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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : gelöst seltsamer Familienregistereintrag


arbophilus
25.05.2011, 20:51
Quelle bzw. Art des Textes: Familienregister
Jahr, aus dem der Text stammt: 1851 ff.
Ort/Gegend der Text-Herkunft: Bothnang/Württ.


Hallo liebes Forum,

ich bin auf einen höchst seltsamen Zufallsfund im Familienregister gestoßen.

Ich möchte Euch zum einen darum bitten, zu Ergänzen bzw. Überprüfen, ob ich richtig gelesen habe.

Und zum andern: Hat irgendjemand eine Idee, warum der Pfarrer diesen Eintrag ins Familienregister (!) gemacht hat. Sonst steht nichts drin, also keine unehelichen Kinder o.ä. (auch nicht auf der vorigen oder folgenden Seite).

Danke und Gruß, Mark

________________________________


Wilhelmine Blaufelder (?), ledig, hält sich
seit Martini 1851 hier auf, zu Ludwigsburg g. 3.Mai 1802
im Sommer 1857 nach (?) Ludwigsburg zurück.


[Eltern]
+ Johann Wilhelm Blaufelder (?), F___iß in Ludwigsburg
+ Johanna Elisabetha, g. Breininger (?)


.

Kunzendorfer
25.05.2011, 21:08
Hallo,

Ich lese:

Wilhelmine Blaufelder , ledig, hält sich
seit Martini 1851 hier auf, zu Ludwigsburg g. 3.Mai 1802
im Sommer 1857 nach Ludwigsburg zurück.


[Eltern]
+ Johann Wilhelm Blaufelder, Fhraiß in Ludwigsburg
+ Johanna Elisabetha, g. Brewinger (?)


LG


Kunzendorfer

gudrun
25.05.2011, 22:29
Hallo,

könnte es sein, daß die Frau in dem Haus die Mutter vertreten hat?

Viele Grüße
Gudrun

sternap
25.05.2011, 22:38
bei einer erzieherin wäre das ebenso, dass sie geht, wenn das kind keine betreuung mehr braucht.

GunterN
25.05.2011, 23:01
Hallo zusammen,

beim Vater lese ich als Anfangsbuchstaben ein E, wie bei E lisbetha. Es könnte nun ein l oder ein b folgen. Es hat mit irgend einer Tätigkeit zu tun, die dieser in Ludwigsburg ausübte. Endung ...iß. ??

Gruß GunterN

Kunzendorfer
25.05.2011, 23:04
Hallo zusammen,

beim Vater lese ich als Anfangsbuchstaben ein E, wie bei E lisbetha. Es könnte nun ein l oder ein b folgen. Es hat mit irgend einer Tätigkeit zu tun, die dieser in Ludwigsburg ausübte.

Gruß GunterN


Hallo Gunter,

Deswegen lese ich ja auch Fhraiß, seinen Beruf.
An ein E dachte ich Anfangs auch, jedoch passt m.E. das Schlauferl unten nicht, beim E geht es nach rechts, beim F gibt es keines.


Kunzendorfer

arbophilus
25.05.2011, 23:21
Hallo,

erstmal Danke für Eure Antworten.

zu dem Beruf oder Tätigkeit des Vaters: mir fällt leider weder etwas passendes ein zu

Eh...iß

noch zu

Fh...iß.


Zum generellen Zweck des Eintrags:
Das ist der komplette Eintrag! Keine weiteren erwähnten Personen, keine Kinder, kein Ehemann, nichts! Der Rest des Bogens ist leer.
Der Eintrag ist im Familienregister, Band I die Nummer 31.
Die Nummern davor (28-30) und danach (32-70) behandeln vollständige Familieneinträge mit dem FN "Bachofer".

Viele Grüße! Mark

arbophilus
25.05.2011, 23:22
Hallo Kunzendorfer,

habe deinen letzten Beitrag eben erst gesehen.

Ist denn Fhraiß ein Beruf ?

Danke und Gruß, Mark

sternap
25.05.2011, 23:22
ich glaube, es heisst praiss (preusse?).

wenn es ein preiss/preusse in ludwigsburg wäre, hiesse es, dass er ein "militär" war.

Kunzendorfer
26.05.2011, 06:47
Hallo Kunzendorfer,

habe deinen letzten Beitrag eben erst gesehen.

Ist denn Fhraiß ein Beruf ?

Danke und Gruß, Mark


Hallo,

Zu Fraiß ist mir der Fraißherr vom Fraißamt(=Hochgericht) eingefallen:

http://books.google.at/books?id=quvhAAAAMAAJ&pg=PA854&dq=frai%C3%9F&hl=de&ei=8tndTZ59zOuyBr3RuMQF&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CCkQ6AEwADgU#v=onepage&q=frai%C3%9F&f=false


Das ist ein Vermutung von mir, wenn Fraiß stimmt.

LG


Kunzendorfer

sternap
26.05.2011, 08:55
fraiss klingt dann plausibler als praiss=preiss.

Alex71
26.05.2011, 10:29
Hallo,

es könnte vielleicht Ebeniß heißen. Ein Ebenist war ein Kunsttischler.

Gruß
Alexander

arbophilus
26.05.2011, 13:24
Hallo zusammen,

ich bin begeistert, von Euch kann man echt noch was lernen...

Fraiß und Ebenist halte ich beides für nicht ausgeschlossen, wobei ich den Eindruck habe, dass Fraiß im Sinne von Blutsgericht Mitte des 19. Jahrhunderts vielleicht doch schon unüblicher wurde...?
Der Ebenist passt sicher prima in die (zeitweise) württembergische Residenzstadt Ludwigsburg...
Den Praiss möchte ich auch nicht völlig ausschließen, ich glaube allerdings eher nicht an ein "p" am Anfang...

Ich schätze aber, wir werden keine endgültige Lösung finden.

Ich lasse das Thema mal noch ein Weilchen "ungelöst" stehen, falls noch jemand eine Idee hat - bin aber ansonsten innerlich bereit, es unter "Curiosa" abzuhaken :)

Viele Grüße, Mark

Alex71
26.05.2011, 13:36
Hallo Mark,

"Fraiß" würde ich ausschließen. Erstens ist das keine Berufsbezeichnung, sondern eine Art von Gerichtsbarkeit. Zweitens gab es diese nur im Mittelalter. Drittens hat Kunzendorfer ja "Fhraiß" vorgeschlagen, weil zwischen dem ersten Buchstaben und dem möglichen r eindeutig ein weiterer Buchstabe steht. Ein h kann es aber nicht sein, da die Unterlänge fehlt. Es ergäbe auch keinen Sinn. Warum sollte Fraiß mit h geschrieben werden? "Praiss" scheidet erst recht aus.

Gruß
Alexander

Kunzendorfer
26.05.2011, 15:55
Hallo,

es könnte vielleicht Ebeniß heißen. Ein Ebenist war ein Kunsttischler.




Hallo Alex71,

Also Ebenist klingt sehr gut, ein solcher wird der Verstorbene wohl auch gewesen sein.


LG


Kunzendorfer

arbophilus
27.05.2011, 14:42
Hallo zusammen,

ich würde nun auch dem Ebenisten als wahrscheinlichste Lösung den Zuschlag geben und das Thema als gelöst abschließen.

Euch allen herzlichen Dank!

Viele Grüße, Mark