Axel RIPKE Journalist und Politiker

[Juergen]

Hallo Forscher,

ich fand folgenden Wikipedia-Eintrag zu einem Axel RIPKE, deutscher Journalist und Politiker
(Vaterlandspartei, DVP, NSDAP). Eine ganz interessante wenn auch ambivalente Persönlichkeit, wenn man dessen Lebensweg betrachtet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Axel_Ripke

Zum Elternhaus aus dem dieser Axel RIPKE stammt, steht bei Wikipedia nichts.
Die Kirchenbücher von Mitau in Lettland sind online einsehbar.
In der Ev. luth. Gemeinde Mitau, St. Trinitatis Land (Lettland) fand ich folgende Person:
Axel Herbert Ewald RIPKE, geb. 15. April 1880 in Mitau, Taufe: 11.Mai.
Vater: Johannes RIPKE, Oberlehrer am Gymnasium in Mitau
Mutter: Anna geb. Gräfin IGELSTRÖM.
Paten: Axel v. GRÜNWALDT, Adam Baron v. KLEIST, Edmund Baron HAHN, Frl. Stephanie von BAUMGARTEN.

Ich frage mich, ob dies der bei wikipedia genannte Axel RIPKE ist.
Das Geburtsdatum scheint dann bei Wikipedia nicht exakt zu stimmen.

Sehr wahrscheinlich ist der Stammbaum der deutsch-baltischen Familie RIPKE weitestgehend erforscht, dafür sprechen auch die Einträge auf der Web-Seite der Mormonen.
Nur die Namen der Eltern des Axel RIPKE, 1880 gebürtig in Mitau in Lettland, verschweigt die Mormonenseite.
Axel RIPKE, war 1925 kurzzeitig Gauleiter des Gaues Rheinland-Nord der NSDAP, er fiel wohl bald in Ungnade und 1937 soll er bereits gestorben sein.

Für die NSDAP war RIPKE aber scheinbar 1930 noch auf Wahlkampfveranstaltungen der Partei aktiv.
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Plakate Wahlkampf, NSDAP, 15.08.1930
An den Laternenmast mit dem Marxismus, damit er besser beleuchtet wird! [...] Riesenwahl-Kundgebung [...]
PG Historiker Axel RIPKE - Elberfeld, wird sprechen [...] die Zeichen stehen auf Sturm!
Einen eisernen Besen her! Die Bonzen zittern!
Veranstaltungsort: Tonhalle
Veranstalter NSDAP, Ortsgruppe Düsseldorf

http://www.duesseldorf.de/stadtarchiv/fortgeschrittene/tektonik/sammlungen/findbuecher/5_4_0plakate.pdf

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Meiner Meinung nach spricht einiges dafür, dass die beiden Axel RIPKE aus Mitau gebürtig, identische Personen sind.
Axel Herbert Ewald RIPKE hatte etliche Geschwister, einige sind in Tamerfors (Tampere in Finnland) geboren, andere in Estland. Aber die Geschwister interessierten mich nicht, ich wollte nur wissen ob dieser Axel RIPKE, dieselben Eltern hatte.

Ich stelle den Beitrag hier in den Prominentenbereich nicht etwa, weil ich diese Person für verehrungswürdig halte, sondern weil Axel RIPKE eine, wenn auch nicht sehr bedeutende, Person der Zeitgeschichte war.

Bei derartigen Persönlichkeiten, finde ich es schon interessant, auch etwas über dessen Elternhaus zu erfahren.

Viele Grüße

Juergen

[Johannes v.W.]

Es gab mal ein interessantes Buch zum Thema, wo auch die "kleineren Fische" abgehandelt wurden:
Robert Wistrich, Hermann Weiß, Wer war wer im Dritten Reich, Fischer-Verlag, Frankfurt a. M., 1987

Vielleicht steht da etwas drin?

Viele Grüße
Johannes

[Juergen]

Hallo Johannes v. W.,

ich Dank Dir für den Literaturtip.
Der kleine "Fisch" Axel RIPKE, hatte seines frühen Todes wegen ca. 1936, schon mal keine Möglichkeit im NS-Staat noch zum "Haifisch" zu werden.
Vielleicht war er als Mann des Wortes auch nicht der Typ für eine große Karriere im NS-Staat.

Goebbels soll diesen Axel RIPKE nicht gemocht haben.
Axel RIPKE war wie man auf Wikpedia lesen kann, mit der Schriftstellerin Eleonore (Leonore) KÜHN,
einer Deutsch-Baltin, seit 1908 verheiratet.
Die Ehe wurde wohl um 1920 geschieden. Daher findet sich in einem Autorenporträt über die Schriftstellerin Eleonore RIPKE-KÜHN vom Autor Detlef KÜHN wahrscheinlich keinerlei Notiz zu Ihrem ersten Ehemann.
Ihr zweiter Ehemann findet auch keine Erwähnung.

Ein Bruder von Axel RIPKE war sehr wahrscheinlich Nikolaus Gustav Wilhelm RIPKE, geb. am 10. Februar 1886 in Dorpat (Estland). Er wurde Lehrer wie sein Vater und arbeitete später in Deutschland.
Ob die angeblich 11 Geschwister noch miteinander Kontakt pflegten, weiß ich nicht.

http://l-u-st.de/geschichte/persoenlichkeiten/bischofsteiner/wilhelm_ripke/

http://l-u-st.de/geschichte/burg_stein_und_schloss_bischofstein/heinrich_ehrenberg/

Jedenfalls kann man lesen, dass im Hause des Dr. Wilhelm RIPKE, der "Hitler-Gruß" verboten war und er überhaupt ein Gegner der Nazis war.

http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Bischofstein

Der Vater von Axel RIPKE und Dr. Wilhelm RIPKE, Johannes Theodor RIPKE soll 1919 in Elberfeld (Wuppertal) verstorben sein.

Zum Schriftsteller Axel RIPKE noch folgendes.
Er war ua. der Herausgeber der Zeitschrift "Der Panther".

"Alle redaktionellen Zuschriften nur an die Adresse des Herausgebers Axel Ripke / Berlin-Halensee, Hektorstr. 14 erbeten, geschäftliche Mitteilungen nur an den Panther Verlag Gmbh., Leipzig, Kreuzstr. 3d. ..."
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Adressbuch Berlin 1916
Dr. RIPKE A., Schriftsteller Hektorstr. 14, Bln. Wilmersdorf (Post Halensee)
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Laut dem Adressbuch von Berlin des Jahres 1916 hatte Axel RIPKE einen Doktor-Titel.

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Ergänzung 10.03.2010:
Über die Schriftstellerin Eleonore KÜHN (RIPKE-KÜHN), wurden schon einige Bücher geschrieben, wie ich jetzt festgestellt habe. Ihr erster Ehemann Axel RIPKE war doch eher weniger bekannt bzw. prominent, trotz seiner schriftstellerischen Tätigkeit.

In einem oben von mir verlinkten Text zur Biografie des Dr. Wilhelm RIPKE ist über die Herkunft genannter Familie
RIPKE im Baltikum folgendes zu lesen:
Zitat:
"Ripkes Ahnen stammten aus Wannenburg und wanderten aus Baltikum aus ..."
Zitat Ende
Ein Ort namens Wannenburg ist mir nicht bekannt.


Viele Grüße nach Italien

Juergen