Dominicus Biazol, * ca. 1690 in Leno bei Brescia/Italien

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  • Karl Heinz Jochim
    Erfahrener Benutzer
    • 07.07.2009
    • 4803

    Dominicus Biazol, * ca. 1690 in Leno bei Brescia/Italien

    Liebe Forum-Benutzer,
    ich bitte um Ihre Mithilfe bei der Suche nach den Vorfahren von Dominicus Biazol, * ca. 1690, angeblich in Leno bei Brescia in Norditalien. Er heiratete vor 01.1718 Maria Barbara Tubic, * 09.09.1691 in Flörsheim, und lebte mit ihr und den gemeinsamen 9 Kindern in Flörsheim am Main.
    2008 war ich selbst auf den Spuren des D. Biazol in Leno, durfte direkten Einblick in die alten Kirchenbücher nehmen, fand aber weder in dem Zeitraum um 1690 noch überhaupt jemand mit dem Namen Biazol. Die Bücher sind in schlechtem Zustand, aber vollständig, d.h. fortlaufend gemäß dem Datum. Auch auf dem Friedhof gab es nicht ein einziges altes Grab mit diesem Namen. Und auch dem Pfarrer war der Namen nicht geläufig.
    Entweder stimmt der in Flörsheim angegebene Namen nicht oder der Ortsname Leno ist nicht korrekt. Was ich leider erst später entdeckte, war der häufig vorkommende ital. Name Bazoli. Habe inzwischen von anderen ital. Einwanderern gelesen, die - aus welchen Gründen auch immer - großes Interesse daran hatten, ihren Namen im Ausland zu verändern. Dominicus hätte also nur das "i" in seinem Namen Bazoli an die zweite Stelle setzen müssen - "Biazol" - und schon wäre ein neuer Name entstanden. Aber wie kann man so etwas beweisen. Werde wohl im nächsten Urlaub noch mal nach Leno fahren müssen und nach Bazoli suchen.
    Gibt man übrigens bei Google "Biazol +Leno" ein, kommen gerade mal 5 Ergebnisse, 2 davon mit der o.g. Flörsheimer Familie. Bei "Bazoli +Leno" erscheinen aber 798.000 Ergebnisse!
    Oder weiß jemand im Forum besseren Rat? Vielleicht forscht sogar jemand in dieser Familie und könnte mir helfen!? Gibt es noch Familienangehörige der Biazol und/oder Bazoli in Deutschland? Freue mich über jeden Hinweis. Vielen Dank im voraus für Ihre Unterstützung.
    Mit freundlichen Grüßen
    Karl Heinz Jochim
  • Garfield
    Erfahrener Benutzer
    • 18.12.2006
    • 2142

    #2
    Ich weiss zwar konkret zu dieser Familie nichts, aber so spontan würde ich meinen, dass "Biazol" kein bisschen italienisch klingt. Vor allem wegen der Endung "ol". Ich denke, der Name wurde eingedeutscht. Bevor du nochmals hinfährst, kannst du ja vielleicht bei der Kirche nachfragen, ob sie für dich nachsehen würden, dann weisst du schon vorher, ob der Name geändert wurde oder ob sonst noch etwas nicht stimmt.


    Reine Neugierde: war die Schrift gut leserlich, also qualitativ (Tinte/Papier) und auch von der Schrift selbst?
    Viele Grüsse von Garfield

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    Kommentar

    • Karl Heinz Jochim
      Erfahrener Benutzer
      • 07.07.2009
      • 4803

      #3
      Hallo, Garfield,
      vielen Dank für Deine Nachricht und die Tipps. Ich habe alles an Kirchenbucheintragungen aus Flörsheim im Diözesanarchiv Limburg gelesen, was es über die Biazols gab; mehr gibt es nicht an Original-Unterlagen.
      Wenn Du mir eine Private Nachricht mit Deiner Email-Adresse schickst, sende ich Dir die Fotos der Seiten von meinem Besuch in Leno. Die Bücher waren am Rande schon stark von (Bücher-) Würmern zerfressen, aber die Schrift ist gut lesbar und das Papier kräftig. Ich glaube aber nicht, dass man dort besonders sorgsam mit den alten Büchern umgeht, leider!
      Schöne Grüße
      Karl Heinz

      Kommentar

      • Manfred Renner
        Erfahrener Benutzer
        • 23.12.2006
        • 1014

        #4
        Biazol

        Hallo Karl Heinz ,

        wahrscheinlich hast Du die nachfolgend aufgeführten Daten schon ! Falls nicht, würde es
        mich freuen, Dir mit Daten helfen zu können. Vielleicht magst Du ja Kontakt mit den
        beiden Einsendern der Daten aufnehmen. Anbei auch noch die Daten eines BIAZOL von
        den LDS ( Mormonen ) .

        Herzlichen Gruss aus HH ,
        Manfred

        Dominicus Biazol
        geboren:
        CA.1690
        Leno bei Brescia/Italien
        gestorben:
        UNBEKANNT

        Eltern :

        Heirat : VOR 1718 - Maria Barbara TUBIC
        geboren: 9 SEP 1691 Flörsheim/M
        gestorben: UNBEKANNT
        Eltern
        Johannes TUBIC, * 1660
        Catharina HAUSMANN, * 12 DEC 1664
        Kinder :
        16 JAN 1718 - Helena BIAZOL
        16 JAN 1718 - Maria Barbara BIAZOL
        3 APR 1720 - Martin BIAZOL
        20 OCT 1721 - Maria Apollonia BIAZOL
        27 JUL 1724 - Maria Elisabeth BIAZOL
        21 APR 1727 - Johann Jacob BIAZOL
        3 JAN 1730 - Johannes BIAZOL
        4 SEP 1731 - Martin BIAZOL
        9 FEB 1734 - Anna Marga BIAZOL
        *
        Einsender:
        Wilhelm (Willy)* Duchmann
wduchmannatgmx.de >


        Johannes Tubic
        geboren: 1660 Flörsheim/M
        gestorben: UNBEKANNT

        Eltern
        Johannes TUBIC, * CA.1630
        Margaretha N., * 1635
        Ehepartner und Kinder :
        Catharina Hausmann
        geboren: 12 DEC 1664 Flörsheim/M
        gestorben: UNBEKANNT
        Eltern
        Johann Adam HAUSMANN, * 1640
        Christina KESTER, * 1642
        Kinder :
        28 AUG 1683 - Catharina HAUSMANN
        17 NOV 1686 - Johann Jakob TUBIC
        11 MAR 1688 - Maria Catharina TUBIC
        6 NOV 1689 - Johann Peter TUBIC
        9 SEP 1691 - Maria Barbara TUBIC
        22 MAY 1693 - Johann Christoph TUBIC
        7 JUN 1699 - Johann Georg TUBIC
        6 JUN 1700 - Anna TUBIC
        7 MAY 1702 - Maria Margaretha TUBIC
        21 MAR 1704 - Johann Martin TUBIC
        21 MAR 1704 - Maria Christina TUBIC
        11 JUL 1706 - Anna Margaretha TUBIC
        *
        Einsender:
        Wilhelm (Willy)* Duchmann
wduchmannatgmx.de >


        Johannes Tubic
        geboren: ca.1630 in unbekannt
        gestorben: 10 MAR 1698 in Flörsheim/M

        Eltern
        *
        Ehepartner und Kinder
        1655 - Margaretha N.
        geboren: 1635 in Flörsheim/M
        gestorben: NACH 1688 in Flörsheim/M

        Eltern

        Kinder :
        11 MAR 1657 - Johann Mathias TUBIC
        1660 - Johannes TUBIC
        1665 - Martin TUBIC
        *
        Einsender:
        Wilhelm (Willy)* Duchmann
wduchmannatgmx.de >



        Johann Adam Hausmann
        geboren: 1640 Flörsheim / Main
        gestorben: BEF OCT 1668 Flörsheim / Main

        Eltern
        *
        Ehepartner und Kinder
        14 JUL 1658 - Christina KESTER
        12 DEC 1664 - Catharina HAUSMANN
        *
        Einsender :
        Peter* Feilke
< pfeilke1atarcor.de >


        Christina Kester
        geboren: 1642 Winkel/Rhein
        gestorben: 13 FEB 1710 Flörsheim / Main

        Eltern
        Heinrich KESTER, * 1618
        Margarethe N., * 1618

        Ehepartner und Kinder
        14 JUL 1658 - Johann Adam HAUSMANN
        12 DEC 1664 - Catharina HAUSMANN
        *
        Heinrich Kester
        geboren: 1618 Winkel/Rhein
        gestorben: 8 JUN 1645 Winkel/Rhein

        Eltern
        *
        Ehepartner und Kinder
        1637 - Margarethe N.
        1642 - Christina KESTER
        *
        Einsender :
        Peter* Feilke
< pfeilke1atarcor.de >


        LDS :
        Name : Biazol
        Gender : Male
        Christening date : 01 May 1665
        Christening place : KATHOLISCH, NIEDERBERG, RHEINLAND, PRUSSIA
        Father name : Joanni Martino Biazol
        Mother name : Catharinae
        Batch number : C98025-1
        Record group : Germany-EASy
        Film number : 584959

        Batch number : J98025-1
        Record group : Germany-ODM
        Film number : 584959


        Kommentar

        • Karl Heinz Jochim
          Erfahrener Benutzer
          • 07.07.2009
          • 4803

          #5
          Hallo, Manfred,
          vielen Dank für Deine Nachricht und die vielen Daten, die ich allerdings alle schon kenne, sowohl direkt aus den verfilmten Kirchenbüchern als auch zwecks Vergleich aus der homepage von Herrn Wilhelm Duchmann, den ich sehr schätze!
          Vielen Dank nochmals, schade, dass Du Dir die Arbeit umsonst gemacht hast. Vielleicht haben wir beim nächsten Mal mehr Glück, würde mich sehr freuen, wenn ich Dir auch mal helfen könnte.
          Schöne Grüße
          Karl Heinz

          Kommentar

          • Svenja
            Erfahrener Benutzer
            • 07.01.2007
            • 4352

            #6
            Hallo Karl Heinz

            Aus welcher Originalquelle stammt die Angabe, dass Dominicus Biazol aus Leno bei Brescia stammt?

            Wie Garfield dachte ich auf den ersten Blick auch, dass Biazol nicht italienisch klingt.
            Für mich ist das eher romanisch oder ladinisch aber vielleicht hat es auch mit dem
            dortigen Dialekt zu tun. Allerdings könnte ich mir auch vorstellen, dass das damalige
            italienisch nicht identisch ist mit dem heutigen italienisch. Zudem könnte es auch sein,
            dass die heutige Schreibweise anders ist, aber das hast du sicher auch schon ausprobiert.

            Am meisten verbreitet ist Bazzoli in der Lombardei und angrenzenden Regionen:
            Origine, etimologia, curiosita' sui nomi; diffusione e distribuzione dei cognomi in Italia attraverso mappe colorate e zoom sulle regioni. Ricerche genealogiche, storie di emigranti, documenti per la cittadinanza italiana, folkore, tradizioni e risorse regionali, musica tradizionale, musica e canti popolari, musica delle regioni italiane


            Der Name Piazzoli ist in der Lombardei auch ziemlich verbreitet:
            Origine, etimologia, curiosita' sui nomi; diffusione e distribuzione dei cognomi in Italia attraverso mappe colorate e zoom sulle regioni. Ricerche genealogiche, storie di emigranti, documenti per la cittadinanza italiana, folkore, tradizioni e risorse regionali, musica tradizionale, musica e canti popolari, musica delle regioni italiane


            Der Name Bazoli sieht vom Gebiet her auch nicht schlecht aus:
            Origine, etimologia, curiosita' sui nomi; diffusione e distribuzione dei cognomi in Italia attraverso mappe colorate e zoom sulle regioni. Ricerche genealogiche, storie di emigranti, documenti per la cittadinanza italiana, folkore, tradizioni e risorse regionali, musica tradizionale, musica e canti popolari, musica delle regioni italiane


            Die Namen Pazzoli, Bazolli gibt es auch noch, aber seltener.

            Gruss
            Svenja
            Zuletzt geändert von Svenja; 02.06.2010, 21:07.
            Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
            https://iten-genealogie.jimdofree.com/

            Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

            Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

            Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

            Kommentar

            • Karl Heinz Jochim
              Erfahrener Benutzer
              • 07.07.2009
              • 4803

              #7
              Hallo, Svenja,
              wenn Bazoli und die Abwandlungen so oft in Nord-Italien vorkommen, dann könnte meine Vermutung mit den Buchstabenänderungen zu Biazol doch stimmen, aber die müssten dann vom Betroffenen selbst vorgenommen worden sein. Selbst wenn er seinen Namen anders ausgesprochen hätte, oder der Pfarrer hätte das mundartlich gehörte niedergeschrieben, so kann es vom Klang und der Aussprache her doch niemals eine "Verwechslung" zwischen Biazol und Bazoli kommen. Ich denke, er hat einfach seinen Namen ändern wollen (aus welchen Gründen auch immer) und hat dies ganz einfach durch die Versetzung eines einzigen Buchstabes erreicht. Der Hinweis "aus Leno bei Brescia" taucht mehrfach in den Flörsheimer Kirchenbüchern auf; der Pfarrer hat sich ggf. einfach (ohne Papiere) auf die Aussage von Dominicus verlassen. Ich habe schon mehrfach gelesen, dass in dieser Zeit öfter Italiener z.B. nach verbotenen Duellen nach Deutschland flüchteten. Es kann aber auch sein, dass er erst woanders in Süddeutschland lebte, dort seinen Namen änderte und dann nach Flörsheim kam, z.B. mit seinem Arbeitsbuch als Maurer, in dem bereits - für die Flörsheimer Behörden sogar ersichtlich - die Angaben zu seiner Person mit dem geänderten Namen und einem eventuell falschen Geburtsort standen. Alles ist möglich. Jedenfalls gibt es nach meiner persönlichen Recherche vor Ort in Leno dort keinen Dominicus Biazol in den Kirchenbüchern; ich habe extra die gesamte Zeit vor seinem Auftauchen in Flörsheim um 1717 dort in den Büchern überprüft, bis etwa 1660 zurück. Ich habe auch keine herausgerissenen Seiten entdecken können. Wie also können wir des Rätsels Lösung finden?
              Liebe Grüße
              Karl Heinz

              Kommentar

              • Garfield
                Erfahrener Benutzer
                • 18.12.2006
                • 2142

                #8
                Die Namensänderung von Bazoli auf Biazol wäre sicher absichtlich gewesen, um die Herkunft zu verschleiern oder so. Wann genau ist natürlich schwierig zu sagen.
                Ich weiss, dass es in der Schweiz schon damals Reisepässe gab, vielleicht ist das in Italien auch so? Ich weiss es leider nicht, aber vielleicht kannst du was in Erfahrung bringen.
                Der Name Dominicus wäre auf Italienisch Domenico, hast du auch da nichts gefunden?
                Laut jemandem hier im Forum sei es "früher" nicht üblich gewesen, irgendwelche Dokumente in der Kirche vorzulegen, eine Namensänderung dürfte nicht so ein Problem gewesen sein. Ich weiss auch von einem beruflichen Ahnenforscher, dass zB beim Alter bei offiziellen Sachen gelogen wurde (zB Census, um dem Militär zu entgehen).
                Gibt es neben Leno vielleicht ein kleines Dorf, wo es damals schon eine eigene Kirche gegeben haben könnte? Gibt ja eine Menge Kirchen in Italien (in "meinem" Dorf mit 7000 Einwohner gibt es ganze 7 Kirchen!). Vielleicht kam Dominicus Biazol von einem Dorf (bzw damals eher "einige Häuser") neben Leno, und im Ausland gab er den nächst grösseren Ort an?

                Meines Wissens war Italienisch früher ein wenig anders (haben wir zumindest beim Versuch, alte Liedtexte zu übersetzen, festgestellt) und dann gibts ja auch noch Dialekte.
                Ich habe versucht mehr zu der Gegend rauszufinden, vielleicht hilft das ja irgendwas: Brescia war 1516 - 1797 venezisch (Quelle: mein Freund...). Um die Zeit rum war Venedig ständig im Krieg mit Griechenland (gegenseitige Eroberungen), die Zahl der Adligen wurde verkleinert (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Republi...nverb.C3.A4nde). Könnte immerhin ein Grund für eine Auswanderung sein.
                Viele Grüsse von Garfield

                Suche nach:
                Caruso in Larino/Molise/Italien
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                Jörg von Sumiswald BE/Schweiz
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                Keller von Schlosswil BE/Schweiz

                Kommentar

                • Karl Heinz Jochim
                  Erfahrener Benutzer
                  • 07.07.2009
                  • 4803

                  #9
                  Hallo, Garfield,
                  vielen Dank für Deine Nachricht und die Ausführungen. Habe Dir gerade 4 Fotos von den Kirchenbüchern aus Leno geschickt.
                  Da auch bei uns seinerzeit die katholischen Kirchenbücher in lateinisch geschrieben wurden, hat der Pfarrer die Namensform "Dominicus" gewählt.
                  Da die Menschen dieser Zeit oft selbst nicht wußten, wann sie genau geboren wurden, konnten sie bei einem "Umzug" nur ungenaue Angaben machen, oder machten sich aus gewissen Gründen jünger oder älter.
                  Dein Hinweis mit dem noch kleineren Dorf bei Leno finde ich sehr interessant. Aber welches könnte es sein? Schau mal selbst in Google Earth.
                  Schon damals gab es "Gastarbeiter" in Deutschland, die dann oft für immer blieben; gute Handwerker waren gesucht, insbesondere Spezialisten am Bau, Stukateure, Steinmetze, Maurer, Zimmerleute, Glasbläser für die Kirchenfenster usw. Und die gab's nun mal in Italien. Vielleicht hat Venezia zu dieser Zeit aus bestimmten Gründen kein Geld für Neubauten in das Gebiet um Brescia gesteckt und die Handwerker sahen sich nach einem neuen Betätigungsfeld um. In der in Frage kommenden Zeit wurde die alte St. Galluskirche in Flörsheim eifrig restauriert und erst ab 1766 durch einen Neubau ersetzt. Da Flörsheim zum Bistum Mainz gehörte, und die Achse Rom-Mainz (beide haben einen "Heiligen Stuhl") schon lange bestand, gab es besonders viele italienische Zuwanderer ins Bistum Mainz.
                  Da gibt es also noch viel zu forschen, aber wie soll man das Rätsel um den Namen und den Ort klären? Weiß momentan noch keine Lösung.
                  Liebe Grüße
                  Karl Heinz

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                  • verenahartmann
                    Benutzer
                    • 23.01.2011
                    • 24

                    #10
                    Familienforschung Flörsheim - italienische Vorfahren

                    Lieber Karl-Heinz,

                    ich lese in diesem Forum schon "etwas länger" immer nur mit ... jetzt als ich Deine Beiträge hier las, musste ich mich nun unbedingt anmelden um Dir darauf etwas zu posten, da wir zwei nämlich "neben einander herforschen"!

                    Kurz zu mir und meinen Ahnen:
                    Bei mir in der Familie hieß es immer: Wir stammen aus Amerika, Pommern und Italien. Die Familie meines Vaters stammt aus Hessen ... genauer: aus Flörsheim. (Und hier "treffen" wir uns gleich.)

                    Genau wie Du schätze ich auch enorm Willy Duchmanns Arbeit -- diese ist nicht hoch genug einschätzen und zu loben! Wahnsinn was er da geleistet hat!

                    Durch Willys Daten habe ich dann meinen Urgroßvater in 9. Generation gefunden:

                    Theodor Mimici
                    geb. 1660 "in Italien"
                    gest. 3. September 1739 in Flörsheim
                    Heirat: 1683 mit Anna Maria

                    Genau wie Du, habe ich es mit einem Fall von "Buchstabensuppe" zu tun ... der Name Mimici taucht nur bei dieser Familie auf .... in Italien ist dieser Name anscheinend gar nicht zu finden. (Zumindest mit den üblichen Suchhilfsmitteln.) Aber durch einen tollen Tipp in einem anderen englisch-sprachigen Forum kam ich auf den Namen MiNici. Dieser ist heute in Italien nachweisbar, allerdings nur um die 100 mal.

                    Hattest Du bei Dir im Kirchenbuch tatsächlich eine Ortsangabe?
                    Ich war immer davon ausgegangen, dass es bei Ausländern häufiger vorkam, dass nur das Land eingetragen wurde ... also Italien oder "Italiäner". Dies scheint ja sehr häufig vorgekommen zu sein. Bin ganz platt, dass Du einen konkreten Ort hast!

                    Meine Suche mit den Daten von Willy Duchmann ging dann etwas anders als bei Dir weiter: Ich schaute allgemein, warum wohl jemand Ende des 17. Jh./Anfang des 18. Jh. aus Italien auswandert und ausgerechnet in einem hessischen Dorf landet.

                    Das Ergebnis fand ich sehr spannend: Zu dieser Zeit herrschte in den norditalienischen Alpdörfern ein großes Elend. Keine Arbeit, viel Armut. Anscheinend zur gleichen Zeit waren die Umstände in Süditalien ebenfalls schlecht. Die Folge war eine Wanderbewegung nach Norden. Die Süditaliener in den Raum Rom, die Norditaliener über die Alpen.
                    Dort verdingten sich diese als Handwerker mit Spezialwissen, Pomeranzenhändler, Spediteure, Kommisionäre oder -- speziell bei kleinen Jungen -- als Kaminkehrer.

                    Ja, das ist mein Forschungsstand. Nicht viel, nichts genaues.

                    Sehr spannend finde ich nun Deine Forschungsergebnisse zu sehen! War tatsächlich der Beruf bei Deinen Ahnen eingetragen? Und dieser Kirchenbau/Reparatur, das klingt natürlich auch sehr spannend.

                    Bisher war ich immer hin und hergerissen: Gerade die amerikanischen und italienischen Ahnen sind bei mir die Kandidaten bei denen ich mir die Zähne ausbeisse ... aber genau diese beiden interessieren mich auch am meisten! Vielleicht gibt es doch etwas Hoffnung für meine Forschung?

                    Ich habe bei den "Weißen Seiten" mir alle Minicis gelistet und wollte versuchen zu schauen, in welchen Orten die meisten sitzen. Orte im Valcamonica sind hier ganz weit vorne. Da Du vor Ort schon einmal gesucht hast ... wie sind Deine konkreten Erfahrungen? Mein Italienisch ist schon sehr schlecht (leider) und meine "Daten" sehr wage ... meinst Du, ich sollte es trotzdem versuchen die Valcamonica Dörfer "abzuklappern"?

                    Dir einen lieben Gruß,
                    Verena

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                    • Karl Heinz Jochim
                      Erfahrener Benutzer
                      • 07.07.2009
                      • 4803

                      #11
                      Guten Morgen, Verena,

                      vielen herzlichen Dank für Deine ausführliche Stellungnahme. Ja, das Ganze ist schon spannend! Die Angabe "aus Leno bei Brescia" stammt aus einem der vielen Kirchenbucheinträge der Familie Biazol (hatten ja viele Nachkommen); die Angabe kommt mehrfach vor.

                      Als ich vor 2 Jahren in Leno war (vom Urlaub am Gardasee aus), hat man mir trotz Sprachproblemen sehr geholfen und ich durfte die Originalbücher anschauen. Ich empfehle Dir aber, Dich vorher unbedingt anzumelden; ich musste auch ein zweites Mal hinfahren, da man nicht gleich Zeit für mich hatte. Ich war zunächst auf dem städt. Einwohnermeldeamt (so würde man das in Deutschland nennen), von wo aus die junge Dame mit meiner Frau und mir dann zum Pfarrer und dessen Archiv ging. So etwas klappt also ganz gut, und mit einem "kleinen Schein" war der Pfarrer auch zufrieden.

                      Die Mimicis sind mir in den Limburger Archivunterlagen auch schon aufgefallen, habe aber noch keine erfasst. Habe im Moment das "kleine" Problem, dass meine alten Broderbund-Dateien immer noch nicht im neuen Family Tree Maker 2010-Programm laufen und ich manches nicht nachschauen kann. "Lebe" gerade von meinen vielen Ausdrucken, die ich nach und nach ergänze.

                      Wäre schön, wenn wir in Verbindung blieben. Wünsche Dir viel Glück und Erfolg bei Deinen Forschungen.

                      Liebe Grüße

                      Karl Heinz

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                      • verenahartmann
                        Benutzer
                        • 23.01.2011
                        • 24

                        #12
                        Danke und Dir auch viel Erfolg!

                        Lieber Karl Heinz,

                        vielen Dank für Deine Antwort! Und auch für Deine wertvollen Tipps!

                        Wir sollten wirklich in Kontakt bleiben ... auch wenn sich ja -- wie es bei der Genealogie schon mal vorkommt -- etwas Zeit vergeht.

                        Bin gespannt über jede Entwicklung bei Dir. Werde berichten, wenn ich etwas weiter komme ... ich versuche derweilen herauszubekommen, wo ich als nächstes nach "meinen" Minici suchen kann.

                        Danke und einen lieben Gruß!
                        Verena

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                        • Karl Heinz Jochim
                          Erfahrener Benutzer
                          • 07.07.2009
                          • 4803

                          #13
                          Guten Abend, Verena,

                          vielen Dank für Deine Nachricht. Habe in alten (gesammelten) Unterlagen (die nicht von mir stammen) folgendes gefunden, was vom Sterbedatum her mit Deinem Theodor M. übereinstimmt:

                          Theodor Minicus, + 03.09.1739
                          oo mit Anna Maria N.N., + 29.01.1737
                          Kinder:
                          Elisabetha M., * 07.06.1685
                          Maria Eva M., * 29.03.1688
                          Johann Adolf M., * 17.12.1690
                          Anna Maria M., * 13.01.1695

                          Vielleicht hilft Dir das etwas weiter, würde mich freuen.

                          Liebe Grüße

                          Karl Heinz

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                          • Karl Heinz Jochim
                            Erfahrener Benutzer
                            • 07.07.2009
                            • 4803

                            #14
                            Hallo, Verena,

                            falls Du es bei www.duchmann.net nicht schon selbst entdeckt hast: Da ist die Anna Maria MIMICI angegeben, * 13.01.1695 in Flörsheim, + 13.07.1726 in Flörsheim, oo 12.1717 mit Nikolaus Scherling.

                            Ferner eine mir bisher unbekannte Anna Margaretha Mimici, * 08.09.1704, + 1769, oo 29.06.1722 mit Johannes Petrus Müller. Ob deren Eltern aber die gleichen wie bei o.g. Anna Maria Mimici sind, geht nicht hervor.

                            Liebe Grüße

                            Karl Heinz

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                            • verenahartmann
                              Benutzer
                              • 23.01.2011
                              • 24

                              #15
                              Lieber Karl Heinz,

                              das ist wirklich lieb mit dem Hinweis, vielen Dank! Diese Mimici kannte ich schon ... Willy hatte mir vor "einiger Zeit" (schon etwas länger her) seine GEDCOM-Datei geemailt. (Wir haben ja gemeinsame Vorfahren in direkter Linie, nicht nur die Mimicis.)

                              Mein Wissensstand "der Mimici" aus Flörsheim ist, was auch in GEDBAS (was ja GEDCOM-Dateien von Willy Duchmann sind) zu finden ist:



                              Über die Tochter Elisabeth Mimici bin ich auf direkter Linie Enkelin.

                              Wünschte, ich könnte Dir auch ein bisserl helfen, weiß leider grad nicht wie. Das kommt aber vielleicht noch -- hoffe ich!

                              Dir einen lieben Gruß und Danke!
                              Verena

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