Wie ein nichteheliches Kind finden, von dem man nur weiß, dass es es gibt?

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  • rosaria
    Benutzer
    • 24.07.2007
    • 10

    Wie ein nichteheliches Kind finden, von dem man nur weiß, dass es es gibt?

    Hallo in die Runde,

    ich bin ganz neu und habe auch keine Ahnenforschungserfahrungen.

    Mein Mann hat einen Onkel, einen Halbbruder seiner Mutter, von dem er nur weiß, dass es ihn gibt. Seine Mutter weiß so gut wie nichts von ihm.

    Ihr Vater, der Opa meines Mannes, ist 1945 gefallen. Da war dieser nichteheliche Sohn zwei oder drei Jahre alt. Er soll aus einer Beziehung mit einer Krankenschwester des Lazaretts stammen, in dem sein Opa lag, als er verwundet war. Das Lararett war im Westen Deutschlands.

    Die Oma meines Mannes ist inzwischen auch tot. Dokumente, die auf dieses Kind hinweisen, gibt es nicht mehr. Sie wollte nie darüber reden.

    Die Angehörigen des Opas, die noch leben, wollen nichts von einem nichtehelichen Kind wissen/ gewusst haben.

    Gibt es irgendeine Chance, dieses Kind ausfindig zu machen? Das Kind wurde anerkannt, so viel wissen wir. Eventuell hat es auch Halbwaisenrente bekommen, nach dem sein Vater gefallen war.

    Gab es damals eine Meldung an das Heimat-Standesamt des Vaters?

    Könnte die Rentenversicherung noch Daten haben? Würden die die Daten offenbaren?

    Dank im Voraus.

    rosaria
  • Friedhard Pfeiffer
    Erfahrener Benutzer
    • 03.02.2006
    • 5079

    #2
    RE: Wie ein nichteheliches Kind finden, von dem man nur weiß, dass es es gibt?

    Sie schildern alles, ohne Namen und Orte zu nennen. Da ist es natürlich schwer, "Einstiegshinweise" zu geben. Wichtig wäre, den Ort das Lazatetts zu kennen, den ungefähren Zeitraum, in dem sich die Geburt ereignete und den Namen des Vaters des (unehelichen) Kindes.
    Mit freundlichen Grüßen
    Friedhard Pfeiffer

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    • rosaria
      Benutzer
      • 24.07.2007
      • 10

      #3
      RE: Wie ein nichteheliches Kind finden, von dem man nur weiß, dass es es gibt?

      Hallo,

      diese Daten sind bekannt:

      Vater: Ernst Barthel, geb. 10.06.1915 in Allendorf (heute Bad Sooden Allendorf/Hessen), gefallen 25.03.1945 in Küstrin.

      Er war verheiratet mit Frieda Barthel, geb. Riemann. Ihr Geburtsdatum und Datum und Ort der Heirat ist noch herauszubekommen.

      Die Ehe wurde noch vor Kriegsende geschieden, nach dem Krieg wurde die Scheidung annulliert wegen der Kriegerwitwenrente.

      Weiter konnte ich noch erfragen: der nichteheliche Sohn wurde im Juni 1940 geboren, nicht wie ich annahm 1942 oder 1943. Name und Ort des Lazaretts: ? Wo die Mutter entbunden hat, wo sie herkam: ?

      Der Aufenthalt im Lazarett müsste im Wehrpass vermerkt gewesen sein, diesen gibt es nicht mehr. Ernst Barthel wurde verschüttet, seine Kameraden konnten den Leichnam nicht mehr bergen. Was er bei sich hatte, blieb verschwunden. Wo er beigesetzt wurde, wenn es eine Bestattung gegeben hat, ist nicht bekannt. Ein Grab auf einem Soldatenfriedhof gibt es nicht.

      Ich grüße zurück

      rosaria

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      • #4
        RE: Wie ein nichteheliches Kind finden, von dem man nur weiß, dass es es gibt?

        Hallo rosaria,

        das hier hab ich unter dieser Adresse gefunden:

        Nach dem Grab Ihres gefallenen Angehörigen können Sie sofort selbst forschen. Mit über 4,8 Millionen Meldungen steht die Online-Suche des Volksbund-Gräbernachweises im Mittelpunkt des Interesses.


        Zum Gedenken

        J2238983
        Nachname: Barthel
        Vorname: Ernst
        Dienstgrad: Obergefreiter
        Geburtsdatum: 10.06.1915
        Geburtsort: Allendorf
        Todes-/Vermisstendatum: 25.03.1945
        Todes-/Vermisstenort: Küstrin

        Ernst Barthel wurde noch nicht auf einen vom Volksbund errichteten Soldatenfriedhof überführt oder konnte im Rahmen unserer Umbettungsarbeiten nicht geborgen werden. Nach den uns vorliegenden Informationen befindet sich sein Grab derzeit noch an folgendem Ort:

        Kostrzyn - Polen

        Schönen Gruß
        Marlies

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        • rosaria
          Benutzer
          • 24.07.2007
          • 10

          #5
          RE: Wie ein nichteheliches Kind finden, von dem man nur weiß, dass es es gibt?

          Danke Marlies,

          diese Daten sind mir bekannt.

          Ich habe auch schon bei der Kriegsgräberfürsorge nachgefragt, ob sie näheres zu dem Grab wissen und warte noch auf Antwort.

          Ich denke, um die Angehörigen nicht ganz zu enttäuschen, wird immer die Auskunft gegeben, dass ein Grab existiert. Ich rechne aber damit, dass man lediglich annimmt, dass er in Küstrin bestattet wurde und dass die Lage der Grabstelle gar nicht bekannt ist.

          rosaria

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          • Friedhard Pfeiffer
            Erfahrener Benutzer
            • 03.02.2006
            • 5079

            #6
            RE: Wie ein nichteheliches Kind finden, von dem man nur weiß, dass es es gibt?

            Weiter konnte ich noch erfragen: der nichteheliche Sohn wurde im Juni 1940 geboren, nicht wie ich annahm 1942 oder 1943. Name und Ort des Lazaretts: ? Wo die Mutter entbunden hat, wo sie herkam: ?
            Der Aufenthalt im Lazarett müsste im Wehrpass vermerkt gewesen sein.
            Das ist doch schon allerhand! Der Sohn müsste also 1939 gezeugt sein. Diese Vermutung in Verbindung mit Lazarettaufenthalt lässt wohl nur den Schluss zu, dass er gleich beim Polenfeldzug verwundet wurde.
            Zunächst deshalb bei der Wehrmachtsauskunftstelle, Eichbornbdamm 179, 13403 Berlin, den militärischen Werdegang - einschließlich Lazarettaufenthalte - erfragen, dann kommt man der Sache schon näher.
            Mit freundlichen Grüßen
            Friedhard Pfeiffer

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            • daiq
              Neuer Benutzer
              • 30.07.2007
              • 1

              #7
              Allerdings sollte dabei beachtet werden, dass es einige Zeit dauerrt, bis die Auskunft vorliegt. In meinem Fall sind zwischen Anfrage und Antwort über die Militärdienstdaten meines im Krieg verschwundenen Großvaters neun Monate vergangen, dafür sind die Informationen gut und decken den vollständigen Militärdienstzeitraum ab.

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              • rosaria
                Benutzer
                • 24.07.2007
                • 10

                #8
                Zwischenstand

                Hallo,

                inzwischen habe ich von der WASt eine Eingangsbestätigung bekommen. Die Bearbeitungsdauer wurde mit 3 bis 5 Monaten angegeben.

                Aus einer Feldpostkarte, die der Großvater an seinen ehemaligen Arbeitgeber schrieb, weiß ich inzwischen, dass er im Reservelazarett Tapiau war. Also Polenfeldzug stimmt soweit. Ich weiß nicht, ob es noch einen weiteren Lazarettaufenthalt gab. Meine Schwiegermutter kann sich nicht erinnern, wo ihr Vater war. Sie war selbst noch ein Kind und weiß vieles nur aus (gefilterten) Erzählungen. Dass sie noch einen Halbbruder hatte, kam nach dem Krieg heraus. Sie und ihre Schwester hatten als Halbwaisen einen Vormund, der sich um die Beantragung der Renten kümmerte. Dieser Mann wusste von dem dritten Kind, das auch die Halbwaisenrente bekam.

                Hat jemand eine Ahnung, wie damals die Informationswege liefen? Woher wusste der Mann davon? Vom Vormundschaftsgericht? Vom Jugendamt? Die Ehefrau war wohl bis dahin ahnungslos gewesen.

                Die nichteheliche Mutter muss also auch für ihr Kind die Rente beantragt haben und brauchte sicher einen Todesnachweis des Vaters. Wo hat sie den bekommen, beantragen müssen? Wo wurde der Tod eines Gefallenen beurkundet? Beim Standesamt des letzten Wohnortes? Hätte es einen Sinn dort hinzugehen?

                rosaria

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                • #9
                  RE: Zwischenstand

                  Original von rosaria
                  Wo wurde der Tod eines Gefallenen beurkundet? Beim Standesamt des letzten Wohnortes?
                  rosaria
                  Hallo rosaria,

                  meines Wissens ja, es wurden die Hinterbliebenen soweit sie auffindbar waren UND die entsprechende Gemeinde benachrichtigt.

                  Schönen Gruß
                  Marlies

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                  • rosaria
                    Benutzer
                    • 24.07.2007
                    • 10

                    #10
                    Zwischenstand

                    Während ich noch auf Antwort der WASt warte, habe ich noch Daten ermittelt:

                    Ernst und Frieda Barthel haben in 1937 in Großalmerode geheiratet. Am 03.05.1943 ist die Ehe geschieden worden.

                    Der Tod von Ernst Barthel wurde unter der Nummer 64/1948 im Sterberegister des Wohnortes beurkundet, obwohl er bereits in 1945 gefallen war.

                    Übrigens: die WASt war von Juli 1945 bis Februar 1946 1,5 km Luftlinie von meinem Wohnhaus entfernt untergebracht, in Fürstenhagen bei Kassel.

                    Wenn ich aus dem Fenster sehe, kann ich die Gebäude sehen, manchmal schließen sich Kreise...

                    rosaria

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