Kaiserliches Amtsgericht in Hagenau

[marry]

Hallo allerseits,

in einer Geburtsurkunde (Frankfurt/Oder) steht als Randvermerk zur Vaterschaftanerkennung:
"am 5. Juli 1913 vor dem kaiserlichen Amtsgericht in Hagenau abgebenden Erklärung ...".

Frage1: Handelt es sich dabei zwingend um das Hagenau im Elsass oder gibt es noch ein Hagenau z.B. in Brandenburg (z.B. in der Neumark), dass ich nur nicht gefunden habe?

Frage2: Weiß jemand eventuell ob ich irgendwie an diese Erklärung kommen kann, bzw. ob und wo diese noch existieren könnte? Der Name des gesuchten Vater lautet übrigens "Fritz Dansel".

Vielen Dank,
Marry

[Billet]

Zu dieser Anfrage schreibt Herr v. Roy im Forum von "Heraldik im Netz" unter :

http://heraldik-wappen.de/viewtopic.php?p=51310#51310

Die Bezeichnung „Kaiserliches Amtsgericht“ verdeutlicht, daß wir es hier mit einem im „Reichsland Elsaß-Lothringen“ gelegenen Gericht zu tun haben. Weil dies so ist, handelt es sich „zwingend um das Hagenau im Elsaß“.

Im Jahre 1913 lagen in Hagenau i.E. folgende Einheiten:
- das 2. Unter-Elsässische Infanterie-Regiment Nr. 137
- das 1. Unter-Elsässische Feldartillerie-Regiment Nr. 31
- Teile des 2. Unter-Elsässischen Feldartillerie-Regiments Nr. 67
- das 3. Schlesische Dragoner-Regiment Nr. 15.

Außerdem befanden sich im Jahre 1913 in Hagenau i.E.
- ein Militär-Bauamt sowie eine Garnisonverwaltung,
die zur Intendantur des XXI. Armeekorps gehörten.

Quelle: Rangliste des aktiven Dienststandes der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps ... nach dem Stande vom 6. Oktober 1913 (Berlin bei Mittler & Sohn).

Es wäre denkbar, daß der genannte Herr Dansel einem der vorgenannten Regimenter bzw. einer der beiden genannten Militärbehörden angehörte.

Freundliche Grüße vom Rhein

P.S. Es ließe sich durchaus denken, daß die „Erklärung vom 5. Juli 1913“ noch heute in den Archiven von Straßburg oder Metz vorhanden ist. Hier dürfte es sich empfehlen, die „Frage2“ gesondert in der „Elsaß-Lothringen Genealogie“ zu stellen.