Unglücksfälle im Bergbau

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  • Jürgen47
    Neuer Benutzer
    • 31.08.2007
    • 3

    Unglücksfälle im Bergbau

    Grüß Gott im neuen Jahr,
    Auf der Suche nach Daten über meinen Großvater, den Steiger Reinhold Oertel aus
    Helfta, habe ich in Erfahrung bringen können, dass er mit hoher Warscheinlichkeit bei einem Schlagwetter Anfang der 20er Jahre des letzten Jahrhundert, ums Leben kam. Wo kann ich genaueres über Grubenunglücke im Mansfelder Raum erfahren?

    Zunächst herzlichen Dank für die Vorschläge.
    Sobald ich Näheres in Erfahrung bringen kann, werde ich darüber berichten.
  • Naresiak
    Erfahrener Benutzer
    • 04.12.2007
    • 168

    #2
    Hallo Jürgen,

    ich hab mich mal umgesehen im Netz und habe folgende Internetseiten gefunden: http://home.arcor.de/fhy/bergbaumahnmale.htm (Mahnmal zu Mansfeld)

    Vielleicht kann dir die Stadt helfen.

    Rathaus oder Kulturamt haben bestimmt Informationen für dich. Vielleicht hilft vorab auch ein Anruf (Telefonnummer steht unten auf der Seite).

    Liebe Grüße, Nadine
    Zuletzt geändert von Pendolino; 02.10.2010, 19:10. Grund: defekten Link entfernt

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    • clarissa1874
      Erfahrener Benutzer
      • 07.10.2006
      • 2213

      #3
      RE: Bergbau - Unfall im Mansfeld

      Hallo, Jürgen,
      zum Unfall kann ich leider keine Informationen geben. Mich interessieren weitere Angaben zu Reinhold Oertel, z.B. Herkunft.
      Ich habe Oertel-Vorfahren in
      Endorf und Neuplatendorf im Mansfelder Land
      mit Daten bis 1656.
      In Meisdorf kommt der Name Oertel ebenfalls vor, wahrscheinlich mit Ursprung in Endorf oder Neuplatendorf.
      Vielleicht gibt es eine Übereinstimmung. Wenn ja, würde ich mich über eine Nachricht freuen.
      Gruß
      Willi

      Suchnamen in Verbindung mit Oertel:
      Kersten
      Kruse
      Lüder
      Marscheider
      Rohkohl
      Sachtleben
      Schade
      Vogel
      Teichfischer
      FN: Beutler, Kasch, Oertel, Schleusener, Treichel, Zoch in Berlin
      FN: Beutler [Büdeler o.ä.], Brandt, Döring [Düring], Fahrenholz, Granzow, Heitmann, Herm, Klages, Kleemann, Kremp, Malzahn, Mehser, Oertel, Ostwald, Ramin, Rauhöft, Scherff, Schwager, Weigelt, Welzin [Welzien] in Brandenburg
      FN: Alex, Aschmutat, Haak, Huhlgram, Klamm, Mack, Mucharski, Stortz, Treichel [Treuchel, Treichler], Weidemann, Weidhorn, Wohlgemuth, Zech in Westpreußen
      FN: Berthold, Heybach [Heubach], Köhler in Sachsen

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      • #4
        Hallo Jürgen,

        auch die örtliche bzw. regionale Zeitung dürfte vom Unglück berichtet haben und evtl gibt es ja auch eine Todesanzeige.

        Viel Erfolg!
        Marlies

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        • Ela_75
          Erfahrener Benutzer
          • 26.09.2007
          • 288

          #5
          Ich kenne mich in der Ecke leider kaum aus, kann dir also nicht sagen was für Gruben im Umkreis sind. Aber hier eine Auflistung der bekannten
          Grubenunglücke

          Grüße, Ela


          Interessengemeinschaft Saarland
          Interessengemeinschaft Hunsrück

          Man weiss erst daß man ist, wenn man sich in andern wiederfindet.


          Kommentar

          • ThomasG
            Benutzer
            • 28.11.2007
            • 97

            #6
            Hallöchen !

            Ich würde den Kontakt zum Mansfeld-Museum in Hettstedt empfehlen.

            Dort findest noch verlinkte Seiten und Kontaktmöglichkeit.

            Um dir einen Überblick über den Kupferabbau/Stollen in ML zu verschaffen ist diese Seite vielleicht auch von Interesse.

            Oben auf Bergbau.

            Buchlektüre in diesem zusammenhang, die mir einfiele.
            Mansfeld AG für Bergbau u. Hüttenbetrieb Eisleben - Walter Hoffmann.
            Mansfeld. Gedenkschrift zum 725-jährigen Bestehen des Mansfeld-Konzerns
            Sachsenverlag Dresden 1925

            Gruß: Thomas

            Kommentar

            • Jürgen47
              Neuer Benutzer
              • 31.08.2007
              • 3

              #7
              RE: Bergbau - Unfall im Mansfeld

              Hallo Willi,
              Ich habe jetzt Daten über meinen Urprung väterlicherseits bekommen.
              Das früheste Geburtsdatum ist 1768 in Wieserode, mein Altvater Johann
              Samuel Oertel. Leider tauchen die Namen aus Deiner Aufstellung bei mir nicht auf. Hätte ja zufällig sein können.
              Herzlichen Gruß
              Jürgen

              Im Übrigen habe ich jetzt das genaue Sterbedatum meines Großvaters.
              Es war der 24.05.1924 in Eisleben. Ich glaube damit kann ich doch jetzt auch die genauen Todesumstände herausbekommen. Nochmals Vielen Dank an Euch für die guten Tips.

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              • Konni
                Erfahrener Benutzer
                • 19.08.2008
                • 2999

                #8
                Unglücksfälle im Bergbau

                Amtsblatt Coblenz 1837

                Uebersicht der beim Bergbau des Dürener Bergamts-Bezirks im 2ten Semester 1836 vorgekommenen Unglücksfälle.

                Es ereignete sich im 2ten Semester 1836 bei dem Bergbau im Bezirke des Königl. Bergamtes zu Düren sieben Unglücksfälle, wodurch 8 Menschen das Leben verloren. Davon kamen 3 Unglücksfälle beim Steinkohlen-Bergbau, einer beim Bleibergbau, einer beim Galmeibergbau, einer beim Eisenstein-Bergbau und einer bei der Dachschiefergewinnung vor. Die näheren Umstände waren folgende:

                1) Am 18. August stürzte der Bergarbeiter Christian Mohren von Grevenberg auf der Steinkohlengrube Gouley durch das Ausweichen der nicht gehörig befestigten Rollbühne in den Elisa-Schacht hinab und wurde gänzlich zerschmettert.

                2) An demselben Tage fiel der Schieferbrecher Wilhelm Heidbüchel von Kleinhan durch Unvorsichtigkeit in einer Dachschiefergruber bei Großhan von der Fahrt und beschädigte sich hierbei so stark, daß der Tod bald darauf erfolgte.

                3) Am 20. August wurde auf einem Eisenstein-Versuch bei Sötenich der Eigenlöhner Johann Henk von Call von einer plötzlich hereinbrechenden großen Gesteinmasse erdrückt.

                4) Am 3. September wurden in dem Bleibergwerk D'Artigues am Bleiberge die beiden Häuer Egidius Moringen und Franz Schmelzer von Commern durch eine Gebirgswand, welche sich unvermuthet aus der Firste ablöste, erschlagen.

                5) Am 14. November traf den, beim Streckenbetriebe beschäftigten Häuer Johann Brend von Bardenberg auf der Steinkohlengrube Uth eine aus der Firste herabfallende Gesteinmasse und beschädigte ihn so stark, daß er bald darauf starb.

                6) Am 15. Dezember fiel der Schlepper Franz Peter Schlösser von Rothberg 7 1/2 Lachter tief in den Wilhelminen-Schacht der Steinkohlengrube Centrum hinab und erhielt dadurch so bedeutende Verletzungen, daß nach 4 Tagen der Tod erfolgte.

                7) Am 16. Dezember wurde der Schlepper Heinrich Flaam von Busbach auf der Galmeigrube Busbacher Berg, während er sich unvorsichtiger Weise unter den Förderschacht begab, von einem aus dem aufgehenden Kübel herabfallenden Steine am Kopfe getroffen, und dadurch so bedeutend verletzt, daß er nach wenigen Stunden starb.

                Bonn, den 10. Januar 1837
                Königl. Preuß. Ober-Bergamt für die Niederrheinischen Provinzen
                Viele Grüsse
                Konni

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                • Konni
                  Erfahrener Benutzer
                  • 19.08.2008
                  • 2999

                  #9
                  Amtsblatt Coblenz 1837

                  Es haben sich im ersten Semester 1837 bei dem Bergbau des Dürener Bergamts-Bezirks vier Unglücksfälle ereignet, und dadurch vier Menschen das Leben verloren. Davon kam ein Unglücksfall beim Steinkohlenbergbau, einer beim Braunkohlenbergbau, einer beim Eisensteinbergbau und der vierte bei der Mühlsteingewinnung vor.

                  Die näheren Umstände waren folgende:

                  1) Am 2. Januar wurde auf der Steinkohlen-Grube Souley der Häuer Michael Bücken von Scherberg durch eine unvermuthet sich ablösende Kohlenwand erschlagen.

                  2) Am 13. Januar stürzte der Steinbruchs-Arbeiter Joh. Sauerborn aus Cottenborn auf einer Mühlsteingrube bei Mayen durch einen unglücklichen Zufall in den 80 Fuß tiefen Schacht, und starb nach vier Stunden an den dabei erhaltenen Verletzungen.

                  3) Am 1. Februar fiel der Haspelzieher Heinrich Rippen von Quadrath auf der Braunkohlengrube Schlenderhein bei Quadrath durch Unvorsichtigkeit beim Anhängen des leeren Förderkorbes an das Haspelseil in den Schacht hinab, und beschädigte sich so stark, daß der Tod nach zwei Stunden erfolgte.

                  4) Am 23. Juni stürzte der Bergarbeiter Johann Timons von Straß auf der Eisensteingrube Johanna, unweit Kufferath, beim Ausfahren aus einem Schachte von der Fahrt und starb des folgenden Tages an den Folgen der dabei erlittenen Gehirn-Erschütterung.

                  Bonn, den 8. Juli 1837
                  Königl. Preuß. Ober-Bergamt für die Niederrheinischen Provinzen
                  Viele Grüsse
                  Konni

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                  • Konni
                    Erfahrener Benutzer
                    • 19.08.2008
                    • 2999

                    #10
                    Amtsblatt Coblenz 1830

                    In dem 2ten Semester 1829 haben sich bei dem Bergbau im Dürener Bergamts-Bezirk vier Unglücksfälle, und zwar 3 auf den Steinkohlenwerken und 1 im Braunkohlen-Revier ereignet, wodurch unter folgenden näheren Umständen drei Menschen das Leben verloren haben, und einer bedeutend beschädigt worden ist.

                    1) Am 17ten Juli war der Schlepper Mathias Laufs von Bergrath auf er Steinkohlengrube Centrum an einem flachen Gesenk damit beschäftigt, die gefüllten Fördergefäße, welche durch dieses Gesenk auf eine höhere Sohle hinauf gezogen werden mußten, an das Haspelseil anzuschlagen. Er beging dabei die Unvorsichtigkeit, sich gerade unter das Gesenk zu stellen, als oben das leere Gefäß zum Herablassen an das Seil geschlagen wurde. Durch einen Fehlgriff des Ziehers in der oberen Sohle stürzte dies leere Gefäß herab und zerschlug dem Laufs den rechten Arm, welcher, da sich drei Tage später Spuren des Brandes an den verletzten Theilen zeigten, abgenommen werden mußte.

                    2) Den 11ten August wurde auf der Steinkohlengrube Münsterkohlberg bei Stolberg der Kohlenhäuer Martin Möller von Bardenberg, während der Arbeit und ehe Zimmerung angebracht werden konnte, von einer unvermuthet aus dem Hangende herabstürzenden Gesteinsmasse erschlagen.

                    3) Am 15. Oktober stürzte der Zimmerhäuer Friedrich Schörder von Türnich beim Einfahren in das 2te Lichtloch des Friedrich Wilhelm Stollens der Braunkohlengrube gleiches Namens bei Türnich, und starb wenige Stunden nachher an den erhaltenen innern Verletzungen. Bei der Untersuchung fand sich der Ausbau des Schachtes in gehöriger Ordnung.

                    4) Ein ganz ähnlicher Unglücksfall, wie der sub 2. erwähnte, ereignete sich am 17. November auf der Steinkohlengrube Neu-Langenberg bei Kohlscheid. Der Kohlhäuer Heinrich Joseph Plum von Kohlscheid wurde während der Arbeit von einem, aus dem Hangende des Flötzes Groß-Langenberg plöötzlich herabstürzenden Gebirgskeil, dessen drohende Lage nicht zu erkennen war, erschlagen.

                    Bonn, den 255. Januar 1830
                    Königl. Preuß. Ober-Berg-Amt für die Niederrheinischen Provinzen
                    Viele Grüsse
                    Konni

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                    • Konni
                      Erfahrener Benutzer
                      • 19.08.2008
                      • 2999

                      #11
                      Amtsblatt Coblenz 1830

                      In dem ersten Semester 1830 ist bei den Bergwerken des Dürener-Bergamtsbezirks nur folgender Unglücksfall vorgekommen:

                      Am 15. Mai wurde der Eigenlöhner Jakob Heinen von Nettersheim, 63 Jahre alt, in seiner, bei genanntem Orte belegenen Eisensteingrube Fortuna, von dem einbrechenden Dachgestein, welches er durch Zimmerung zu verwahren versäumt hatte, erschlagen.

                      Bonn, den 20. Juli 1830
                      Königlich Preußisches Ober-Berg-Amt für die Niederrheinischen Provinzen
                      Viele Grüsse
                      Konni

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                      • Konni
                        Erfahrener Benutzer
                        • 19.08.2008
                        • 2999

                        #12
                        Amtsblatt der Regierung zu Aachen 1833

                        Im Bezirke des Dürener Bergamts haben sich beim Bergbau während des 2. Semesters 1832 drei Unglücksfälle ereignet, nämlich einer beim Steinbruchsbau und zwei beim Braunkohlen-Bergbau. Es haben dadurch zwei Menschen das Leben verloren. Einer ist bedeutend beschädigt worden. Die näheren Umstände waren folgende:

                        1) am 18. Juli wurde der Steinbruchs-Arbeiter Peter Mannebach von Cortenheim auf einer Mühlsteingrube bei Mayen, als er beschäftigt war, eine schwere Gesteinmasse fortzuwälzen, durch das Abgleiten des dabei gebrauchten Hebels in den Schacht geschleudert. Er trug schwere Verletzungen davon, von denen er jedoch wieder hergestellt ist;

                        2) am 2. August erstickte der Berg-Arbeiter Peter Inte von Badorf durch Einathmung von kohlensaurem Gas in einer ausgebauten Braunkohlen-Kuhle bei Badorf, aus welcher er Trinkwasser schöpfen wollte;

                        3) am 19. December wurde auf der Braunkohlengrube Urwelt der Arbeiter Heinrich Gottschalk von Quadrath durch den unvermutheten plötzlichen Einsturz eines sogenannten Tummels erschlagen.

                        Bonn, den 9. Februar 1833
                        Königl. Ober-Bergamt für die Niederrheinischen Provinzen
                        Viele Grüsse
                        Konni

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