Dänemark - Namensänderung

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  • corinna
    Erfahrener Benutzer
    • 09.07.2009
    • 674

    Dänemark - Namensänderung

    Hallo,
    in der Familie meines Mannes bin ich auf den Namen Peter Olufsen, geboren
    1748 in Maugstrup, gestorben am 17.2.1818 in Maugstrup, gestoßen. Er hat am
    28.12.1786 Mette Andersdatter (geboren in Abterb??) geheiratet. Der Sohn dieser Beiden heißt Peter Meyer, geboren am 5.5.1796.


    Es hat also, wie auch die Familie zu berichten hat, eine Namensänderung zwischen 1748 und 1796 von Olufsen in Meyer stattgefunden. Mir wurde gesagt, es „musste“ ein Namensänderung erfolgen.

    Was kann der Grund gewesen sein? Gibt es eine politische Möglichkeit? Warum sollte jemand seinen Namen ändern? Und dann noch in Meyer….


    Vielleicht weiß jemand Näheres?

    Schönen Samstag Abend,
    Corinna
    Immer noch auf der Suche nach:
    PÄTZOLD, VOGEL, KALASSE, HABISCH, NITSCHKE aus Oberschlesien, sowie Rieck in Hamburg und Kröß.
  • corinna
    Erfahrener Benutzer
    • 09.07.2009
    • 674

    #2
    hab's gefunden

    Hi, falls es mal jemanden interessiert - ich habe es selbst herausgefunden und hier ist die Antwort:



    Viele Grüße!
    Corinna
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    • Hina
      Erfahrener Benutzer
      • 03.03.2007
      • 4661

      #3
      Hallo Corinna,

      leider hatte ich Deine Frage jetzt erst gefunden, sonst hätte ich Dir das schon vorher beantworten können.

      Struensee, wie fast alle höheren Beamten und Offiziere in Dänemark deutschstämmig und gründlich, war schon ein heftiger Streiter aber er sollte letztendlich der Verlierer der Geschichte, nicht nur bezüglich der dänischen Namen sein. Der Sturheit der Jüten waren und sind sie alle nicht gewachsen. Es gibt ein dänisches Sprichwort und das heißt "Kopenhagen ist weit" .

      In Dänemark gibt es in Wirklichkeit bis heute keine erblichen Familiennamen und die wechselnden Patronyme sind derzeit wieder groß in Mode. Da halfen seine ganzen Gesetze nicht, denn kaum jemand hat sich in Wirklichkeit daran gehalten und irgendwann wurden die Gesetzte dann auch wieder abgeschafft. Allenfalls wechselten die Patronyme nicht mehr ständig und die weibliche Form -datter war auch kaum noch zu finden. Die Leute hießen aber immer noch fast alle gleich.

      Es gab ganze Landstriche, in denen die Männer abwechselnd Jens Hansen und Hans Jensen hießen. Eigentlich wurde es auch nie verboten, Patronyme zu verwenden aber sie sollten nicht mehr von Generation zu Generation wechseln, sondern als fester Familienname vererbt werden. Einmal Hansen, immer Hansen. Gewünscht war aber vor allem, die Vielfalt der Namen zu erhöhen und entweder einen Berufs- oder einen Wohnstättennamen anzunehmen. Viele nannten sich dann nach ihrem Hof. In Deinem Fall waren die Vorfahren aber sehr wahrscheinlich Verwalter eines Hofes und wählten einen Berufsnamen. Dass sie nicht so widerspenstig wie die Jüten waren, lag vielleicht an ihrer Deutschstämmigkeit .

      Kurz nach 1900 machte man noch einmal einen Versuch, die Leute dazu zu bringen, feste erbliche unterscheidbare Familiennamen anzunehmen. Das gelang dann mäßig besser, da ihnen gestattet wurde, einen zusätzlichen Mittelnamen anzunehmen. Daher findet man heute häufig Namen mit einer Mischung aus Patronym und Wohnstättenname. Aber auch das hat sich nicht wirklich durchgesetzt und so führte man dann einfach die CPR-Nummern (Personennummern) zur Unterscheidung der Personen ein. Wäre Struensee seinerzeit schon auf die Idee gekommen, er hätte nicht so arg gegen die Sturheit der Leute und auch der Pfarrer ankämpfen müssen. Heute spielen Nachnamen in Dänemark eigentlich keine Rolle mehr. Man kann ihn auch jederzeit ändern. Viele Schüler können einem nichtmal sagen, wie ihr Lehrer überhaupt mit Nachnamen heißt .

      Viele Grüße
      Hina
      "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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      • corinna
        Erfahrener Benutzer
        • 09.07.2009
        • 674

        #4
        Hallo Hina,

        das ist doch gar kein Problem ! Ich hab mir nur selbst geantwortet, falls jemanden dieser Link interessiert, vielleicht forschen noch mehr in Dänemark.

        Deine Erklärung ist interessant.
        Es war in der Familie meines Mannes überliefert, dass ein Namenswechsel erfolgen "musste". Ich habe einen Peter Olufsen (Smid), geboren 1748, dessen Frau, lt. VZ Mette Pedersdatter, lt. Ahnenpass aber Mette Andersdatter, heißt. Seine Söhne heißen plötzlich Oluf Meyer (geboren 1781), Christina Meyers und Peter Meyer. D.h. eine Änderung der Namensgebung muss zwischen 1748 und 1781 erfolgt sein - da passt der gute Struensee doch perfekt! Eine andere Erklärung hab ich nicht.

        Beim Vater Peter Olufsen stand noch in Klammern (Smid?) dahinter, so dass ich annehme, er war Schmied von Beruf. Warum er seine Söhne dann Meyer nannte, weiß ich nicht. Sein Sohn Peter Meyer war später Hofbesitzer in Schottburg (Hof vom Schwiegervater Thomas Thomsen...).

        Die gleiche Namensgebung in Dänemark kann ich nur unterschreiben. Es muss ein völlig unkreatives Volk sein - wie kann man nur jeden Sohn Peter nennen, die Tochter dann Petersdatter - oder Thomas Thomsen, die Tochter dann Thomasine? Und das über Generationen?

        Aber eine Frage hätte ich noch. Auch überliefert ist, dass die Familie Dänemark verlassen "musste", weil sie deutsch bleiben wollten. War das um 1920 oder kann es auch vorher gewesen sein? Der Hof in Schottburg wurde nämlich an den Sohn von Peter Meyer Jesper Cäcilius Meyer 1877 weitergegeben (-vererbt?), 1905 steht aber eine unbekannte Familie Hörlück auf dem Papier. Die Lücke kann ich noch nicht schließen.

        Herzliche Grüße,
        Corinna
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        • Hina
          Erfahrener Benutzer
          • 03.03.2007
          • 4661

          #5
          Hallo Corinna,

          sehr kreativ war die Namengebung wirklich nicht und ist sie im Prinzip auch heute nur sehr bedingt. Das passt eigentlich gar nicht zu den sonst so kreativen Dänen. Man hält aber auch heute noch sehr an den traditionellen Namen fest. Ganze Dörfer in denen alle Jens Petersen, Peter Hansen und Hans Jensen heißen gibt es aber wohl nicht mehr .

          Mit der Niederlage der Dänen im Deutsch-Dänischen Krieg verloren sie 1865 die Herrschaft über Schleswig, Holstein und Lauenburg an Preußen. Das war natürlich ein herber Schlag für Dänemark, da sie auch schon 1814 die Herrschaft über Norwegen an die Schweden verloren. In der Folgezeit wuchs der dänische Nationalstolz um so stärker und im dänischen Beamtentum und im Militär wurde nicht mehr wie sonst üblich Deutsch gesprochen und viele Deutsche verließen in den folgenden Jahren das Land. Sie waren nicht mehr so willkommen. Die Deutschen, die ursprünglich in Dänemark privilegiert waren, waren nicht mehr sonderlich gut angesehen und wurden zu "Dänen" gemacht. Das wollte die Familie sicher nicht, denn sie waren ja sicher Schleswiger.

          Viele Grüße
          Hina
          "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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          • corinna
            Erfahrener Benutzer
            • 09.07.2009
            • 674

            #6
            Lieben Dank!

            Irgendwann um die Zeit herum hat die Familie das Land verlassen. Aber wohin genau, das muss ich noch klären.

            Ich danke Dir!
            Herzliche Grüße,
            Corinna
            Immer noch auf der Suche nach:
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            • Schlupp
              Erfahrener Benutzer
              • 27.03.2009
              • 416

              #7
              Entschuldigt, daß ich das bereits geklärte Thema noch fortleben lasse, aber ich erschrecke mich gerade an der Vorstellung, daß meine Ahnentafel mir ein stückweit "langweilig" werden würde, wenn zahlreiche Person - über die man kaum noch Lebensdetails herausfinden kann - fast alle den gleichen Namen trügen. Die automatische Verbindung von Namen und Eckdaten mit eventuellem Aussehen oder Charaktereigenschaften, wäre somit (leider, aber wissenschaftlich begrüßbar) irgendwie futsch! Da kann ich unseren halleschen Kollegen im Nachhinein irgendwie verstehen ...
              Woher stammen: 1) der Hirte Johann Peter Matthias TRIEGER (* um 1760, angeblich in Barby bei Magdeburg, V: Andreas Trieger), 2) der Hirte Michael BREITMEYER (* um 1727, V: David Breitmeyer, 1740er: wohnhaft in Schwanebeck bei Halberstadt)

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              • Hina
                Erfahrener Benutzer
                • 03.03.2007
                • 4661

                #8
                Hallo Schlupp,

                es kann alles noch viel schlimmer kommen. Ich wollte mal meinem Schwiegersohn zum Geburtstag seine Genealogie schenken. Das schafft man mit ein wenig Glück in zwei-drei Tagen zusammenzustellen, wenn die Leute bodenständig waren. Ich wusste, dass die Familie selbst den Hof in Lånum gebaut hat und unsere Enkel sind nun schon die 7. Generation, die da wohnen. Sollte man meinen, dass das alles kein Problem wäre, da hier sowieso alle immer nur im Umkreis von vielleicht 20-30 km heirateten. Hier in Mittelwestjütland ist einfach der Hund begraben . Die Familie hieß - na wie sollte es auch anders sein - Jensen, bevor sie 1904 noch den Namen Dahl (auch so ein Sammelbegriff in Dänemark) annahmen. Ich hab mich also frisch ans Werk gemacht. Irgendwie hießen mal wieder auch alle mit Vornamen gleich aber ich konnte mich durch die Familienzusammenhänge ganz gut durchwurschteln, ist ja nur ein klitzekleiner Fleck mit einer handvoll Einwohnern. Als ich nach zwei Tagen eine hübsch Genealogie zusammen hatte, musste ich feststellen, dass ich die falsche Familie erwischt hatte . Also durfte ich nochmal von vorne anfangen.

                Viele Grüße
                Hina
                "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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