Was ist wahr am Familiengerücht?

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  • Marlies
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    Was ist wahr am Familiengerücht?

    Hallo,

    da pflanzt sich in der Familie das Gerücht von Generation zu Generation fort: Georg * 1831 in Irching (Ndb.) soll 6-spännig zum Militärdienst eingerückt sein und seine (Gefängnis)Strafe dafür bekommen haben, da es nur dem königlichen Haus gestattet war, 6-spännig zu fahren.

    Bisher habe ich weder eine Bestätigung für das eine noch für das andere gefunden.

    Weiß jemand mehr?

    Schönen Gruß
    Marlies
  • Norbert Staub
    Erfahrener Benutzer
    • 12.10.2006
    • 169

    #2
    RE: was ist wahr am Familiengerücht?

    Hallo Marlies,
    gerade war ich auf Google. Die Ausbeute war mager. Die Galakutsche des Königs war ein Sechsspänner. Und somit nur Fürsten und Königen vorbehalten. Da sich der Adel diese Privilegien nicht nehmen lassen wollte, wurde der bestraft, der sich diese Vorrechte aneignete.

    Viele Grüße

    Norbert

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    • #3
      RE: was ist wahr am Familiengerücht?

      Original von Norbert Staub
      Da sich der Adel diese Privilegien nicht nehmen lassen wollte, wurde der bestraft, der sich diese Vorrechte aneignete.
      Hallo Norbert,

      erst einmal Dankeschön, ja, die Ausbeute ist wirklich mager. Hast Du einen schriftlichen Hinweis auf die "Privilegien" des Adels gefunden, sprich: Verordnung Nr. xy oder § sowieso schreibt vor, dass kein bürgerlicher 6-spännig fahren darf?

      Lieben Gruß
      Marlies

      Kommentar

      • Norbert Staub
        Erfahrener Benutzer
        • 12.10.2006
        • 169

        #4
        RE: was ist wahr am Familiengerücht?

        Hallo Marlies,
        gerade habe ich noch mal bei Google nachgesehen. Ich habe dort eingegeben, Adel sechsspännig. Auf der ersten Seite findest Du unter
        Residenzen Kommission der Akademie der Wissenschaften Göttingen alles über Kutschen. Auf anderen Seiten war nur immer aufgeführt, Privileg des Adels, Fürsten ohne Bezug auf Gesetzesvorlagen. Früher gab es in einigen Dörfern den sogenannten Brautwagen. Er war sogar sechsspännig. Die reichen Bauern, die ihre Töchter verheiraten wollten, packten sämtlichen Hausrat, auch geliehenen, auf die Karren, um die Leute mit ihrem "angeblichen" Wohlstand zu blenden. Der Karren wurde aber meist nur bis zum Haus der Braut gefahren.

        Viele Grüße

        Norbert

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        • carinthiangirl
          Erfahrener Benutzer
          • 12.08.2006
          • 1608

          #5
          Der tolle Bomberg

          hier von noch einem der gerne 6-spännig fuhr und auch sonst gerne aus der Reihe tanzte

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          • #6
            RE: was ist wahr am Familiengerücht?

            Hallo Norbert,

            dankeschön, ich nehme es mal als gegeben hin, dass es ein Privileg des Adels war, somit wäre eine Hälfte des Familiengerüchts bestätigt und dann lohnt es sich auch, die andere Hälfte näher zu beleuchten: ich werde mal versuchen, rauszufinden, wohin der liebe Georg eingezogen wurde.

            Lieben Gruß
            Marlies

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            • #7
              RE: Der tolle Bomberg

              Hallo carinthiangirl,

              danke für den Link, war interessant zu lesen, aber meinem Vorfahren fehlte der Titel und auch das Geld, um sich so etwas leisten zu können. Obwohl: in einem seiner Briefe an seine Kinder steht: es tut mir leid, dass ich alles "durchgebracht" (er drückt es wesentlich drastischer aus) habe, er starb bitterarm: in einem seiner letzten Briefe schreibt er dass er (als knapp 70jähriger) um Essen und Unterkunft arbeitet.

              Schönen Gruß nach Kärnten
              Marlies

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              • liseboettcher
                • 26.03.2006
                • 696

                #8
                RE: Familiengerüchte

                Der MDR brachte gestern 31.10., 18,15 Uhr, seine 1. Sendung zur Ahnenforschung. Sehr interessant und soll Fortsetzungen finden. Also was für alle mit interessanten Familiengeschichten. Da ging es auch um ein "Familiengerücht". Der unehelich geborene Urgroßvater soll der Sohn eines höhergestellten Beamten (Adligen) aus der Staatskanzlei des letzten sächs. Königs gewesen sein, geb. und getauft 1907. Die Mutter war eine junge Bedienung/ Serviermamsell o.ä. im Hause der Schwester des Königs. Die Suchenden hatten Glück, die KB waren nicht wie in einer anderen Kirche der Dresdner Neustadt im 2. WK verbrannt. Sie fanden im KB und dem Taufantrag einen Namen vom Pfarrer eingetragen. Es stellte sich heraus, daß nicht der Adelige sondern ein Kanzlist, also ein Bürgerlicher der Kindesvater war. Aber über seinen Verbleib war nichts weiter bekannt.

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                • #9
                  Familiengeschichten: Wahr oder nicht wahr?

                  Hallo,

                  in jeder Familie gibt es ja Familiengeschichten die von Generation zu Generation weitergetragen werden.

                  Ich fange mal mit einer an.

                  Aufgewachsen bin ich mit einer Geschichte aus der Familie meines Vaters (SCHUHMACHER/BÖS aus dem Taunus) das einer seiner Urgroßväter als Wilddieb (kurz nach der Tat) zu Zeiten des Schinderhannes erschossen worden war.
                  Soweit so gut, die Gegend ist und war Waldreich, meine Vorfahren arm und waren bestimmt einem Stück Fleisch ab und an nicht abgeneigt
                  Bis jetzt habe ich ein kleines Stück (per Urkunden, Testamente etc.) das Leben meiner Ur..Großväter zurückverfolgen können und habe festgestellt dass sie an Lungenerkrankungen, Typhus und Schlagfluss verstorben sind.
                  Jetzt bin ich gespannt, ob und wann der Wilddieb auftaucht.
                  Ich glaube aber eher, dass bestimmt einer meiner Vorfahren gewildert hat und die Geschichte am heimischen Herd von Generation zu Generation aufgebauscht wurde.
                  Was wahr ist, dass der Schinderhannes in der Nähe des Dorfes gefasst worden ist.

                  Ich bin mal gespannt auf eure Geschichten

                  Astrid

                  Kommentar

                  • Svenja
                    Erfahrener Benutzer
                    • 07.01.2007
                    • 4353

                    #10
                    [B]Mysteriöser Tod im ÄgeriseeB]

                    Franz Dominik Iten lebte mit seiner Frau Anna Marie Iten und den 11 Kindern auf dem Hof Blacky in Unterägeri. Franz Iten wurde auch Sager Fränzeli genannt, denn er besass die hinterste Sagerei im Hürital in Unterägeri.

                    Die wenigen Angaben, die mir über den Tod von Sager Fränzeli vorliegen, beruhen nur auf Aussagen meiner Mutter. Diese wiederum hat die Geschichte wohl durch ihren Vater erfahren, der 1911 aber erst zwei Jahre alt war.

                    Sager Fränzeli hatte wohl neben der Sagerei noch einige Kühe oder war als Viehhändler tätig. Jedenfalls war er auf einem Viehmarkt in Sattel. Für den Heimweg wählte er den Weg, der hinten um den Ägerisee herum führte.

                    Anscheinend verschwand er irgendwo auf diesem Weg. Nur sein Geldbeutel wurde später aufgefunden, angeblich in der Nähe der „Naas“. Die Frage nach der Todesursache bleibt offen, ebenso ob der Leichnam je gefunden worden ist.

                    Der Tod von Sager Fränzeli war tragisch, da er 11 Kinder hinterliess, wobei das jüngste erst knapp zwei Jahre alt war. Obwohl der älteste Sohn Franz bereits in der Lehre als Sager war, durfte die Familie die Sagerei nicht behalten.

                    Die Kinder, die noch nicht im arbeitsfähigen Alter waren, kamen ins Waisenhaus in Mittenägeri. Die Wittwe Anna Marie Iten wohnte im Hause Wilpert gegenüber der Kreuzmühle. Sie arbeitete als Wasch- und Putzfrau der reicheren Leute.

                    Der Tod von Sager Fränzeli war aber auch mysteriös, da die Umstände nicht ganz klar waren. Und dabei blieb es bis heute, da diese Sache anscheinend nie richtig aufgeklärt wurde. Jedenfalls scheint niemand in der Familie etwas Genaueres zu wissen.

                    Da Sager Fränzeli mein Urgrossvater war, interessiert mich dieser Fall schon sehr lange. Deshalb möchte ich nun endlich mal versuchen, etwas Licht in die Dunkelheit zu bringen und den Schleier des Schweigens zu lüften.
                    Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
                    https://iten-genealogie.jimdofree.com/

                    Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

                    Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

                    Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

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                    • #11
                      Mir liegt ein Brief vor, der nun schon über 170 Jahre in der Familie aufgehoben wird, einen Bezug zur Familie konnte ich bisher nicht herstellen:

                      Der Brief wurde nach Würzburg geschickt.

                      Mannheim, 8. Februar 1833

                      ...... Ihre Großzügigkeit Madame, bezüglich meinen Kindern hat mich tief berührt. Sie versetzt mich in die Lage, meinen Kindern wenn sie etwas älter geworden sind eine ausgesuchtere Erziehung zu bieten.....

                      ..... ich habe also eine andere Lebensgefährtin gewählt: Mademoiselle Marie Walper, 21 Jahre alt, von vortrefflichem Betragen ....... Ihr Vater, Anwalt am obersten Gericht ist vor einigen Jahren gestorben, ihre edle Mutter wie auch ihre einzige Schwester wohnen hier......



                      Die Sterbebildchen, die dazu aufgehoben werden:

                      PRIEZ POUR L´AME
                      DE MADAME
                      ANNE MARIE VALAPERTA
                      NÉE
                      BOLONGARO CREVENNA

                      Morte ´s Milan le 25.Octobre 1827
                      agée de 25 Ans 8 Mois



                      PRIEZ POUR L´AME
                      DE FEU
                      Monsieur
                      JEAN ANTOINE DOMINIQUE
                      MARIE BOLONGARO CREVENNA
                      Mort á Francfort sur le Mein le 8 Avril 1823


                      ein weiteres Familiengerücht besagt, dass es Verbindungen nach Würzburg gab, mit Würzburg hängt auch ein Wappen (bisher nicht nachweisbar) der Familie Springer zusammen, ein Georg Springer, Wald und Wiesenpfleger des kurfürstlichen Herrschaftshauses soll durch besondere Verdienste mit einem Wappen ausgezeichnet worden sein.

                      Beides soll im Zusamenhang stehen, aber wie? und was ist wahr oder nicht wahr?

                      Marlies

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                      • Svenja
                        Erfahrener Benutzer
                        • 07.01.2007
                        • 4353

                        #12
                        Hallo Marlies

                        Ich habe mal nach dem Namen "Bolongaro-Crevenna" gegoogelt, das scheint ja eine sehr interessante Familie gewesen zu sein. Sie war verteilt in Italien, Frankfurt, Leipzig und Würzburg.

                        Kennst du diese Seite schon? Bolongaro-Crevenna

                        Im Stadtarchiv Mannheim befinden sich noch Verlassenschaftsakten.

                        Weitere Totenzettel dieser Familie:


                        Gruss
                        Svenja
                        Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
                        https://iten-genealogie.jimdofree.com/

                        Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

                        Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

                        Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

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                        • #13
                          Hallo Svenja,

                          ein herzliches für Die Mühe, die Du Dir meinetwegen gemacht hast!

                          Ja, ich habe im Net schon nach allen Seiten gesucht, hab einiges gefunden, aber bisher keinerlei Zusammenhang erkennen können.

                          Ich werde jetzt mal dieses Buch auf meine Wunschliste schreiben, glaube aber nicht, dass es mich weiterbringt:

                          Vergleiche Stammbaum Bolongaro nach dem Buch "Der Bolongaro-Palast zu Höchst a. Main" von Ing. Dr. Hans Wang, Frankfurt 1904. Verlag und Druck von Gebrüder Knauer.)

                          Was kann eine Familie veranlassen, einen Brief und die dazugehörigen Sterbebildchen über man kann ja fast schon sagen Jahrhunderte aufzuheben?

                          Nochmal Danke und herzliche Grüsse
                          Marlies

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                          • Luise
                            Erfahrener Benutzer
                            • 05.02.2007
                            • 2300

                            #14
                            Ich habe eure Geschichten mit viel Interesse gelesen und habe euch auch ein wenig beneidet, denn in meiner Familie gibt es so etwas nicht. Dann fiel mir aber ein, eine kleine Geschichte habe ich ja auch.

                            Mein Ur-ur-Großvater, Karl Hermann Jauche, wurde im thüringischen Saalfeld geboren. Er studierte und wurde (wir würden heute sagen) Bauingenieur. Um 1885/1890 herum übernahm er einen Auftrag. Allerdings wurde das am Stammtisch abgehandelt und eine Klause war, er müsse alle Vorkosten übernehmen und erhalte erst nach Fertigstellung das Geld. Leider ging dann irgend etwas schief und seine Firma Pleite. Bei "Nacht und Nebel" verließ er die Familie.

                            Als ich mit meiner Ahnenforschung begann und meine Oma nach ihren Vorfahren befragte, sagte sie bezüglich ihres Großvater "verschollen in Hamburg". Das hatte ich dann auch viele Jahre einfach in meinen Unterlagen stehen, bis mir der Gedanke kam, Karl Hermann Jauche könne nach Amerika oder vielleicht auch woandershin ausgewandert sein.

                            Der Name Jauche ist ja nun nicht gerade häufig vertreten, aber leider konnte ich bislang nichts weiter über diese Familie erfahren. Nachdem Karl Hermann Jauche die Familie verlassen hatte, musste meine Uroma die höhere Töchterschule verlassen. Sie war dann als Köchin des Großherzogs von Sachsen-Coburg-Gotha in Reinhardsbrunn beschäftigt.
                            Liebe Grüße von Luise

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                            • #15
                              Hallo Luise,

                              ich habe mal gerade die Passagierlisten nach Nordamerika durchstöbert, aber nichts passendes gefunden.


                              Amtliches Fernsprechbuch für den Reichspostdirektionsbezirk Leipzig, 1936
                              Straßenbauinspektor Jauche+ Bahnhofstr 40. 4 96


                              Schön das du dich getraut hast

                              Astrid

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