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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Einfach irgendwo anrufen?


lika
24.11.2006, 15:03
Hallo zusammen,

ich habe einmal eine Frage an Euch. Habt Ihr schon einmal einfach das Telefonbuch hergenommen und Leute angerufen, die vielleicht in Eure Forschung passen könnten? Ich habe einen extrem seltenen Namen und nach meinen Forschungen gibt es diesen Namen etwa 20 x in Österreich, 3 x in Deutschland und 50 x in Tschechien (dort kommen meine Ahnen auch her). Einige davon sind Verwandte, und jetzt meine Frage: kann und soll ich die anderen in Österreich einfach einmal anrufen (tschechisch kann ich nicht)? Wer hat damit Erfahrungen? Oder ist das zu aufdringlich?
Es liegt eben der Schluß nahe, dass alle verwandt sein müssen, weil es nur so wenige gibt...

Bitte um Eure Hilfe.

Danke
Lika

Petra
24.11.2006, 16:07
Hallo Lika,

ich habe bisher 2 mal eine Briefaktion an gleiche Namensträger gestartet, eine kleine Einführung geschrieben, einen kleinen Stammbaum beigefügt, einen frankierten an mich adressierten Rückumschlag beigefügt und abgewartet.
Beim 1. Mal haben von 20 angeschriebenen 19 geantwortet (Mail, Post oder Anruf), beim 2. Mail von 10 angeschriebenen leider bisher nur 2.

Diese Schriftform finde ich persönlich besser, weil man beim Telefonanruf vielleicht zu überrascht ist, der Angerufene nicht nachlesen oder nachdenken kann oder man selber etwas Wichtiges zu erwähnen vergisst.

Viele Grüße
Petra

Caterine
24.11.2006, 16:48
Hallo Lika,

wir haben auch ins Telefonbuch geschaut und 6 Namensträger gefunden.
Das war allerdings in Buenos Aires. Da wir des Spanischen nicht mächtig sind, habe wir ein Rundschreiben übersetzen lassen und an alle geschickt.

2 kamen als unbekannt zurück, und der dritte war ein Volltreffer! Diese Dame kannte sich in der Familie gut aus, war sehr erfreut, daß wir sie gefunden hatten und das Schönste ist, daß sie ein tolles Deutsch spricht.

Das sind unsere Erfahrungen. Liebe Grüße, Caterine

gudrun
24.11.2006, 17:18
Hallo,

nach meinen Erfolgen bei Rundschreiben und weniger bei Anrufen, schreibe ich lieber. Da haben die Leute mehr Zeit zum Überlegen und meistens ist es doch so, daß einem beim längeren Nachdenken, immer wieder neue Begebenheiten in der Vargangenheit einfallen.
Meiner Mutter ist erst vor kurzem Eingefallen, daß ihr Vater in einem bestimmten Ort einen Cousar hatte. Leider weiß sie den Namen nicht mehr.
Vielleicht fällt ihr der auch noch ein.
Wir brauchten einmal 20 Jahre, bis ein Familiengeheimnis gelüftet war. Es hieß immer wieder, da wissen wir nichts, plötzlich ist der Groschen doch noch gefallen und das Ergebnis hat uns sehr verblüfft.
Beim Brief kann alles passieren. Ohne Kommentar zurück, keine Reaktion und auch, daß eine Familienchronik ankommt. Ist mir alles schon passiert.

Viel Erfolg mit dem Briefeschreiben
wünscht
Gudrun

PS: Anrufen tue ich Leute, bei denen ich mich auf jemanden (gemeinsame Bekannte) berufen kann.

Gerda
24.11.2006, 17:24
Hallo Lika,

wie Petra finde ich ich die Briefversion besser.

Ein Anruf kommt könnte aus verschiedenen Gründen ungelesen kommen, denn du weißt ja nie, in welcher Situation der Andere sich gerade befindet.

Ein Brief hingegen hat den Vorteil, dass der Empfänger ihn dann lesen kann, wenn er Lust dazu hat. Ob und wie derjenige dann antwortet, bleibt dann ihm überlassen.

Viele Grüße
Gerda

Dieter Seeghitz
24.11.2006, 17:46
Hallo Lika,

mit den Telefonaten habe ich bislang schlechte Erfahrungen gemacht, aber man möchte ja einerseits wenig Schreibarbeiten und andererseits schnelle Ergebnisse haben.

Mit ist es in der Vergangenheit bei Telefonaten stets so ergangen, dass immer die falschen Leute an der Strippe waren, die mit den Gesuchten absolut nichts zu tun hatten. Teilweise sind die Gesprächsteilnehmer auch voll Mißtrauen - man weiss ja nicht, ob dein Gespräch gleich als cold calling aufgefasst wird. Vielleicht war ich auch zu ungeduldig, wenn ich nach dem 10. Telefongespräch fluchend der Hörer hingeworfen habe.

Supi ist natürlich, wenn Du jemanden über seine E-Mail-Adresse anfunken kannst. Da kam fast immer eine Reaktion.

Grüsse von

Dieter

Hintiberi
24.11.2006, 18:37
Für meinen Namen gibt's momentan 15 Eintragungen im Onlinetelefonbuch.
Letzten Monat habe ich einfach mal einen Namensträger angerufen...
Er war sehr nett und fragte auch gleich, ob ich denn mal vorbeikommen möchte, denn einige Informationen hätte er auch, die es sich sicher lohnte anzusehen.
Das tat ich dann kurz darauf auch: Ich schwang mich in den Zug und verbrachte einen tollen Tag bei meinem "neuen Verwandten" - zudem bekam ich einiges an Informationen und u.a. auch die Bestätigung, daß alle die, die meinen Namen tragen auch verwandt sind und daß die Vorfahren ursprünglich alle aus Ahaus kamen.
Es hat sich mir nun ein interessantes Forschungsgebiet aufgetan.

Es gibt solche und solche Leute; vor einigen Jahren habe ich mehrere Briefe losgeschickt, von denen ein einziger zurückgekommen ist. Der Schreiber des Briefes konnte mir leider nicht weiterhelfen und verwies mich aber an seinen Neffen, der sich mal mit Ahnenforschung befaßt haben soll. Selbigen schrieb ich zweimal an - leider ohne Erfolg...

Gruß
-Jens

Eva64
25.11.2006, 08:51
Original von lika
Habt Ihr schon einmal einfach das Telefonbuch hergenommen und Leute angerufen, die vielleicht in Eure Forschung passen könnten?

Genau dieselbe Frage ging mir auch durch den Kopf. Man bekommt ja auch immer mal wieder den Hinweis bei der Suche, dass so und so viele Namensträger da und dort lt. Telefonverzeichnis wohnen und man doch einfach anrufen solle. Aber nach den Erlebnissen der anderen werde ich doch auch bei meiner bisherigen Vorgehensweise bleiben. Ich schreibe einen Brief und lege Rückporto bei.

Grüßle
Eva

Marlies
25.11.2006, 09:17
Hallo,

so, dann will ich auch noch meinen Senf dazugeben. Ich gehe mal von mir selbst aus: abgesehen davon, das man den anderen in einer Situation erwischen kann, in der er "grantig" reagiert (weil man ihn unter der Dusche erwischt hat, oder er gleich ausgehen will, oder er einfach nur nen schlechten Tag hat, oder oder oder) ich wäre mehr als mißtrauisch, wenn mich jemand "überfällt" und mich zu mir und meiner Familie ausfragen will.

Deswegen halte ich es so, dass ich (ziemlich ausführlich) schreibe und in diesem Schreiben ein Telefonat in 3 oder 4 Wochen ankündige. Bis dahin hat der andere (bei Interesse) Zeit, sich mit der Familiengeschichte auseinanderzusetzen. Mit dieser Methode (mache ich auch erst seit 2 Jahren) hatte ich oft Erfolg.

Ein schönes Wochenende wünscht Euch
Marlies

Peter G.
25.11.2006, 09:57
Hallo,
dazu möchte ich auch noch was sagen. Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt einfach mal anzurufen. Habe das aber aus Gründen die hier schon erwähnt wurden doch nicht gemacht.
Wenn ich demnächst Kontakt mit mir unbekannten Personen aufnehme werde ich das per Brief machen.
Ich werde ein Einleitungschreiben verfassen in dem ich mich vorstelle mit meiner Adresse und E-Mail und meine Beweggründe worum ich das tue.
Des weiteren werde ich einen kleinen Stammbaumausschnitt mitschicken in dem sofort ersichtlich ist in welchem Verwandtschaftsverhätniss wir zu einander stehen (ich denke, so was animiert zum mitmachen).
Auch werde ich ein Formular mitschicken mit der Bitte es auszufüllen soweit möglich.
Diese Schreiben werde ich in ein Din A5 Umschlag stecken in dem ich auch noch ein frankierter Rückumschlag, bereits mit meiner Adresse als Empfänger versehen, mitschicke.
So hat der Angeschrieben am wenigsten Arbeit, kann sich genügend Zeit lassen und fühlt sich nicht gleich überfallen.
Ich denke auf diese Weise hat man den grössten Erfolg.

Gruß
Peter

Sascha Ziegler
25.11.2006, 11:14
Hallo,

bei mir ist es ziemlich gemischt, wobei ich bei Anrufen meist nicht all zu gute Erfahrungen gemacht habe. Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute schnell misstrauisch sind und Fremden nichts erzählen. Am besten ist wirklich die hier schon öfters genannte Schriftform inkl. frankierter Rückumschlag. Das erinnert mich wieder einmal daran, dass ich eine solche Briefaktion für einen bestimmten Familiennamen demnächst auch mal wieder machen muss....

Viele Grüße
Sascha

lika
25.11.2006, 15:26
Liebe Leute!

Danke für Eure vielen Hinweise, ich denke, Ihr habt recht damit, dass anrufen viel zu überfallsartig wäre. Ich werde in Ruhe einen Brief aufsetzten, mir genau überlegen, wen ich anschreibe und die Briefe nach Weihnachten (vorher hat keiner Zeit) losschicken.

Ich berichte Euch auf jeden Fall vom Ergebnis, es wird nur sicher einige Zeit dauern.

Noch eine Frage: wie habt Ihr den Brief ungefähr formuliert? Und was ist mit Daten von noch lebenden Verwandten? Habt Ihr die mitgeschickt?

LG
Lika

Peter G.
25.11.2006, 15:31
Hallo

ich würde ausser Namen keinesfalls Daten mitschicken. Soweit ich weiss, reicht der Datenschutz 100 Jahre zurück.
Und man weiss ja nie, wie der Briefempfänger auf Datenschutz reagiert.

Gruß Peter

gudrun
25.11.2006, 17:57
Hallo,

ich habe die Daten mitgeschickt, die ich aus irgendeiner Veröffentlichung habe. Also Daten aus der Zeitung usw.
Meine eigenen Daten natürlich auch, da ich ja vom Briefempfänger ja auch Daten aus seiner Familie bekommen will.

Viele Erfolg beim Briefeschreiben
wünscht
Gudrun

Carlton
25.11.2006, 19:21
Hallo,

ich gebe alle Daten bekannt, die auch so veröffentlicht werden. Zum Beispiel Geburt- und Sterbedaten sind in jeder Todesanzeige enthalten. Von mir gebe ich am Anfang nur Namen, Adresse (denn ich möchte ja was haben), mein Lebensalter und den Verwandtschaftsgrad (Tochter, Enkelin usw.) bekannt.

Bei Telefonaten habe ich die Erfahrung gemacht, dass es relativ einfach ist, ein Gespräch mit Personen bis ca. 75 Lebensjahre zu führen. Bei Personen mit einem Lebensalter ab 75 und weit darüber, wird es problematisch. Nicht wegen Unfreundlichkeit usw., sondern dann liegt es meistens eher am Gehör.

Aber in beiden Fällen (Briefe, Telefonate) habe ich ganz gute Erfahrungen gemacht. Bisher hat sich nur ein einziger nicht gemeldet und bei einer weiteren Anschrift bekomme ich den Brief (egal, welche Anschrift ich nun nutze) regelmäßig aus den USA zurück mit dem Vermerk: wohnt nicht mehr hier. Obwohl gemäß Telefonbuch der USA die Anschriften (mein Ansprechpartner, Ehemann, Söhne) auch noch ok ist. Aber damit kann ich leben.

Schönen Abend noch,

Ursula

Marlies
26.11.2006, 15:19
Original von lika
wie habt Ihr den Brief ungefähr formuliert?


Hallo Lika,

ich stelle mich als erstes vor, dann schreibe ich von meinem Hobby, lege eine kleine selbstgezeichnete Stammtafel bei, frage, ob mir jemand weiterhelfen könnte und kündige meinen Anruf in ca 3-4 Wochen an. Wenn ich sicher bin, dass es Verwandte sind, die ich zum ersten mal anschreibe, erzähle ich auch "familiäres".
Der beigelegte frankierte Rückumschlag sollte selbstverständlich sein.

LG Marlies

Uschi
26.11.2006, 16:46
Hallo Zusammen,

einmal habe ich jemanden geschrieben und habe meine Telefonnummer mit gegeben.

Probt bekam ich einen Anruf. Dies war 3 Tage vor meinem Geburtstag. Im laufe des Gespräch kam dies raus. Diese Person rief mich auch an diesem Tag an.

Er rief mich mehrmals an. Doch seit gut 1/2 jahr höre ich nichts mehr von ihm.


Nun zum Thema:

Bei mir ist es umgekehrt. Ich rufe die Leute an, die mit mir zu tun habe könnte.
Hier der Familiennamen Schmitten. Da ich weiß das mein Vorfahr aus Insul kommen, habe ich dort den ersten angerufen. Die Dame hat mich an ihren Schwager verwiesen (ihr Mann ist verstorben). Dieser war sofort begeistert von meiner Sache. Er konnte von dieser Familie vieles erzählen.

"Um genaures zu klären, könnte ich ihn mal besuchen" meinte die Person. Er habe ein buch mit Familiennamen.


Am Freitag werde ich hin fahren. Bin mal gespannt.


Gruß Uschi

Mutt3550
09.01.2007, 15:48
Hallo, ich habe schon seit vielen Jahren danach gearbeitet einfach die Leute anzurufen. Wenn sie zur Chronik gehören sind sie, nachdem man sich ausreichend vorgestellt hat, und auch verwandtschaftliche Dinge nennen kann, bereit mit einem in Kontakt zu treten. Daraus hat sich schon so manche Lücke schließen lassen, zumal die Leute dann auch wieder Kontakt zu anderen bis dahin unbekannten Verwandten herstellen können. Grüße von M

Jensus
10.01.2007, 18:37
Hallo,
meine Familie wurde vor etlichen Jahren auch einmal angeschriebener (aus Amerika) und wir hielten das zuerst für einen Schwindel - aber zum Glück war ein Stammbaum und noch einige weitere Informationen beigefügt - anhand dieser Daten konnten wir wirklich eine 100% verwandtschaftlich Beziehung herleiten!
Und seither haben unsere Familien einen sehr guten Kontakt untereinander. Wir haben uns auch schon oft gegenseitig besucht und halten weiterhin einen sehr tollen brieflichen und freundschaftlichen Kontakt. Ein Brief mit einigen Angaben/Informationen lohnt sich auf jeden Fall!
Viel Erfolg und Gruss Jens

Juliane
26.01.2007, 15:34
Hallo!

Nachdem ich hier gelesen habe, dass die meisten doch recht gute Erfahrungen gemacht haben, habe ich mich nun auch dazu entschlossen, ein paar Leute anzuschreiben!

Der Familienname, den meine Anfrage betrifft, kommt in Deutschland laut Telefonbuch auch nur ca. 12 mal vor. Da liegt eine verwandschaftliche Beziehung ja schon irgendwie nahe! Die meisten davon wohnen auch in NRW.

Ich bin mal gespannt, ob ich überhaupt eine Antwort bekomme... Falls eine verwandschaftliche Verbindung besteht, so kann diese wahrscheinlich nur auf der Ebene meines Ur- bzw. Ururgroßvaters liegen. Beide sind nämlich um 1860 von Belgien nach Deutschland gekommen und der Nachname ist selbst in Belgien sehr selten und kommt da auch hauptsächlich in einem einzigen Ort vor... (Dort muss dann allerdings mindestens die Hälfte aller Bewohner miteinander verwandt sein) :wink:

So, ich mache mich dann mal auf den Weg zum nächsten Briefkasten!

Viele Grüße, Juliane