulterklappen und brandeburgischen Ärmelaufschlägen.

    Hier würde ich weiter ansetzen, wenn nicht einer der Profis das oder die in Frage kommenden Regimenter nennen kann.

    Gruß
    René

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    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 15113

      #3
      Hallo,
      zu Kadetten,
      vergleiche:


      Gruss
      Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 27.01.2015, 22:04.
      Viele Grüße

      Kommentar

      • Jensus
        Erfahrener Benutzer
        • 24.11.2006
        • 2464

        #4
        Hallo K.,
        denke auch das es normale Soldaten (und keine Kadetten) sein dürften, beide tragen aber noch den Blauen-Rock M95.
        Dieser Rock M95 wurde (z. B. in der Heimat oder auch zur Rekruten-Ausbildung) teilweise noch bis 1918 getragen.

        Gibt es auf der Rückseite noch Hinweise (Schrift, Stempel, Fotoatelier, ...)?
        In welcher Stadt/Gemeinde lebte Dein Großvater um 1914/18 ? Welcher Geburtsjahrgang war er?
        Gibt es noch weitere Bilder oder Feldpost/Dokumente?

        Hast Du schonmal in den Verlustlisten nach ihm gesucht? (dort wurden auch Verwundete & Vermisste aufgeführt!)
        Gruß Jens

        Kommentar

        • Kaverin
          Benutzer
          • 25.02.2014
          • 50

          #5
          Vielen Dank für die beiden hilfreichen Antworten.

          Dass es sich um einen normalen Uniformrock handelte, scheint sinnvoll. EIn späteres Bild zeigt ihn als Gefreiten der Reichswehr (ca. 1925)

          Im Ersten Weltkrieg dürfte mein Großvater (geb. Juli 1900, gest. 1966) nicht mehr gedient haben. Das hätte er sicher erzählt.

          Ich weiß nur, dass er in der "Kadettenschule" gewesen sein soll. Da er in Schlesien (Peterwitz bei Leobschütz) geboren wurde, habe ich da an Wahlstatt gedacht.

          Wo genau er zum Zeitpunkt der Aufnahme lebte, weiß ich leider nicht. Sein Vater war Zollbeamter und scheint öfter versetzt worden zu sei.

          Ich habe noch eine Aufnahme, auf der er jünger wirkt (siehe unten). Kann man hier ersehen, ob sie ihn als Kadetten zeigt. Es handelt sich um die Bildseite einer Postkarte mit dem eigenen Porträt (ohne Feldpoststempel und erkennbares Datum). Die Karte wurde wohl im schlesischen Annaberg aufgegeben.

          Beste Grüße

          K.
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          • Kaverin
            Benutzer
            • 25.02.2014
            • 50

            #6
            Oh, die Antwort habe ich übersehen. Auch dafür vielen Dank.

            Der Hinweis auf die Uniformfarbe ist sicher sinnvoll. Da habe ich noch nicht dran gedacht.

            Allerdings wirkt mein Großvater auf dem Bild zu alt, als dass er (Geburtsjahr 1900) zu diesem Zeitpunkt erst 14 oder 15 Jahre alt gewesen sein könnte.

            Nach dem Krieg ist man vermutlich nirgendwo (auch nicht für "Ausgehuniformen" o.ä.) zur Farbe Blau zurückgegangen?

            Der Hinweis auf den Gefreitenknopf ist auch gut.

            Ein späteres Bild aus den 1920er Jahren (s.u.) zeigt auch meinen Großvater als Gefreiten. Als absoluten militärhistorischen Laien wundert mich das ein wenig. Ich dachte, der Besuch einer Kadettenanstalt (so er diese denn abgeschlossen hat) würde ihn für "Höheres" qualifizieren.

            Beste Grüße

            Kaverin


            Zitat von schnatzel Beitrag anzeigen
            Hallo Kaverin,
            ich würde die Uniform eher in die Zeit vor Feldgrau (vor 1915) einordnen.

            Der Herr links trägt am Kragen einen Gefreiten Knopf ist also Gefreiter.

            Auf den Schulterklappen kann man leider nichts erkennen, nur evt. die Farbe. Hell oder Weiß.
            Die Ärmelaufschläge sind Brandenburgisch.

            Also suchen wir ein schlesisches Regiment mit hellen bzw. weißen Schulterklappen und brandeburgischen Ärmelaufschlägen.

            Hier würde ich weiter ansetzen, wenn nicht einer der Profis das oder die in Frage kommenden Regimenter nennen kann.

            Gruß
            René
            Angehängte Dateien
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            • schnatzel
              Benutzer
              • 04.02.2014
              • 49

              #7
              Hallo Kaverin,
              das Bild zeigt Soldaten der Reichswehr, im Jahr =>1921. Da 1921 die Kokarde eingeführt wurde. (Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Kokarde_%28Abzeichen%29)

              Welcher ist denn dein Großvater? Der Herr rechts ist Obergefreiter der Herr ganz rechts ins Gefreiter.
              Zum Thema Rang in der Reichswehr kann man sagen, das die Soldaten froh waren überhaupt in das 100.000Mann Heer der Reichswehr übernommen worden zu sein und somit, in diesen harten Zeiten, einen gesicherten Arbeitsplatz zu haben. Der Vertrag von Versailles limitierte hier die Möglichkeiten. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Gefreiter Abschnitt Reichswehr.


              Nach dem Krieg ist man vermutlich nirgendwo (auch nicht für "Ausgehuniformen" o.ä.) zur Farbe Blau zurückgegangen?
              Wie Jens sagt wurde die Uniform bis max. 1918 getragen. Ich denke auch das er eine Kadettenanstalt wenn dann zur Kaiserzeit und nicht in der Weimarer Republik bzw. Reichswehr Zeit besucht hat. Die Gründe finden sich im vorherigen Abschnitt bzw. verbot der Vertag von Versailles auch konkret die Kadettenanstalten. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Kadettenanstalt Abschnitt Deutsches Reich ab 1871
              Die Hauptkadettenanstalt wurde im März 1920 geschlossen, also könnte das Bild max. noch 1920 vieleicht 1921 aufgenommen worden sein.
              1918 bzw. 1920/1920 würde auch besser zum Geburtsjahr passen.

              Das Bild im Mantel zeigt in auch zur Kaiserzeit, wie das erste Bild. Bezüglich das Alters sehe ich keinen großen Unterschied. Auf dem zweiten Bild kann man sonst leider nicht viel bzg. der Uniform erkennen.
              Wenn das mit dem Besuch der Kadettenanstalt denn stimmt, sind wohl beide Bilder aus dieser Zeit. Einziger Haken: Dein Großvater trägt auf Bild eins Brandenburgische Ärmelaufschläge. Die von Anna Sara Weingart verlinkte Seite zeigt nur Uniformen mit Schwedischen bzw. Polnischen (unten links) Aufschläge. Dies schließt allerdings den Besuch einer Kadettenanstalt bzw. die Einordnung der Bilder in diese Zeit nicht aus. Evt. wurde gerade zu Kriegszeiten auch auf den Kadettenanstalten getragen was da war, oder es gab noch andere Kadettenanstalten mit Uniformen mit Brandenburgische Ärmelaufschlägen?

              Gruß René
              Zuletzt geändert von schnatzel; 28.01.2015, 12:45.

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              • Kaverin
                Benutzer
                • 25.02.2014
                • 50

                #8
                Lieber René,

                vielen Dank für Deine schnelle Antwort! Und den Hinweis auf die Kokarde sowie die anderen Links.

                Mein Großvater ist der "cool" in der Mitte Sitzende. Vermutlich auch "nur" Gefreiter, nicht wahr?

                Er trägt da ein Ordensband. Ich male mir ein wenig aus, dass es sich hier um den Schlesischen Adler / das Schlesische Bewährungszeichen handeln könnte. Und dass das auf eine Teilnahme an den Kämpfen der schlesischen Freikorps gegen polnische Einheiten unmittelbar nach dem Krieg ("Oberschlesischer Selbstschutz") hindeuten könnte. Aber das ist sicherlich etwas zu weit hergeholt.

                Herzlichen Gruß

                Kaverin
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                • schnatzel
                  Benutzer
                  • 04.02.2014
                  • 49

                  #9
                  Hallo Kaverin

                  Mein Großvater ist der "cool" in der Mitte Sitzende. Vermutlich auch "nur" Gefreiter, nicht wahr?
                  In der Reichswehr zeibt der Gefreitenwinkel, auf dem linken Oberarm, den Rang Gefreiter an, und nicht der Knopf wie in der Kaiserzeit.
                  Bei den Herrn rechts bzw. ganz rechts ist dies schön zu erkennen. Der Herr rechts hat einen Winkel mit zwei Linien und ist somit Obergefreiter. Der Herr ganz rechts hat einen Winkel mit einer Linie und ist somit Gefreiter.

                  Ich würde sagen bei deinem Großvater kann man schwach einen Winkel mit einer Linie erkennen.

                  Das mit dem Ordensband könnte hinkommen, Kriegsauszeichnung kann es wohl keine sein wenn er die Krieg nicht mitgemacht hat bzw. zu dieser Zeit auf der Kadettenanstalt war. Aber in Sachen Ordenbänder bin ich nicht sehr bewandert, evt. kann hier jemand anders was beitragen.

                  Gruß René

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                  • Kaverin
                    Benutzer
                    • 25.02.2014
                    • 50

                    #10
                    Hallo René,

                    abermals vielen Dank für Deine Hilfe! Wirklich sehr nett.

                    Dieses "Schlesische Bewährungszeichen" wurde wohl auch 1921 noch verliehen, speziell für den Kampfeinsatz im Rahmen der "Polnischen Aufstände". Ist freilich fraglich, ob die farblose Darstellung eine zweifelsfreie Zuordnung des Ordensbandes erlaubt.

                    Ich poste den Ausschnitt noch mal. Und gegebenenfalls eröffne ich hierzu später noch mal ein eigenes Thema.

                    Beste Grüße

                    K.
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                    • Jensus
                      Erfahrener Benutzer
                      • 24.11.2006
                      • 2464

                      #11
                      Hallo zusammen,
                      René hat ja bereits alles wunderbar beschrieben! Dann möchte ich noch etwas zum Ordensband schreiben.
                      Generell, anhand alter Schwarzweißfotos kann man Farben nicht immer zweifelsfrei beurteilen und zuordnen!
                      Bis etwa 1920 wurde in der fotografischen Abbildung überwiegend orthochromatisches Foto-/Film-Material verwendet, welches
                      Licht im Wellenlängen-Bereich bei gelb/orange einfach nicht korrekt wiedergeben konnte, z. B. blau- und grün-Töne dagegen deutlicher.

                      Aber ich vermute das es sich bei dem Ordensband sehr wahrscheinlich um das Schlesisches-Bewährungsabzeichen 2. Klasse handeln dürfte,
                      da z. B. Region und Zeitraum passt und der Darstellungseffekt des orthochromatischen Materials die Farbe gelb wohl recht dunkel zeigt.
                      Aber 100% sicher kann man sich dabei natürlich leider nicht sein! Gruß Jens
                      Zuletzt geändert von Jensus; 28.01.2015, 21:51.

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                      • Kaverin
                        Benutzer
                        • 25.02.2014
                        • 50

                        #12
                        Hallo Jens,

                        hab ganz herzlichen Dank für diese Antwort. Das ist sehr interessant. Gerade wegen dieser Verdunkelung hatte ich befürchten, dass es sich nicht um das gelb/orange-weiße Ordensband handeln könnte.

                        Dein Hinweis auf die Spezifika des Filmmaterials bestärkt mich nun aber in dieser Vermutung. Das freut mich echt.

                        Beste Grüße

                        Kaverin
                        Suche/forsche zu den FN:
                        Wieland (Sagan, Fischendorf); Mücke (Hirtendorf, Sprottischdorf); Hoffmann (Peterwitz, Kr. Leobschütz); Harmuth (Schönbrunn); Haberer (Neustädtel).

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